Eine „Hitliste“ der verschiedenen Weidesysteme hat Dr. Edmund Leisen vom Öko-Team der Landwirtschaftskammer NRW aufgestellt. Dazu hat er 7 Weidesysteme miteinander verglichen und Schulnoten verteilt für ihre Flächenleistung in Milch und Fleisch, selektives Fressen/Weidereste und den Arbeitsaufwand im Stall und auf der Weide (s. Übersicht). Hier die Weidesysteme:

• Umtriebsweide: Bei Flächenwechsel nach mehreren Tagen wird immer neues Futter angeboten. Die Wuchshöhe bei Auftrieb beträgt 8 bis 15 cm.
• Portionsweide: Ein Teilstück wird portionsweise nach jedem Melken oder für einen ganzen Tag zugeteilt.
• Extensive Standweide: Auftrieb von Aufzuchtrindern oder Mutterkühen im Frühjahr und Abtrieb im Herbst.
• Intensive Standweide: Ziel ist, Graszuwachs und -aufnahme optimal aufeinander abzustimmen.
• Siesta-Weide: Kühe weiden nur stundenweise. Bei leichtem Zugang vom Stall her gehen Kühe selbstständig rein und raus, daher fällt kaum Arbeit an. Allerdings Problem der Überbeweidung bei wenig Fläche und hohem Tierbesatz. Dann handelt es sich um eine reine „Jogging-Weide“.
• Langgras-Weide: Praktizieren Betriebe in den Niederlanden in Form einer Portionsweide mit regelmäßiger Neuansaat. Kühe kommen nur kurz bei 25 bis 30 cm Wuchshöhe auf die Teilfläche und erhalten danach eine neue Teilfläche. Die Kühe fressen nur das obere Drittel. Der Rest wird nicht genutzt und stirbt ab. Das neu durchwachsende Grün wird zum Herbst gefressen.

Kurzrasenweide: Gegenstück zur Langgrasweide. Sie wird als Stand- oder Umtriebsweide mit schnellem Umtrieb geführt. Auftrieb im Frühjahr sobald die Flächen ergrünen. Ganzjährig soll die Wuchshöhe 6 cm nicht überschreiten.