Das wärmere Klima lässt die Pflanzen im Frühjahr zeitiger austreiben, wodurch die Böden stärker austrocknen, wie eine aktuelle Studie aufzeigt.
Die Auswertungen einer internationalen Forschergruppe um Xu Liang von der Universität Peking lassen einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem frühen Ergrünen und einer verringerten Bodenfeuchte erkennen.
Als Grund führen die Forscher an, dass die Pflanzen bei einem früheren Wachstum auch früher mehr Wasser benötigten. Gleichzeitig gäben sie mehr Wasserdampf über ihre Blätter ab. Zwar kehre ein Teil des verdunsteten Wassers durch Niederschläge wieder zurück; der Wasserverlust könne aber nur zum Teil ausgeglichen werden. Im späten Frühjahr führe dies zu einem Feuchtigkeitsdefizit. Dieses Defizit bleibe vielerorts bis in den Sommer hinein bestehen und begünstige Dürren sowie auch Hitzeextreme infolge der geringeren Verdunstung.
Den Forschern zufolge ist dieser Effekt vor allem in Europa, dem östlichen Nordamerika und Teilen Asiens zu beobachten. Dagegen stellten die Wissenschaftler in Mittelsibirien feuchtere Böden fest, trotz eines früheren Vegetationsbeginns. Dort würde der über Europa gebildete zusätzliche Wasserdampf abregnen.