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Strategien im Frühjahr 2012

Lesezeit: 4 Minuten

In diesem Frühjahr könnten auf vielen Standorten intensivere Behandlungen erforderlich werden.


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Früh, bis zum 10. Oktober gedrillte Bestände sind üppig entwickelt, jetzt schon mit bis zu 7 Bestockungstrieben. In Beständen, die nach der Frostperiode früh zu wachsen beginnen, könnte dies zusätzlichen Lagerdruck hervorrufen. Unter solchen Bedingungen muss mit sehr viel längeren Beständen gerechnet werden als bei spätem Vegetationsstart nach einem kalten Winter. Letztlich bestimmen die Einstrahlung und vor allem die Bodenfeuchte in der Schossphase die natürliche Standfestigkeit der Bestände.


Wir favorisieren eine zweifache Anwendung von Wachstumsreglern im Weizen. Dabei sollte eine 1. Behandlung vorzugsweise mit Solo-Anwendungen von CCC bei wirksamer Witterung früh erfolgen. Den Einfluss einer zusätzlichen Anregung zur Bestockung können Sie in weit entwickelten Beständen vernachlässigen. Dieser Effekt vom CCC tritt vorzugsweise bei beginnender Bestockung auf.


Wichtig ist in den üppigen Beständen, dass Sie diese nicht zu früh und mit kleiner Menge von ca. 30 bis 40 N/ha andüngen. Der Vorteil der frühen Behandlung mit CCC liegt vor allem darin, dass zu diesem Zeitpunkt die noch vorhandene Winterfeuchte für eine gute Verträglichkeit genutzt wird.


In extrem dichten, weit entwickelten Beständen können Sie eventuell durch geringes Zumischen von 0,1 bis 0,15 l je ha Moddus/Calma die Grundstabilität deutlich verbessern. Diese 1. Behandlung können Sie bei ausreichend wüchsiger Witterung in purem AHL kombiniert mit Herbiziden oder auch mit Spurenelementen ausbringen.


Einfachanwendungen ab EC 31 mit 0,6 bis 1,0 l/ha CCC + 0,2 bis 0,35 Moddus/Calma sind schlechter kalkulierbar. Besonders in Phasen mit zunehmender Trockenheit überzieht oft die Wirkung, mit der Folge von hohen Ertragsverlusten. Auch das Argument „Einsparen von Überfahrten“ dürfen Sie nicht überbewerten, da gerade in trockenen Jahren das Zumischen von Fungiziden dann zu früh und wenig wirtschaftlich ist.


Sortenspezifische Strategien sind in Übersicht 3 aufgeführt. Die Sorten sind sehr unterschiedlich lageranfällig. Je nach Anbauregion bzw. Witterung müssen Sie diese verschieden intensiv behandeln. So sind in den Küstenregionen mit mehr Lagerdruck höhere Aufwandmengen vertretbar. In den typischen Trockenregionen müssen Sie dagegen immer vorsichtiger behandeln. Hier ist die Vorlage wichtig als Basis einer kalkulierbaren Strategie. Denn folgt extrem trockene Witterung, verzichtet man auf weitere Anwendungen. In untypisch feuchten Jahren, wie z. B. im Jahr 2010 in Ostdeutschland, sind dann angepasste Nachlagen notwendig.


Sonnige, trockene Witterung im Mai fördert die Standfestigkeit und reduziert die endgültige Halmlänge. Dunkle, regenreiche Witterung macht den Weizen weich und lang. Je nach Witterung im Mai sollten Sie dann über den Termin und die Intensität entscheiden.


Bei feuchter Witterung sollten Sie nicht zu spät in der Phase EC 31/32 nachlegen. Je nach Sorte, Bestandesdichte, Bodenfeuchte und erwarteter Witterung können Sie mit CCC + Moddus/Calma oder Medax Top nachbehandeln. Unter anhaltend feuchten Bedingungen sind höhere Aufwandmengen notwendig und verträglich. In sehr feuchten Jahren können Sie eventuell noch eine 3. Behandlung spätestens bis EC 39 mit Medax Top durchführen.


Wenn im Mai trockene Witterung vorherrscht, sollten Sie vor allem in den typischen Trocken-lagen nur kurz vor oder nach ausreichend hohen Niederschlägen nachbehandeln. Hierfür ist dann vorzugsweise Medax Top geeignet. Je später die Behandlung erfolgt, umso stärker ist die Einkürzung. Aufwandmengen um 0,3 bis 0,5 l/ha reichen aus. Berücksichtigen Sie hierbei vor allem die Verträglichkeit der Sorte bzw. das Wasserhaltevermögen der Böden. Vorsicht ist beim Medax Top geboten, wenn Sie nach kühler Witterung in einer Phase mit extrem ansteigenden Temperaturen behandeln. Unter solchen Bedingungen sind Behandlungen nur noch in den späten Abendstunden möglich.


Da die 2. Wachstumsregler-Behandlung optimiert bei feuchter Witterung gefahren wird, ist es in der Regel sinnvoll, Fungizide zuzumischen. Kombinationen mit Herbiziden sind nicht uneingeschränkt möglich. Geringe Aufwandmengen von z. B. 0,4 bis 0,5 l/ha Tomigan gegen Klette sind unter moderaten Anwendungsbedingungen kein Problem. Wenn aber kritische Wachstumsbedingungen (knappes Wasserangebot, hohe Temperaturen bzw. tiefe Nachttemperaturen) vorherrschen, sollten Sie auf Herbizide besser verzichten.


Wollen Sie besser verstehen, wie und wann Sie mit Wachtumsreglern steuernd in den Hormonhaushalt von Weizen und Gerste eingreifen können? Dann lesen Sie den Beitrag ab Seite 84.

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