Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Agrarministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) glaubt, dass das lange und zähe Ringen um neue Düngeregeln doch noch zu einem verträglichen Ende gelangen kann. „Durch eine effiziente und praktikable Düngeregulierung können wir unser Grundwasser effektiv schützen, ohne die Landwirte zu überfordern“, sagte Heinen-Esser gegenüber der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Dienstagsausgabe).
Rasch einheitliche Rahmenbedingungen für neue Düngeregeln
Die Ministerin wirbt bei ihren Länderkollegen dafür, den von der Bundesregierung mit der EU-Kommission in Brüssel erzielten Kompromiss konstruktiv zu begleiten. Es müsse rasch Rechtssicherheit und deutschlandweit einheitliche Rahmenbedingungen für neue Düngeregeln geben, sagte sie. Der Bundesrat wird sich am 3. April mit dem Entwurf für eine Düngeverordnung beschäftigen. Vorab werden der Agrar- und der Umweltausschuss des Bundesrates Mitte März ihre Empfehlungen für die Abstimmung abgeben. Die Bundesregierung hatte ihren Entwurf zur Änderung der Düngeverordnung offiziell am Freitag dem Bundesrat zugeleitet. Zuvor hatte sie die Zusage von der EU-Kommission erhalten, dass diese auf Grundlage der nun vorliegenden Verordnung keine weitere Klage gegen Deutschland erheben werde, die unmittelbar Strafzahlungen nach sich ziehen würde.
Bayern und Niedersachsen melden noch Änderungswünsche an
Der Spielraum der Länder für etwaige Änderungen am Regierungsentwurf für die Düngeverordnung ist denkbar gering. Dennoch werden zahlreiche Änderungsanträge der Länder im Bundesrat erwartet. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) will zum Beispiel noch versuchen, die Herbst Düngung von allen Zwischenfrüchten auch in roten Gebieten zu ermöglichen. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) drängt darauf, dass die Absenkung der Düngemenge um pauschal minus 20 % in den roten Gebieten erst dann greift, wenn die Länder ihre Gebiete mit Binnendifferenzierung neu ausgewiesen haben.
NRW will stärkere Binnendifferenzierung vorbereiten
„Deutschland hat jetzt die Chance, beim Schutz des Grundwassers entscheidend voranzukommen und gravierende Konsequenzen aus der Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof gerade noch abzuwenden“, sagte Heinen-Esser nun der NRZ. NRW sieht sich in einer Vorreiterrolle. „Wir werden unsere Expertise und unsere Erfahrungen bei der Überprüfung der Messstellen, der Modellierung und darauf aufbauend der Vorbereitung einer stärkeren Binnendifferenzierung einbringen“, erklärte Heinen-Esser. Sie geht davon aus, dass so unterm Strich weniger landwirtschaftliche Fläche von Auflagen betroffen sein werde.
Schleswig-Holstein offen für höhere Messstellendichte
Für eine zügige Entscheidung der Länder für die Reform der Düngeverordnung hat sich am Freitag auch Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) ausgesprochen. „Bund und Länder müssen jetzt gemeinsam zum Abschluss kommen, damit der Klima- und Gewässerschutz verbessert wird und die Landwirtinnen und Landwirte Planungs- und Rechtssicherheit bekommen“, sagte Albrecht. Er geht davon aus, dass besonders in der Nitratkulisse mit einem Anteil von 51% der Landesfläche in Schleswig-Holstein deutliche Verschärfungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe im Land zukommen. Auf Grund der schärferen Düngeanforderungen und der damit gestiegenen Bedeutung des Messnetzes werde dieses auch in Schleswig-Holstein derzeit noch einmal darauf überprüft, ob über die Hinzunahme weiterer Messstellen die Flächenrepräsentativität noch verbessert und die Messstellendichte weiter erhöht werden könne, heißt es in Kiel.
von Gerd Uken
Das wird noch was......
https://www.agrarheute.com/politik/duengeverordnung-eu-kommission-widerspricht-agrarministerium-565426
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von Andreas Gerner
Mal gespannt, was da raus kommt.
Hoffentlich wird die Neuaflage nun wirklich repräsentativ und transparent. Ich fürchte, man wird wieder die Messstellen gezielt dahin bugsieren, wo Probleme sind (verfüllte Deponien, Erlenwald, Gemüsebau...). Sonst würden ja die Werte auf einmal besser und es käme heraus, dass die ... mehr anzeigen von damals durch Betrug zustande kamen. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Dass auf Anfrage bei den zuständigen Behörden nicht alle aktuellen Messwerte und nicht alle genauen Positionen der Messstellen bekanntgegeben werden, obwohl dies öffentliche Informationen sind, ist ein Skandal ohne gleichen. weniger anzeigen
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von Andreas Gerner
@ Renken
Wie soll man "objektiv betrachtet" den Erfolg bewerten können? Man hat ja den Vergleich nicht. Man kann also unmöglich wissen, ob es auch ohne die Proteste die jetzt endlich angeschobene Neubewertung der Nitratsituation gegeben hätte. Mein subjektives Empfinden ist: Die hätten sich ... mehr anzeigen kein bisschen bewegt und uns weiter mit dem alten Belastungsnetz ein riesen Nitratproblem unterstellt. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Tja, und nun, Renke Renken ?
Ich bin der Meinung, dass die LsVer sehr erfolgreich gewesen sind. Ganz Deutschland ist auf die Landwirtschaft aufmerksam geworden und hat Verständnis gezeigt, erstmalig ! Jetzt aber müssen unsere Sorgen mit Argumenten unterfüttert werden, täglich. Dafür braucht man Werbung und auch ... mehr anzeigen eine Organisation, die so etwas nachhaltig organisieren kann. Es ist erforderlich, dass alle Verbände und die LsVer dazu Hand in Hand arbeiten. Eigenbrötlereien werden alles zerstören. weniger anzeigen
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von Willy Toft
Ob die sich die nötige Zeit nehmen, alles richtig voreinander zu bekommen?
Ich glaube nicht! Wer da helfen kann, wird lieber ausgesperrt! Ob wir die viel zitierte Ehrlichkeit hier noch mal hinbekommen?
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von Diedrich Stroman
Recht so!
Wilhelm Grimm, auch die unqualifizierte Bauernhetze geht weiter, und die Wahrheit wird geschwärzt! Der Fisch stinkt vom Kopf her, sagt alles!!!Und wenn ich nicht weiter weiß gründe ich einen Arbeitskreis und überdecke es farblich!!!
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von Heinz Behrmann
Kompromiss
Ein Kompromiss ist eine gegenseitige freiwillige Übereinkunft . Die Verhandlungspartner gehen aufeinander zu ! D. h. , ein Kompromiss hat nur Verlierer ! Das , was NRW vorhat , bedeutet : Es gibt nur einen Verlierer , das sind wir DIE BAUERN und GÄRTNER !
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von Hubertus Berges
Überprüfung?
Das Ergebnis der letzten Überprüfung der Messstellen in NRW hat doch gezeigt, dass von 300 Messstellen etwa 2/3 als NICHT Funktionsfähig gelten. Das wurde doch in der letzten Ausgabe der SUS veröffentlicht. Apropos veröffentlicht: Der Bericht des Gutachtens liegt dem Umweltausschuss ... mehr anzeigen des Landtages in NRW seit mehreren Monaten vor, man diskutiert noch, ob man den Bericht veröffentlicht... Echte Transparenz sieht anders aus... weniger anzeigen
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von Gerd Uken
Was hat sich denn geändert bis jetzt??
NRW als Vorzeigemodell will sie das? Noch ist keiner von den - 20% abgerückt in den roten Gebieten? Hier lenkt man nur von der eigenen Unfähigkeit ab irgendwo stand gestern auch was von Oberflächenwasser u. nicht Grundwasser was da herangezogen wurde.
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von Renke Renken
Tja, und nun?
LsV sucht auch händeringend nach einem "Wie geht´s weiter?" Objektiv betrachtet waren die bisherigen Demo´s am Ende wenig erfolgrfeich.
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von Bernhard Kremling
Betrug
Die Ausweisung von roten Gebieten zur Düngeverordnung 2020 ist Betrug an der Landwirtschaft. Alleine die Erfassung der Messdaten bzw. Messstellen ist ein Spiel mit falschen Tatsachen. Und wenn die Zahl der Messstellen erhöht werden soll, werden solche mit erhöhten Werten gefunden. Die ... mehr anzeigen Bauern haben keine Chance. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Wer einen Kompromiss will,
muss zunächst die Ausgangsdaten offen legen, aber das will die Politik vermeiden. Die an der Nitratlüge Beteiligten müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Der angedachte Kompromiss soll nur die bisherigen unwahren Behauptungen der Verantwortlichen vertuschen, die Wahrheit darf nicht ... mehr anzeigen an die Öffentlichkeit gelangen und die Bauernhetze wabert erneut durch die Medien. weniger anzeigen
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