Lässt sich durch das Knollenwaschen die Qualität von Speisekartoffeln verbessern? Reduziert es bei Pflanzgut den Besatz mit bodenbürtigen Erregern? Um diese Fragen zu klären, hat Martin Lehmann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen folgenden, zweijährigen Versuch auf der Versuchsstation in Dethlingen durchgeführt: Er untersuchte in 2010 und 2011 Speisekartoffelsorten, gewaschen und ungewaschen und unter verschiedenen Lüftungsregimen. Er bewertete dann den Abtrocknungsverlauf, die Lagerungsverluste und die Kartoffelqualität. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die empfindlichere Sorte wies in den gewaschenen Varianten einen wesentlich höheren Nassfäulebefall auf als in den ungewaschenen.
- Bei der unempfindlicheren Sorte machte sich kein Einfluss durch die Wasch-varianten bemerkbar.
- Beide Sorten zeigten – allerdings in der Variante mit verzögerter Trocknung – einen höheren Lagerverlust.
- Der Silberschorfbefall nahm auf den gewaschenen Knollen deutlich zu. An- schließende Kühllagerung konnte dies nicht verhindern.
Durch den Versuch wird klar, dass sich durch das Waschen ein Aufhellen der Schale erreichen lässt. Allerdings sind die Einflüsse der Vorbelastung während des Wachstums und der Ernte, sowie die individuelle Sortenempfindlichkeit durch eine maschinelle Kühlung nicht in den Griff zu bekommen. Fazit des Experten in der Zeitschrift „Kartoffelbau“: Eine Dauerlagerung gewaschener Kartoffeln ist derzeit für die meisten Betriebe nicht zu empfehlen!