Der lang anhaltende Regen im Sommer hat der Natur gut getan. Die Dürre der letzten Jahre ist offenbar weitgehend aufgelöst, zumindest in großen Teilen Deutschlands. Bis in eine Tiefe von 60 cm sind die Böden gut durchfeuchtet, teilt das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung mit.
Vor allem der Westen hat demnach in den Sommermonaten mehr Regen als üblich erhalten. Dazu kommt, dass auch das vorangegangene Winterhalbjahr vergleichsweise nass war.
In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Teilen Niedersachsens ist es allerdings auch jetzt noch zu trocken.
Norddeutschland noch zu trocken
Der Dürre-Schwerpunkt in Norddeutschland unterhalb der 60 cm bis in 2 m Bodentiefe liegt weiterhin in Mecklenburg-Vorpommern. Auch im Osten von Schleswig-Holstein zwischen Lübeck und Fehmarn ist der Gesamtboden laut Dürre-Monitor bis etwa 1,80 m trocken.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat festgestellt: Das über die letzten Jahre angesammelte Niederschlagsdefizit hat der Regen in diesem Jahr noch nicht kompensieren können. Und dadurch, dass auch dieser Sommer wärmer war als im Durchschnitt und auch die Strahlung stark zugenommen hat, sei der Wasserbedarf der Vegetation stetig angewachsen. Deutschland bräuchte also jedes Jahr mehr Niederschläge, um dies zu kompensieren, so das PIK.
Wald gestresst
Die Landwirtschaft habe in diesem Jahr keine Probleme mit Dürre gehabt, so Klimaforscher weiter. Der Wald hingegen sei immer noch im Stress, weil die Niederschläge nicht in tiefe Wurzelregionen von bis 2 m kommen. Um die Bodendürre aufzulösen, fehlten mehrere zusätzliche Monatsniederschläge.
Bundesweit seien in den vergangenen Jahren mehr als 500.000 ha Wald wegen Trockenheit verloren gegangen. Die Grundwasserstände seien derzeit zwar höher als zum Dürre-Höhepunkt im Jahr 2018. Aber für eine komplette Erholung des Waldes reiche es eben noch nicht aus, warnen Fachleute.
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Wetter heute
Heute Mittag noch teils kräftige Schauer und Gewitter vom Münsterland und dem südlichen Niedersachsen bis nach Vorpommern und Nordbrandenburg. Sonst zunächst wolkig und kaum Schauer, im Süden und Osten sonnig und trocken. Am späten Nachmittag bzw. Abend im Westen erneut aufkommende, teils kräftige Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen.
Unwettergefahr vor allem in Bezug auf Starkregen. Auch im südwestdeutschen Mittelgebirgsraum und an den Alpen vereinzelte kräftige Gewitter. Schwülwarm mit Höchstwerten zwischen 26 und 32 Grad, im Nordwesten mit 22 bis 25 Grad etwas weniger warm. Schwacher bis mäßiger, in Schauer- und Gewitternähe teils stürmisch auflebender Wind aus Südwest bis West, ganz im Osten aus unterschiedlichen Richtungen.
In der Nacht zum Mittwoch im äußersten Nordwesten und Südosten nur vereinzelt Schauer oder Gewitter. Sonst von West/Südwest nach Nordost Durchzug teils kräftiger Schauer und Gewitter mit Unwettergefahr aufgrund von Starkregen. Tiefstwerte 17 bis 12 Grad.
Mittwoch
Am Mittwoch wechselnd bewölkt und auflebende Schauer- und Gewittertätigkeit, dabei vor allem im Osten und Südosten örtlich kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel. Lokal Unwetter. Im Nordwesten und Norden auflockernde Bewölkung, dort nachmittags heiter und trocken. Höchsttemperaturen zwischen 18 Grad an der Nordsee und 25 Grad in der Lausitz. Abseits der Schauer und Gewitter schwacher bis mäßiger Wind um West, von Nordwesten her auf Nord drehend.
In der Nacht zum Donnerstag in den Südosten zurückziehende Niederschläge, anfangs gewittrig und lokal kräftig. Sonst größere Auflockerungen und meist niederschlagsfrei. Örtlich Nebelbildung. Temperaturrückgang auf 14 bis 6 Grad, bei längerem Aufklaren in der Nordhälfte bis 3 Grad.
Donnerstag
Am Donnerstag im Südosten noch bewölkt, an den Alpen noch etwas Regen oder einzelne Schauer, vereinzelt Gewitter. Auch im Norden zeitweise Durchzug von Wolkenfeldern, aber trocken. Sonst oft sonnig oder leicht bewölkt. Höchstwerte zwischen 19 Grad an den Küsten bzw. am Alpenrand und 25 Grad an Rhein und Mosel.
Schwacher Wind aus Nordwest bis Nordost. In der Nacht zum Freitag im Norden locker, sonst gering bewölkt oder klar, später örtlich Nebel. Tiefstwerte 11 bis 5 Grad, in einigen Mittelgebirgs- bzw. Alpentälern darunter, an den Küsten etwas milder.
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