Das Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015 wird in klassischen Grünland-Milchregionen dazu führen, dass Betriebe ihr Grünland noch intensiver nutzen werden. Wie sie die Bewirtschaftung ihres Grünlandes im Einzelnen ändern werden, haben Dr. Matthias Benke und Meike Backes, Grünland-Experten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, in der Zeitschrift „Innovation“ wie folgt zusammengefasst:
- Um mindestens 100 dt TM/ha zu ernten, werden zunehmend 5 bis 6 Silageschnitte bzw. 4 Schnitte plus Weidenutzung durchgeführt.
- Silageuntersuchungen sind Standard.
- Künftig werden auch die Erntemengen erfasst, z. B. mit mobilen Fuhrwerkswaagen und sensorgesteuerten Ertragsmessungen am Häcksler.
- Bei Herdengrößen von über 200 Milchkühen führen nur noch wenige Spezialisten bei entsprechender Infrastruktur Weidegang durch.
- Bei der Nachsaat zeichnet sich ab, dass eine Aufteilung der Nachsaatmenge in jeweils 5 bis 10 kg/ha im Frühjahr und im Spätsommer den Erfolg verbessert.
- Veränderte Walztechnik und -häufigkeit ersetzen positive Effekte der Beweidung auf die Narbenbildung.
- Die intensiven Milchbetriebe erneuern häufiger das Grünland, da die Narben wegen der fehlenden Beweidung und häufigeren Schnittnutzung lückiger werden.
- Wachsende Höfe werden künftig häufiger eine Ausnahmegenehmigung beantragen, um statt 170 kg N/ha 230 kg N/ha aus Wirtschaftsdünger ausbringen zu dürfen.