Neue Technologien und speziell die automatisierte Bildererkennung bieten gerade für die Unkrautkontrolle ein großes Innovationspotenzial. Die Digitalisierung liefert dabei die technischen Möglichkeiten, Unkrautbonituren kostengünstig nicht mehr nur auf Feldbasis, sondern für jeden Quadratzentimeter durchzuführen.
Der Einsatz von Drohnen zur Erfassung hochaufgelöster, georeferenzierter Feldbilder ist dabei eine Möglichkeit. Die Bayer CropScience GmbH arbeitet an digitalen Lösungen, die es den Landwirtinnen und Landwirten ermöglichen soll, den Pflanzen- und Unkrautbestand mittels Drohnen schnell, objektiv und dokumentierbare zu erfassen. Die nachgelagerte Auswertung der Bilder mittels künstlicher Intelligenz erfolgt dann auf einer ähnlichen technischen Basis wie bei Smartphone App MagicScout.
Grün auf braun ist einfach, grün auf grün herausfordernder
Abhängig von der agronomischen Situation und den eingesetzten Erkennungsalgorithmen können die Drohnenbilder zur Bestimmung der Unkrautverteilung und -dichte auf unbestellten Felder verwendet werden („green vs. brown“).
Anspruchsvoller, aber ebenfalls in Entwicklung, sind Lösungen zur Detektion von Unkräutern zwischen den Kulturpflanzen während der Saison („green vs. green“). Um Herbizidprogramme maßgeschneidert auf die Kulturpflanze zu entwickeln, ist hierbei – neben der Unkrautverteilung – künftig auch die Bestimmung der Unkrautklasse (mono oder dikotyl) und in einigen Fällen auch der Unkrautart wichtig.
Herbizid-Management der Zukunft
Die Verwendung dieser hochaufgelösten, feldspezifischen Informationen soll es laut Bayer erlauben, zukünftig digitale Produktempfehlungen maßgeschneidert für ein Feld zu geben. Dabei können auch Informationen zur Vorjahreskultur, den verwendeten Herbiziden und zu verfügbaren historischen Unkrautkarten verwendet werden. Eine Bestmögliche Unkrautkontrolle bei gleichzeitig maximalem Resistenzmanagement sind dabei von zentraler Bedeutung.
Die Übersetzung der in Zentimeterpräzision bestimmten Position der Unkräuter in Applikationskarten ist ein besonders wichtiger Schritt. Moderne RTK-GPS gesteuerte Feldspritzen ermöglicht dabei eine deutlich präzisere und ressourcensparendere Art der Anwendung der empfohlenen Herbizide.