Die Höhe der Schwefeldüngung zum Raps sollte etwa ein Drittel der mineralischen N-Düngermenge betragen. Bei insgesamt 160 kg/ha N sind das 50 kg/ha S. Der Schwefel muss verfügbar sein, sobald der Stickstoff wirken soll. Am besten düngen Sie den Schwefel zusammen mit Stickstoff. Auf Standorten mit hohen pH-Werten wirkt sich die Versauerung positiv aus.
Bei pH-Werten unter 6,0 auf lehmigen Böden und unter 5,8 auf sandigen Böden ist es besser, den Schwefel als Kieserit (Magnesiumsulfat) oder als Dolosul (Calciumsulfat) auszubringen.
Elementarer Schwefel wirkt auch stark versauernd und ist daher bei niedrigen pH-Werten nicht zu empfehlen. Er wirkt erst, wenn er durch Thiobazillen in Sulfat umgewandelt wird. Das kann – je nach Temperatur – bis zu 4 Wochen dauern.
Müssen Sie auf Standorten mit niedrigen pH-Werten schwefelhaltige N-Dünger wie SSA, ASS oder elementaren Schwefel ausbringen, ist eine frühzeitige Blattdüngung mit Molybdän (100 g/ha Na-Molybdat) zusammen mit der ersten Pflanzenschutzmaßnahme dringend angeraten. Denn Molybdän wird als einziges Spurenelement im sauren Milieu festgelegt.
Zudem behindert Schwefel die Molybdän-Aufnahme. Daher entspricht die Schwefelwirkung oft nicht den Erwartungen. Molybdän braucht die Pflanze, um Nitratreduktase zu bilden. Dieses Enzym ist für den Einbau von Nitrat in Eiweiß notwendig, später auch für die Befruchtung.