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Düngeverordnung: 20 % weniger Stickstoff nicht zielführend

Eine neue Evaluierung zeigt, dass eine Reduzierung der N-Zufuhr in Weizen und Raps um 20 % in den Roten Gebieten zu merklichen Einbußen führt, aber wenig zum Grundwasserschutz beiträgt.

Lesezeit: 2 Minuten

In einer aktuellen Evaluierung zeigt der Kieler Pflanzenbauprofessor Henning Kage auf, dass für Weizen und Raps eine pauschale Reduktion der N-Düngung um 20 % nicht der richtige Weg ist. Grundlage ist die Auswertung einer umfangreichen Datensammlung von bundesweiten Steigerungsversuchen zu Winterraps und Winterweizen der letzten Jahre sowie ein langjähriger Versuch auf dem Versuchsgut Hohenschulen.

Analysiert wurde neben der Höhe des Düngeoptimums auch der Zusammenhang zwischen N-Menge und N-Auswaschung. Die Kieler Wissenschaftler um Professor Kage kamen zu dem Ergebnis, dass die aktuellen N-Bedarfswerte der Düngeverordnung (DüV) 2020 für Weizen und Raps zwar unterhalb des ökonomischen Optimums liegen, dass die ökonomischen Einbußen bei diesen Kulturen unter dem unterstellten Preisszenario aber moderat sind.

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Gleichzeitig verringern sich die N-Bilanzrestwerte. Wird die N-Zufuhr, wie in den Roten Gebieten vorgeschrieben, aber um weitere 20 % reduziert, resultieren daraus bei beiden Kulturen merkliche Einbußen bei der N-kostenfreien Leistung gegenüber dem ökonomischen Optimum. Darüber hinaus konnte Backweizen häufig die jetzigen Handelsstandards im Proteingehalt nicht erbringen.

Kaum Effekte auf Nitratauswaschung

Entscheidend dabei ist jedoch auch, dass die Analyse den Schluss nahelegt, dass eine 20 %ige N-Absenkung unterhalb des Bedarfswertes der DüV bei Weizen und Raps nur einen sehr geringen Beitrag zur Verminderung der N-Auswaschung leistet. Die Einschätzung basiert auf den nicht linearen Zusammenhang zwischen Düngehöhe und Nitratauswaschung und wird von Versuchsergebnissen des Versuchsgutes Hohenschulen der Uni Kiel gestützt.

Dänemark schon einen Schritt weiter

Die Evaluierung beschäftigt sich auch mit Ergebnissen aus Dänemark, wo einige Jahre Düngemaßnahmen unterhalb des Düngeoptimums gefahren wurden. Auch dänische Ergebnisse zeigen, dass ab einen bestimmten Bereich eine weitere Reduktion der N-Düngung nur einen geringen Effekt auf die auswaschungsgefährdete N-Menge vor dem Herbst hat und daher eine Reduktion der N-Düngung deutlich unterhalb des Niveaus der ökonomisch optimalen N-Düngung keine effiziente Maßnahme für den Grundwasserschutz darstellt. Daher gingen die Dänen auch dazu über, neben moderaten Abschlägen vom ökonomischen Optimum, den verpflichtenden Zwischenfruchtanbau einzuführen, um den Stickstoff über Winter zu binden. Ein solches Vorgehen würden auch die Kieler Wissenschaftler begrüßen.

Den vollständigen Bericht über die Evaluierungsergebnisse finden Sie in der Schriftreihe „Berichte über Landwirtschaft“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

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