Der Wechsel der Wirkstoffgruppen ist unbedingt erforderlich, sofern gegen einen Schädling noch Insektizide mit verschiedenen Wirkmechanismen verfügbar sind. Dass diese Strategie erfolgreich sein kann, verdeutlicht die gestoppte Fortentwicklung der Resistenzen des Kartoffelkäfers. Generell wichtig ist, dass Sie Insektizide nur noch bei Bedarf einsetzen.
Nicht nervös werden!
Hier kommen die Bestandskontrollen und Bekämpfungsrichtwerte ins Spiel. Die Versuchsergebnisse der letzten Jahre, speziell im Raps, haben gezeigt, dass diese auch heute noch angewandt werden können. Jeder Bekämpfungsrichtwert berücksichtigt einen gewissen Sicherheitspuffer, sodass Sie bei Schädlingszahlen knapp unter dem Wert nicht nervös werden müssen. Es ist wünschenswert, dass die Bekämpfungsrichtwerte weiterhin in exakten Feldversuchen überprüft werden. Sie sollen auch jüngeren Landwirten und Beratern die notwendige Sicherheit bei ihren Entscheidungen geben. Die Versuchsergebnisse verdeutlichen auch, dass Insektizide in den Bedarfssituationen enormen Ertrags- und Qualitätsverlusten entgegenwirken.Den Erfolg überprüfen:
Auf einfache Weise kann aber auch jeder Praktiker selbst den Erfolg oder Bedarf seiner Behandlung überprüfen, indem er behandlungsfreie Fenster auf den Feldern anlegt. Dies sollte möglichst für jede einzelne Behandlung erfolgen, um auch die Effekte genau zuordnen zu können.Unsere aktuellen Versuchsergebnisse aus dem Raps zeigen auch, dass kein Insektizid alle Schädlinge gut bekämpfen kann. Deshalb ist es wichtig, den oder die Schädlinge genau identifizieren zu können. So ist z.B. nicht jedes Loch in Rapsblättern auf den Rapserdfloh zurückzuführen. Bestandskontrollen separat für jeden einzelnen Schlag sind somit unerlässlich.