Die Spargelbauern hatten im vergangenen Jahr große Probleme bei der Ernte, weil im Zuge des ersten Corona-Lockdowns die Erntehelfer, etwa aus Polen und Rumänien, zum Teil nicht einreisen konnten. Obwohl sich zahlreiche Freiwillige für die Feldarbeit gemeldet hatten, musste ein Teil der Ernte ausfallen. Das ist dieses Jahr anders.
Zur Spargel- und Erdbeerernte werden in Deutschland erstmals Erntehelfer aus Georgien eingesetzt, wie die dpa berichtet. Es greift eine Vereinbarung der Bundesagentur für Arbeit mit der früheren Sowjetrepublik Georgien. Bis zu 5.000 Helfer aus der ehemaligen Sowjetrepublik sollen in den nächsten Wochen auf Feldern vor allem in Baden-Württemberg und Brandenburg eingesetzt werden, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit.
Für die Jobs auf deutschen Feldern hatten sich mehr als 80.000 Georgier beworben, heißt es laut dpa. Das seien mehr als 2 % der georgischen Bevölkerung. Die Zahl von 5.000 könne bei Bedarf auch noch aufgestockt werden, so die Bundesagentur. Die Spargelbauern müssten den gesetzlichen Mindestlohn zahlen, Kosten für die An- und Abreise dürften damit nicht verrechnet werden. Für die Arbeitsaufenthalte brauchen die Georgier kein Visum, heißt es weiter.
Saison startet Ende März
Die Spargelsaison startet in diesem Jahr Ende März. Die derzeitigen Wetterbedingungen sind ideal. Ab der zweiten Aprilwoche wird mit einem steigenden Angebot an deutschem Spargel gerechnet. Bei diesem Gemüse ist der Importanteil niedrig. In Deutschland liegt der Selbstversorgungsgrad bei über 80 Prozent, was zeigt, dass die Spargelliebhaber vor allem heimische und regionale Ware bevorzugen.
Wichtig: Von März bis Ende Oktober 2021 können landwirtschaftliche Betriebe ihre ausländischen Saisonarbeitskräfte 102 statt 70 Tage sozialversicherungsfrei beschäftigen. Dieser Monat extra hilft dabei, die Reisetätigkeit der Saisonarbeiter zu reduzieren und die Fluktuation in den Betrieben zu minimieren. So sinkt die Infektionsgefahr.