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Neue Kulturen im Gespräch

Quinoa: Kleines Korn, große Zukunft?

Lesezeit: 3 Minuten

Quinoa kann man essen und energetisch nutzen. Der Anbau des Pseudogetreides steckt aber noch in den Kinderschuhen.


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Quinoa wächst hauptsächlich in Südamerika. Was brachte sie zu uns?


Fritz: Bei der Suche nach neuen Kulturen, vor allem als Biogassubstrat, entdeckten Forschungseinrichtungen kürzlich das Gänsefußgewächs wieder und sammeln nun Anbauerfahrungen.


Welche Vorteile bietet die Kultur?


Fritz: Das Korn ist glutenfrei, eiweiß- und stärkereich. Wegen ihrer kurzen Vegetationszeit und je nach Typ starken Biomassebildung bietet die Pflanze gute Voraussetzungen für die energetische Nutzung. Sie hinterlässt wenig mineralischen Stickstoff im Herbst – ideal für Wasserschutzgebiete. Zudem bereichert sie das Landschaftsbild.


Bauen bereits Landwirte Quinoa an?


Fritz: Noch wächst die Kultur fast nur in Versuchen. Einige wenige Landwirte haben sie im Vertragsanbau und liefern die Körner an die Naturkostbranche. Als Ganzpflanzensilage nutzen Landwirte sie in ihrer Biogasanlage.


Für welche Standorte und Fruchtfolgen eignet sich die Kultur?


Schumann: Quinoa stellt kaum Ansprüche an den Standort. Staunässe verträgt sie nicht. Wer das Korn vermarkten möchte, sät die Kultur im Mai als Sommerung. Ist die ganze Pflanze als Biogassubstrat eingeplant, lässt sie sich als Zweitfrucht nach Ganzpflan-zengetreide anbauen. Die Saat erfolgt dann von Juni bis Anfang Juli. In Fruchtfolgen mit Zuckerrüben passt sie nicht.


Sind Anbaupausen einzuhalten?


Schumann: Das wissen wir noch nicht. Nimmt der Schädlings- und Krankheitsdruck zu, wäre das sicherlich eine Folge.


Ist Pflanzenschutz und Düngung nötig?


Schumann: Chemischer Pflanzenschutz ist nicht zugelassen, bislang aber auch nicht nötig. Die Kultur ist nur verhalten mit Stickstoff zu düngen, da sie sonst verzögert abreift.


Wann ist Quinoa reif?


Schumann: Im September lassen sich die Körner mit dem Mähdrescher ernten. Die Erträge liegen bei 2 bis 3 t/ha. Bei einem TS-Gehalt von 28% erfolgt Ende September bis Anfang Oktober die Ganzpflanzenernte. Es lassen sich bis zu 7 t TM/ha ernten.


Kann aus dem Gänsefußgewächs ein schwer bekämpfbares Unkraut werden?


Schumann: Durchwuchs ließ sich bisher nur bei Riesenquinoa beobachten. Trotzdem ist es wichtig, dieses Thema weiter zu erforschen.


Werden die Samen von Quinoa in der Biogasanlage abgetötet?


Schumann: Das haben wir noch nicht untersucht. Da das Biogassubstrat aber meist noch nicht samenreif ist, erwarten wir keine Probleme.


Was ist die größte Herausforderung, damit die Kultur in der Praxis Fuß fasst?


Fritz: Es muss möglich sein, größere Saatgutmengen zu beschaffen. Bislang gelingt dies nicht, da es für die Kultur keine kommerzielle Zucht gibt.


Lohnt sich der Anbau von Quinoa?


Fritz: Wie lukrativ die Kultur ist, wird sehr von den Saatgutkosten abhängen. Positiv sind die niedrigen Anbaukosten.


Wie sieht die Zukunft für Quinoa aus?


Fritz: Bei den zunehmenden Wetterrisiken ist diese genügsame Kultur von Vorteil. Man muss sie aber züchterisch noch weiter verbessern.-afb-

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