Dänemarks Ökobauern setzen bei der Eiweißversorgung ihrer Tiere immer öfter auf Ackerbohnen aus heimischer Erzeugung. Das geht aus Zahlen hervor, die das dänische Wissenszentrum für die Landwirtschaft (VFL) gemeinsam mit der Universität Aarhus erhoben und ausgewertet hat.
Wie das VFL Ende Juli mitteilte, wurden 2013 in dem skandinavischen Land auf 1 571 ha Ackerbohnen nach ökologischen Kriterien angebaut. Damit habe sich die Fläche allein seit 2011 mehr als verdreifacht, so das Wissenszentrum. Da das Saatgutgeschäft in diesem Jahr sehr rege angelaufen sei, könne zudem damit gerechnet werden, dass die Anbaufläche auch 2014 kräftig ausgedehnt worden sei.
Laut Margaret Askegaard vom Projekt ØkoProtein des VFL bietet der Anbau der Bohnen in Dänemark gleich mehrere Vorteile: So reduziere man durch die heimische Erzeugung die Abhängigkeit von importiertem Soja oder Fischmehl; zugleich sei garantiert, dass der Proteinträger frei von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) sei. Zudem sei die Ackerbohne im Gegensatz zur Sojabohne besser an das nördliche Klima angepasst und erziele deshalb höhere und stabilere Erträge.
Um ganz von Importsoja unabhängig zu werden, muss der dänische Ökobohnenanbau Askegaard zufolge aber noch kräftig zulegen: Nach ihren Berechnungen ist bei durchschnittlichen Erträgen um 40 dt/ha der Anbau von etwa 12 000 ha Ackerbohnen nötig, um den heutigen Bedarf von jährlich 47 000 t importiertem Ökosoja zu decken.