Mittlerweile setzen viele Energiepflanzenanbauer Sommergetreide-GPS, angebaut als Zwischenfrucht nach Wintergerste, in ihrem Substratmix ein. Vor allem nach früher Gerstenernte sind bei kühl-feuchter Witterung Erträge von über 7 t/ha TM möglich, wie Ergebnisse aus NRW und Bayern zeigen.
Gute Erfahrungen haben viele Landwirte mit Sommertriticale gesammelt. Die später abreifende Sorte Somtri benötigt eine frühe Saat. Sie erzielt dann aber bei guter Gesundheit und Toleranz gegenüber dem Gelbverzwergungsvirus hohe Gesamt-TM-Erträge. Die Sorte Logo ist standfest, blattgesund und erreicht wegen früher Reife meist ausreichende TS-Gehalte. Wer Sommertriticale oder Hafer anbauen will, sollte möglichst bis zum 10. Juli säen. Ab dann bis spätestens 25. Juli empfiehlt sich nur noch Sommergerste. Diese erreicht gesichert hohe TS-Gehalte und die höchste Energiedichte.
Einige Tipps zum Anbau:
- Geeignet sind vor allem leicht bearbeitbare Böden. Gegen Ausfallgerste ist eine flache Pflugfurche günstig.
- Bringen Sie Gärsubstrate möglichst vor der Bodenbearbeitung aus und arbeiten Sie diese sofort ein. Die N-Gabe beträgt, abhängig von der Vorfrucht und dem Nachlieferungspotenzial des Bodens, rund 80 bis 100 kg Stickstoff pro ha.
- Die optimale Saatstärke liegt bei 400 Körnern/m2, bei Triticale können Sie auch 450 Körner/m2 säen.
- Planen Sie vor allem bei Hafer und Sommergerste einen Fungizid- und bei Bedarf auch Wachstumsregler-Einsatz ein. Treten breitblättrige Unkräuter auf, ist auch eine Herbizidanwendung sinnvoll.
- Achten Sie vor allem in diesem Jahr auf Läusebefall. Der Infektionsdruck durch das Gelbverzwergungsvirus wird regional voraussichtlich hoch sein.
- Die Ernte sollte bei TS-Gehalten von mindestens 25 % gegen Ende Oktober, am besten mit einem Di-rektschneidwerk, erfolgen.