Das neu gegründete Moorforschungszentrum „Peatland Science Centre“ (PSC) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) am Standort Weihenstephan soll dazu beitragen, dass Bayern klimaneutral wird. Zudem soll die Einrichtung die weiteren Funktionen des Ökosystems Moor wie Biodiversität, Wasserhaushalt und Produktivität nachhaltig mitgestalten und absichern.
220.000 ha Moorböden in Bayern
Bayern steht mit circa 220.000 ha Moorböden an fünfter Stelle der moorreichen Bundesländer. Diese Flächen sind heute zu etwa 95 % entwässert und werden meist land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Sie stoßen rund 6,7 Mio. t CO₂-Äquivalente pro Jahr aus: Dies entspricht etwa 8 % der bayerischen Gesamtemissionen.
Zu den wichtigen Aufgaben des Wissenszentrums gehören: die Erfassung, Modellierung und Skalierung der Klimarelevanz von derzeitigen und perspektivischen Landnutzungssystemen auf Moorboden; die Erhebung, Modellierung und Skalierung des Wasserhaushalts von Mooren sowie die Weiterentwicklung von Wassermanagementsystemen.
„Vor dem Hintergrund der Klimaneutralitäts-Ziele Bayerns bis 2040 müssen in sämtlichen Sektoren alle vermeidbaren Emissionen unterbunden und unvermeidbare Emissionen ausgeglichen werden“, unterstrich HSTW-Präsident Dr. Eric Veulliet. Dies sei nur unter Einbezug der Moore möglich: Einerseits als Quelle von Treibhausgasen und andererseits als mögliche Kohlenstoffspeicher.
Startfinanzierung mit 750.000 €
Die Gründung des PSC ist Teil der Hightech Agenda Bayern HTA). Der bayerische Landtag unterstützt den Aufbau des PSC mit rund 750.000 € als Startfinanzierung. Das PSC wird aus der Professur für Vegetationsökologie der HSWT sowie der HTA-Professur für Klimawandel und Moorökosysteme weiterentwickelt. Die HTA ist ein 3,5 Mrd. € schweres Investitionsprogramm des Freistaats Bayern für Forschung und Innovation.