Bei Hans-Theo Hoffmann aus UedemKeppeln brachte die Blattstiel-Analyse ein Missverhältnis der Kali- und Magnesiumversorgung der beprobten Speisekartoffeln, Sorte Milva, ans Licht. Obwohl der Boden sowohl bei Kalium als auch bei Magnesium in Versorgungsstufe C lag, waren die Kartoffeln beim Knollenansatz Ende Juni 2002 mit Magnesium unterversorgt. Die Gabe von 250 kg/ha 40er Kornkali plus Stallmist, der im Januar ausgebracht wurde, führten offenbar zu einem so hohen Angebot an Kalium im Boden, dass die Magnesium-Aufnahme behindert wurde. Eine Kontrolle seiner Düngestrategie, vor allem bei Stickstoff, ist für den Kartoffelanbauer, der auf seinem Veredlungsbetrieb mit Milchvieh- und Schweinehaltung 11 ha Kartoffeln anbaut, besonders wichtig. Denn seine Flächen liegen im Wasserschutzgebiet. Um den Nährstoffbedarf der Kartoffeln möglichst präzise zu ermitteln, führt er die Nmin- Methode und die N-Bilanzierung durch. Alle drei Jahre lässt er die Höhe der Phosphat-, Kali- und Magnesiumdüngung durch Dung-Pro ermitteln. Zudem lässt er die Nährstoffgehalte seiner Wirtschaftsdünger untersuchen. Ich sehe in der Blattstiel-Analyse ein wunderbares Hilfsmittel, um meine Düngestrategie zu prüfen, stellt Hoffmann fest. Weist ihm die Blattstiel-Analyse auf seinen trägen Böden, in denen die N-Mineralisation sehr spät in Gang kommt, eine Unterversorgung aus, heißt das nicht unbedingt für ihn, sofort mit einer Düngungsmaßnahme zu reagieren. Rahmenbedingungen, wie z. B. Bodenfeuchte, Temperatur und Bodenart, ziehe ich mit in die Entscheidung ein, so Hoffmann. Trotz des hohen Zeitaufwandes wird er auch in der kommenden Kartoffelsaison die Blattstiel-Analyse, diesmal in einer anderen Sorte, durchführen. In den nächsten Jahren möchte ich ausprobieren, ob die Blattstiel-Analyse auf einund derselben Fläche bei unterschiedlichen Kartoffelsorten ein unterschiedliches Nährstoffaneignungsvermögen zutage bringt, sagt der Landwirt. -hm-