Erst in der Abreife macht sich Befall mit Verticillium bemerkbar: Der Pilz zerstört die Stängelbasis und der Raps wirkt krank. Betroffene Pflanzen lassen sich ohne Widerstand aus dem Boden ziehen, der äußere Bereich der Wurzel bleibt jedoch stecken. Nach der Ernte fallen braune Stoppeln auf, die an Wurzel und Stängelbasis befallen sind (9).
Schuld ist eine Infektion durch den Pilz Verticillium longisporum, der sogenannten Stängelstreifigkeit des Rapses. Der geläufige Name „Rapswelke“ ist unpassend: Der Raps welkt nicht, leidet aber extrem unter diesem Schadpilz. Bereits im Herbst können sich junge Pflanzen vom Boden aus infizieren. Bis zum Frühsommer wachsen diese Pflanzen symptomlos weiter. Dabei zerstört der Erreger die Wurzelrinde (10). Die zentralen Wasserleitungsbahnen erscheinen oft braunschwarz. Vor allem im Stängelmark findet man die massenhaft gebildeten Dauerorgane des Erregers (11). Diese Mikrosklerotien sehen aus wie Eisenfeilspäne. So überlebt der Schadpilz mehr als zehn Jahre im Boden und reichert sich in der Fruchtfolge immer stärker an. Das ist eine wichtige Ursache für stark schwankende Rapserträge in meist engen Fruchtfolgen.
Auf den Erreger reagieren die Rapssorten unterschiedlich. Echte Resistenzen sind bislang nicht verfügbar. ▶