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Kohlenstoffzertifikate

Indigo weitet Carbon Farming-Pilotprogramm aus

Nach dem Start des Carbon Farming-Pilotprojektes von Indigo Agriculture und der Beiselen GmbH im Februar diesen Jahres verkünden die Unternehmen nun die Ausweitung des Programms zur Wintersaison.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Artikel erschien zuerst in f3 farm. food. future.

Die Fortschritte von mittlerweile 35 Landwirtschaftsbetrieben, zusätzliche Anreize der GAP-Eco-Schemes und die Entwicklung eines EU-CO2-Preises: Das sind drei Gründe, wieso sich Georg Goeres, Geschäftsführer von Indigo Agriculture Europa, bei einem Workshop zufrieden mit den Entwicklungen beim sogenannten „Carbon Farming“ zeigte. Gemeinsam mit dem Partner der Initiative, dem deutschen Agrarhandelsunternehmen Beiselen, gab das Start-up nun die Ausweitung des Indigo Carbon-Pilotprogramms bekannt, das Anfang des Jahres ins Leben gerufen wurde (f3 berichtete). In der Wintersaison soll weiteren Landwirtschaftsbetrieben in Deutschland über Sachsen-Anhalt und Thüringen hinaus die Möglichkeit geboten werden, am Programm teilzunehmen.

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Bewirtschaftung umstellen, Kohlenstoffzertifikate erzeugen

Das Programm soll Agrarbetrieben langfristig eine neue Einnahmequelle in Form von verifizierten Kohlenstoff-Zertifikaten bieten. Dafür sollen Landwirte dazu motiviert werden, ihre Bewirtschaftung auf Methoden der regenerativen Landwirtschaft umzustellen, um Humus anzureichern und Kohlenstoff im Boden zu speichern. Dazu gehören der Anbau von Zwischenfrüchten, der Einsatz von weniger synthetischen Düngemitteln und die reduzierte Bodenbearbeitung.

„Zusammen mit Beiselen haben uns die Fortschritte während unseres Pilotprojekts in der Frühjahrsaison und die Teilnahme der ersten Betriebe außerhalb der Vereinigten Staaten am Indigo Carbon-Programm sehr ermutigt“, sagte Georg Goeres. „Heute sind etwa 35 Landwirtschaftsbetriebe an der Entwicklung unseres Programms in Deutschland beteiligt. Die neuen GAP-Eco-Schemes zeigen ebenfalls eine echte Dynamik hinter dem Carbon Farming und können zusätzliche Anreize für die Betriebe schaffen, die an Programmen wie Indigo Carbon teilnehmen. Wir sind auch durch die Entwicklung des EU-CO2-Preises ermutigt, der sich seit Anfang des Jahres mehr als verdoppelt hat. Dies bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass Kohlenstoffzertifikate in den kommenden Jahren eine neue und wertvolle Einnahmequelle für Landwirtschaftsbetriebe sein können.“

Das Frühjahrspilotprojekt hat das starke Interesse der deutschen Landwirtschaftsbetriebe an der Einführung regenerativer Anbaumethoden als eine Lösung für die Herausforderungen des Klimawandels gezeigt." - Fritz Schuler

Auch Fritz Schuler, Familiengesellschafter bei Beiselen, erklärte: „Das Frühjahrspilotprojekt hat das starke Interesse der deutschen Landwirtschaftsbetriebe an der Einführung regenerativer Anbaumethoden als eine Lösung für die Herausforderungen des Klimawandels gezeigt. Gleichzeitig hat jeder Landwirtschaftsbetrieb seine eigene Anbaustrategie, die es zu prüfen gilt, wie diese Praktiken am besten umgesetzt werden können. Basierend auf dem Feedback der Landwirte und Landwirtinnen haben Beiselen und Indigo das Angebot für die kommende Wintersaison überarbeitet, um Landwirte zu ermutigen, die wirkungsvollsten Änderungen vorzunehmen.“

Programm läuft zunächst für fünf Jahre, Anreize je nach Fläche und Praktiken

Landwirtschaftsbetriebe, die über Beiselen am Indigo Carbon-Programm ab der kommenden Wintersaison teilnehmen, erhalten einen zusätzlichen Anreiz in Höhe von 8,50 € pro registriertem Hektar zum Einstieg, um einen Teil der Umstellungskosten zu decken. Dieser Anreiz kann sich in Abhängigkeit von der Größe der am Programm eingeschriebenen Felder und den angewandten landwirtschaftlichen Praktiken erhöhen. Betriebe, die die Qualifizierungskriterien erfüllen, können sich zunächst für fünf Jahre an dem Programm beteiligen.

Indigo geht davon aus, dass die Geschwindigkeit und der Umfang, in dem die Landwirtschaftsbetriebe ihre Bewirtschaftungspraktiken ändern, die Reduzierung der Emissionen und die Zunahme des organischen Kohlenstoffs im Boden bestimmen. Dies wiederum bestimme den Umfang des agronomischen Nutzens und die Anzahl der Kohlenstoffzertifikate, die vom Landwirtschaftsbetrieb erzeugt werden können.

Die Initiatoren des Carbon Farming Programms wollen interessierte Betriebe ermutigen, noch im Winter am Programm teilzunehmen, um Erfahrungen zu sammeln, bevor die vorgeschlagenen GAP-Ökosysteme in Kraft treten, die wichtige kohlenstofffreundliche Praktiken beinhalten.

Maßnahmen und Methode

Nach Unternehmensangaben ist das Indigo Carbon Programm das erste seiner Art in Europa, dass die Verified Carbon Standard (VCS) Methodik von Verra verwendet. Die Methodik quantifiziert die Reduktion aller wichtigen Treibhausgasemissionen auf dem Betrieb zusammen mit der Erhöhung des organischen Kohlenstoffgehalts im Boden, die sich aus der Anwendung regenerativer landwirtschaftlicher Praktiken ergibt.

Der Einsatz der VCS-Methode soll die Integrität der Kohlenstoffzertifikate gewährleisten. Dies zieht nach Angaben von Indigo bereits das Interesse von Unternehmen wie Barclays, IBM, Maple Leaf Foods, JP Morgan und der Ralph Lauren Corporation an, die sich zum Kauf der ersten verifizierten Kohlenstoffzertifikate aus der Landwirtschaft verpflichtet haben.

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