In diesem Winter ist es bei den wechselnden Temperaturen oft nicht einfach, die richtige Temperatur im Kartoffellager einzustellen. Zwar verfügen viele Lagerhäuser über eine gute Kontroll- und Regeltechnik. Es gilt aber: Keine noch so gute und moderne Technik kann einen regelmäßigen Kontrollgang ersetzen. Dies kann nur helfen, die optimale Temperatur einhalten zu können. Dabei hilft folgende Checkliste von der Versuchsstation Dethlingen:
Wenn es richtig kalt wird
- Türen und Tore auf Dichtigkeit prüfen, eventuell eine Plane von innen als zusätzlichen Wind- und Wärmeschutz anbringen.
- Bei Rolltoren insbesondere den bündigen Abschluss zum Fußboden kontrollieren.
- Zusatzheizung auf Funktionsfähigkeit prüfen, ausreichend Brennstoffvorrat sicherstellen, mobilen Heizungsthermostat im Frostgefährdungsbereich positionieren.
- Dichtigkeit und Leichtgängigkeit der Ab- und Zuluftklappen kontrollieren, eventuell nachjustieren und Gestänge schmieren.
- Zwischengelagerte Roh- oder Fertigware bis zur weiteren Verwendung wieder ins frostsichere Lager stellen.
- Direkten Kontakt der Kartoffeln mit rostgefährdeten Außen- und Zwischenwänden ausschließen.
- Funktionsfähigkeit der mechanischen Frostschutzthermostate überprüfen.
- Ausreichenden Abstand zwischen Grenzwert des mechanischen Frostschutzthermostaten und minimaler Kanaltemperatur einhalten.
- Temperaturdifferenz Produkt – Kanal kleiner wählen als die minimale Kanaltemperatur.
- Bei Kondensation der Kartoffeln häufiger und in kürzeren Intervallen Umluft fahren, ggf. Deckenventilatoren nutzen.
- Bei Nutzung der Zusatzheizung möglichen CO2-Anstieg berücksichtigen und kurze Erfrischungsbelüftung einplanen.
Wenn es zu warm wird
- Hohe Dichtigkeit des Lagers ist auch ein guter Schutz vor Wärmeeintritt von außen.
- Tore beim Auslagern möglichst kurze Zeit offen stehen lassen.
- Ventilatoren mit höchster Leistung betreiben, um Zeiten mit günstiger Außenluft zu nutzen.
- Bei länger andauernder Warmphase die Temperaturdifferenz zwischen Außenluft und Produkt verringern, aber nicht unter 1 °C, da sonst kein Abkühlung, sondern nur Austrocknung.
- Regelmäßiger Umluftbetrieb, um Temperaturschichtungen und Kondensation entgegenzuwirken.
- Alle 24 bis 36 Stunden kurze Erfrischungsbelüftung von 5 bis 10 Minuten mit möglichst kühler Außenluft einplanen.
- Bei Verarbeitungskartoffeln Steuerung der Erfrischungsbelüftung über CO2-Sensoren.
- Maximale Laufzeit der mechanischen Kühlung an die Außenlufttemperatur anpassen.
- Beim neuerlichen Herunterkühlen starke Temperaturschwankungen vermeiden. (ad)
(Zusammengefasst vom Wochenblatt Westfalen-Lippe)