Maisexperten aus verschiedenen europäischen Ländern bezweifeln, dass sich mit den Quarantänemaßnahmen der EU der Westliche Maiswurzelbohrer erfolgreich bekämpfen lässt. Die Teilnehmer eines europäischen Mais-Meetings sind einhellig der Auffassung, dass sich dadurch lediglich die Ausbreitung verzögert. Den Bekämpfungserfolgen bei Venedig und Amsterdam stehen erneute Schädlingsfunde bei Paris und in Belgien gegenüber, meldet das Deutsche Maiskomitee. Auch die von der EU geforderten Anbaupausen oder weitgestellte Fruchtfolgen bei hohen Maisanteilen sind nach Expertenmeinung kein gangbarer Weg, da die Landwirte keine Alternativen zum Maisanbau haben. Die Fachleute empfehlen ein großflächiges Schädlingsmanagement, um den Maiswurzelbohrer unter der wirtschaftlichen Schadensgrenze zu halten. Daneben setzen sie auf Fortschritte in der Züchtung, die dazu beitragen, den Schädling einzudämmen. Der Maiswurzelbohrer gilt als bedeutendster Maisschädling. Weltweit sind mehr als 20 Mio. ha befallen. Für Gesamteuropa werden die Verluste auf mehr als 300 Mio. E geschätzt. Unterstellt man einen Befall auf nur ca. 10 % der Flächen, könnte der Schaden bei Körnermais 128 Mio. E und bei Silomais 19 Mio. E erreichen. Die potenziell gefährdete Anbaufläche liegt europaweit bei etwa 1,2 Mio. ha.
${intro}