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Verhindern Sie die Verschleppung von Erdmandelgras

Erdmandeln verbreiten sich vor allem über kontaminierte Maschinen, die überbetrieblich eingesetzt werden. Pflichtgemäße Reinigung ist oberstes Berufsgebot – da gibt es kein Pardon.

Lesezeit: 4 Minuten

Jede Person, die schon mal mit Erdmandelgras zu tun hatte, kennt das Problem: Die Parzelle wurde mit einer Maschine bearbeitet, und anschließend hängen Erdklumpen am Traktor und an der Maschine, die ­möglicherweise Erdmandelknöllchen enthalten.

Wichtig ist, dass diese Erd­klumpen nicht in andere Parzellen ­verschleppt werden. Unter "sauberer Rei­­nigung" versteht bekanntlich jeder etwas anderes. Umso wichtiger ist es, präventive Massnahmen einzuhalten. Dazu zählen:

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  • Befallsstellen markieren und separat bewirtschaften
  • Parzellen mit Befall am Schluss be­arbeiten und anschließend die Maschinen waschen
  • Eine Bodenbearbeitung bei trockenen Verhältnissen reduziert das Risiko der Verschleppung.
  • Wenn eine Parzelle Erdmandeln aufweist, muss der Landwirt das offen mit der Maschinengemeinschaft oder dem Lohn­­unternehmer kommunizieren.

Feldhygiene und Waschplatz

Eine gründliche Reinigung des Traktors und der angehängten Maschine wird in der Regel auf dem Waschplatz vorgenommen. Vor der Fahrt zum Waschplatz sollte der Landwirt die Maschine inklusive Traktorreifen so gut wie möglich auf der Parzelle von all­fälliger Erde befreien. Dies kann er ­ent­weder mit einem Schraubenzieher, Spachtel, Besen oder mit einem Schaber machen. Mit dieser ersten Reinigung wird verhindert, dass Knöllchen während der Fahrt zum Hof auf die Straßen und Wege fallen und so in unbelastete Parzellen gelangen.

In der Regel werden der Traktor und die Maschinen auf einem Platz über einer Güllegrube gewaschen. Das Problem: Die Knöllchen kleben nach dem Waschen zwar nicht mehr an der Maschine, sind aber in der Gülle zu finden. Die Gülle ist nicht aggressiv genug, um die Erdmandeln abzutöten. Falls anschließend die Gülle ausgebracht wird, könnten sich die Knöllchen so auf dem Feld verteilen. Dieses Risiko muss der Landwirt beziehungsweise Lohn­unternehmer einkalkulieren. Darum ist das vorherige gründliche Reinigen auf dem Feld sehr wichtig.

Idealerweise wäscht man auf einem Maschinenwaschplatz, wo das Waschwasser und die Erde nicht in ein Gülleloch abfliessen, sondern in einem Tank gesammelt und entsorgt oder via Schlammsammler und Ölabscheider in die Schmutzwasserkanalisation abge­leitet werden.

Alternativ können die Wascharbeiten beispielsweise auch auf einem Spritzenwaschplatz mit anschließender Aufbereitung des Waschwassers in der Verdunstungsanlage statt­finden.

Die Erdmandelgrasknöllchen, welche sich im Waschwasser oder den Verdunstungssystemen befinden, überleben für längere Zeit. Aus diesem Grund muss man sowohl bei der Waschwasserausbringung wie auch bei der Rückführung von Erdmaterial auf die Parzelle die Erdmandelgrasproblematik beachten.

Einsatz von Schlammsammlern

Wer einen Schlammsammler hat, wird den größten Teil der Knöllchen hier wiederfinden. Die kleineren und schwimmfähigen Knöllchen landen aber nicht im Schlamm, sondern schwimmen mit dem Wasser weiter und können so in den Waschwassertank oder in die Güllegrube gelangen.

Der Schlammsammler bietet keinen 100%igen Schutz, ist jedoch eine gute Hilfe, um das Risiko der Knöllchenverschleppung zu reduzieren.

Separate Entsorgung

Wichtig ist, die Erde des Schlammsammlers fachgerecht zu entsorgen. Beispielsweise kann man die Rückstände in eine professionelle Kompostieranlage bringen, die Erfahrung mit Erdmandelgras hat. Versuche des FiBL haben gezeigt, dass die Temperaturen, die dort herrschen, ausreichen, um die Knöllchen zu sterilisieren. Die Wascherde kann auch in eine Deponie gebracht werden, die biologisch belastete Erde annimmt (Kosten circa 30 CHF/m³).

Wer demnächst einen Waschplatz baut oder den bestehenden Platz umbaut, sollte unbedingt einen Schlammsammler einbauen. Diesen sollte man möglichst gross dimensionieren. Dadurch wird es einerseits einfacher, den Schlamm wieder auszubaggern. An­dererseits gibt es eine geringere Durchwirbelung des Wassers, je größer der Schlammsammler ist. So können sich die Knöllchen besser absetzen, ohne in die Güllegrube oder das Waschwasser zu gelangen.

Auf größeren Betrieben mit vielen belasteten Flächen lohnt sich eventuell die Anschaffung einer günstigen Occasionmaschine, die nur auf den befallenen Feldern eingesetzt wird.

Schweizer Lösungen

In einigen Regionen der Schweiz gibt es die Möglichkeit, die mit Erdmandelgras befallene Maschine auf einer mit Gras bewachsenen Fläche, welche anschließend regelmäßig auf Erdmandelgras kontrolliert wird, zu waschen. Bevor man dies in Betracht zieht, ist eine Abklärung mit dem zuständigen Gewässerschutzamt bezüglich Machbarkeit und Auflagen zwingend notwendig.

Wenn mit Erdmandeln belastete Maschinen auf dem Waschplatz gewaschen werden, sollte dies, wenn immer möglich, so ausgeführt werden, dass die abgewaschene Erde auf dem Platz liegen bleibt und gar nicht in den Schlammsammler, das Gülleloch oder den Waschwassertank gelangt. Die liegen gebliebene Erde kann anschliessend zusammengenommen und fachgerecht entsorgt oder auf der befallenen Teilfläche ausgebracht werden.

Restrisiko bleibt

Maschinen zu reinigen ist sehr aufwendig und benötigt Zeit. Es bleibt ein Restrisiko. Befallsfreie Flächen sollen auch befallsfrei bleiben. Für Lohnunternehmen und Landwirte, die ihre Maschinen teilen oder ausleihen, ist das Waschen zwingend notwendig, um so ihre Berufskollegen zu schützen.

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