Gänse haben letztes Jahr einige Rübenschläge in Nordrhein-Westfalen enorm geschädigt. Das berichtet der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) von Pfeifer & Langen. Demnach haben gut 200.000 arktische Wildgänse in unmittelbarer Nähe zum Rhein (Einzugsgebiet der Zuckerfabrik Appeldorn) überwintert. Nach der Ankunft im Spätherbst scheinen die Zuckerrüben wohl besonders schmackhaft gewesen zu sein.
Lassen sich Gänseschäden in Rüben vermeiden?
Der Nahrungsmittelbedarf der großen Gänseschwärme ist enorm. Neben Grünlandflächen sind eben auch Äcker und Rübenflächen betroffen. Schäden entstehen durch Zupfen und Trampeln am Blattapparat sowie durch Fraß am Rübenkörper (siehe Bildergalerie unten).
Abgeerntete Rübenflächen sind laut LIZ ebenfalls beliebt, da die Gänse eine Vorliebe für bei der Ernte anfallende Rübenbruchstücke haben – je mehr Zucker, desto leckerer. Zwar sei das Vertilgen der Erntereste an sich eher positiv, allerdings würden die Gänse auch der Folgefrucht wie z.B. auflaufenden Winterweizen stark schaden.
So entstehen flächen- und betriebsspezifisch hohe Kulturschäden. Ein in Nordrhein-Westfalen etabliertes Entschädigungssystem soll diese kompensieren. Um Schäden in Rüben künftig zu vermeiden, empfiehlt das LIZ, stark von Gänsen angeflogene Flächen zuerst in die Rodefolge zu nehmen.
Neues Problem: Vom Winter- zum Ganzjahresgast
Im zeitigen Frühjahr fliegen die Gänse zurück in die arktischen Brutgebiete - eigentlich. Denn der neuest Trend der Gänse sei, den Sommer am Niederrhein zu genießen und erst gar nicht in die Arktis zurückzufliegen. Die sogenannten Sommergänse verursachen auch Schäden an jüngeren Rüben.