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Tipps für den Sommergetreideanbau 2022

Damit der Anbau von Sommergerste, -weizen und Hafer gelingt, müssen Saattermin, Saatstärke und die Strategie der Ungras- bzw. Unkrautkontrolle passen. Hier die aktuellen Empfehlungen.

Lesezeit: 4 Minuten

Unser Autor: Günter Klingenhagen, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Immer mehr Landwirte bauen Sommergetreide in ihre Fruchtfolgen ein. Mittlerweile haben auch hier die Erzeugerpreise angezogen – je nach Anbauvertrag liegt z.B. Braugerste regional bei bis zu 350 €/t. Auch Hafer ist gefragter denn je. So reicht das Angebot in Deutschland zurzeit nicht aus, um den Bedarf der Schälmühlen zu decken.

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Nicht selten stehen Sommerungen zudem auf Standorten, auf denen die Fuchsschwanzbekämpfung in Winterungen nicht mehr funktioniert. In diesen Fällen sind auch im Sommergetreide keine wirksamen Produkte gegen die gegenüber Blattherbiziden resistenten Ungräser verfügbar. Hier hängt es an der Saat, ob es am Ende gelingt, den Ungräsern Herr zu werden. Nachfolgende Strategie ist dann zu empfehlen:

Tipps für Standorte mit resistentem Fuchsschwanz

Optimal ist, wenn das Saatbeet bereits im Herbst bereitet wurde, sodass man die Saat mit wenig Bodenbearbeitung einbringen kann. Anders als im Herbst, in dem frühe Saattermine die Ungräser begünstigen, ist es im Frühjahr umgekehrt. Getreide keimt bei Temperaturen von deutlich unter 10°C, die Masse des Ackerfuchsschwanzes erst darüber.

Das heißt: Wer früh sät (ab Anfang März) verschafft dem Getreide gegenüber dem Fuchsschwanz einen Wachstumsvorsprung. Wenn die Bedingungen passen, haben sich für Hafer und Sommerweizen sogar Aussaaten im Februar bewährt – dies gilt zumindest für Niederungslagen.

Auch wenn man früh sät, ist es wichtig, auf den meist tonigen Böden hohe Saatmengen zu wählen. Bei Sommerweizen sind 400, bei Hafer und Gerste ca. 350 keimfähige Körner/m2 zu empfehlen. Die Saattiefen sollten unspektakulär bei 2 bis 3 cm liegen. Eine noch flachere Saat erhöht die Gefahr, dass angekeimte Samen durch Frost geschädigt werden. Essentiell für eine Saat ohne breitflächige Bodenbearbeitung ist Folgendes:

  1. Ein Aufwuchs von Ungräsern muss vorher durch gut gelungene Zwischenfruchtbestände unterbunden worden sein und die Zwischenfrucht selbst darf kein Problem beim Einschlitzen der Getreidesaat darstellen.



  2. Den unerwünschten Aufwuchs muss man vor der Saat mit Präparaten auf Basis von Glyphosat beseitigen.

Falls nötig, kann man zusätzlich noch einen Teil der Ungräser durch Striegeln bekämpfen. Dabei sind die Erfolgsaussichten auf Tonböden allerdings schlechter als auf leichteren Böden.

Strategien für Normalstandorte

Generell spielen auf milderen oder leichten Standorten die Ungräser allerdings eine untergeordnete Rolle. Hier stehen Unkräuter wie Melde, Gänsefuß, Knötericharten, Ackerhohlzahn, Nachtschatten, Taubnessel, Vogelmiere, Kornblume, Mohn, Stiefmütterchen, Storchenschnabel, Kamille und auf besseren Böden auch Klettenlabkraut im Vordergrund. Frisch aufgelaufene Unkräuter lassen sich leichter bekämpfen als solche, die einen Winter mitgemacht haben. Dies gilt im Übrigen für mechanische und chemische Verfahren gleichermaßen.

Chemisch lassen sich die jungen Pflanzen gut mit reduzierten Aufwandmengen regulieren. Strategien entnehmen Sie der Übersicht. Optimal sind Einsätze zum 3- bis 4-Blattstadium des Getreides. Denn dann ist eine ausreichende Benetzung der Unkräuter noch gewährleistet. Zudem unterstützt die rasch zunehmende Konkurrenzkraft der Kultur die Herbizidwirkung zusätzlich.

Zu diesem Stadium lassen sich auch Blattdünger gut zumischen. Um einem Mangel an Mikronährstoffen wie Mangan und Zink vorzubeugen, bieten sich Zusätze von z.B. 5 l/ha Mangan Sulfat flüssig + 5 bis 10 kg/ha Epso Combi Top zur Herbizidbehandlung an. Lebosol Mangan Nitrat kann mit 1,5 bis 2,0 l/ha nur dann als Mangankomponente eingesetzt werden, wenn kein wuchsstoffhaltiges Herbizid in der Mischung ist.

In der Regel ist ein Mikronährstoffmangel vorzugsweise auf humosen, bzw. sehr tonigen Standorten zu beobachten. Auch hohe pH-Werte bzw. hohe Phosphatgehalte im Boden führen dazu, dass viele Mikronährstoffe weniger verfügbar sind.

Wegen des Insektenschutzpakets ist der Einsatz von Herbiziden in Naturschutzgebieten und von Glyphosat in Wasserschutz- und Heilquellengebieten nicht mehr erlaubt. Dann bleibt nur noch die mechanische Unkrautkontrolle.

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