Die brandenburgischen Kartoffelanbauer haben in diesem Jahr trotz einer größeren Anbaufläche die kleinste Ernte seit 27 Jahren eingefahren. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in Potsdam mitteilte, wurden 2018 in dem Bundesland nur 270 600 t Kartoffeln gerodet. Das waren zwar 18 300 t mehr als im September erwartet worden waren, aber 87 000 t weniger als im Vorjahr.
Den diesjährigen Kartoffelanbau hätten die Landwirte um 7 % auf fast 10 800 ha ausgeweitet. Größer war das betreffende Areal zuletzt 2006. Allerdings wurde nur ein durchschnittlicher Kartoffelertrag von 251,0 dt/ha erzielt; das waren 29 % weniger als 2017. Der Durchschnitt der vergangen sechs Jahre wurde sogar um 31 % verfehlt.
Ein noch niedriger Ertrag war zuletzt im Jahr 1995 mit 191,7 dt/ha verzeichnet worden. Die negative Entwicklung begründeten die Statistiker mit der extremen Trockenheit und den teils sehr hohen Temperaturen von Mai bis Oktober. Diese Bedingungen hätten geringe Bestandsdichten durch nicht aufgelaufenes Pflanzgut und einen deutlich höheren Anteil an kleinen Kartoffeln verursacht.
Deutlich im Vorteil seien Landwirte gewesen, die ihre Kartoffelfelder beregnet hätten. Auf solchen Flächen sei ein durchschnittlicher Ertrag von 299,5 dt/ha registriert worden; auf Flächen ohne Beregnung seien dagegen im Mittel nur 182,7 dt/ha gerodet worden.