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topplus Pflanzenschutzempfehlung

Pflanzenschutzempfehlungen vom 26.04.2023

Wachstumsregler und Fungizide in Getreide | Blütenbehandlung Raps | Erste Herbizideinsätze in Rüben und Mais

Lesezeit: 17 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

Das Wichtigste zum Thema Pflanzenschutz mittwochs, während der Vegetationsperiode per Mail!

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Aktuelle Situation

Zur Wochenmitte wird es kalt, verbreitet kommt es zu Bodenfrost. Vor allem im Norden und Osten kann es regnen, ansonsten bleibt es häufig trocken. Die Höchstwerte liegen um 10 °C, in der Nordhälfte bleiben sie oft darunter. Am Donnerstag kommt im Südwesten mildere Luft an. Am Oberrhein steigen die Werte dann auf 18 °C. Zum Ende der Woche breitet sich die milde Luft nach Nordosten aus. Leichten Nachtfrost gibt es höchstens noch an der Ostsee. Von Westen her kündigen sich dann aber neue Niederschläge an.

Wintergetreide: Fungizide passgenau einsetzen

Der Krankheitsdruck im Getreide ist aufgrund der Witterung in dieser Saison vielerorts höher als in den vergangenen Jahren. Wählen Sie die Strategien daher individuell je nach Situation.

Wintergerste

Die Gerste präsentiert sich - abhängig vom Standort, vom Saattermin und von der Düngung - nach wie vor stark unterschiedlich (EC 32-39). In warmen Lagen, z.B. im Rheinland, stehen erste Bestände im Fahnenblatt und sind kurz vor dem Ährenschieben, erste Grannen spitzen bereits. Die Mehrheit der Wintergerstenbestände befindet sich um EC 33.

Die dominierende Krankheit in der Gerste ist Rhynchosporium (siehe proPlant-Karte), häufig tritt aber auch Mehltau auf. Zur Bekämpfung von Rhynchosporium eignen sich Prothioconazol-haltige Produkte gut. Treten zusätzlich andere Krankheiten auf, ist es sinnvoll, eine Kombination mehrerer Wirkstoffe zu wählen: Gegen Mehltau ist der Zusatz von Spiroxamine sinnvoll (enthalten z.B. in Input Classic oder Input Triple oder Pronto Plus). Bei stärkerem Mehltaubefall sollte man den Wirkstoffgehalt von Spiroxamine durch Anpassung der Aufwandmenge auf 250 g/ha einstellen. Die genannten Produkte wirken auch gut gegen Rost.

Mit Verben lässt sich eine gute Dauerwirkung gegen Mehltau erzielen, ein weiterer Schwerpunkt ist die Bekämpfung von Netzflecken, Rhynchosporium und Zwergrost. Ein Spezialprodukt gegen Mehltau mit guter Stoppwirkung ist Vegas Plus (wirkt nicht gegen andere Krankheiten). Beachten Sie die unterschiedliche Aufwandmenge im Vergleich zum alten Vegas.

Zusätzlich sind auch Netzflecken zu beobachten. Stärker treten sie in Brandenburg auf, aber auch Warndienste aus Sachsen-Anhalt melden Befall (z.B. in den Sorten Julia, Moselle, Jule, Lomerit, Donau und Quadriga). In Thüringen treten Symptome in den Sorten Morris und Valerie auf. Gegen Netzflecken wirken z.B. Pyraclostrobin (z.B. Balaya), Prothioconazol und Cyprodinil (z.B. Unix oder Kayak). Sollte Prothioconazol gegen Rhynchosporium zum Einsatz kommen, liegt auch eine Wirkung gegen Netzflecken vor. Ansonsten bieten sich Kombinationen wie z.B. 0,8 – 1,0 l/ha Kayak + 0,4 l/ha Orius (wie Input Classic/Triple und Pronto Plus auch stark gegen Rost) oder 0,5 l/ha Unix + 0,5 l/ha Pecari an.

Betriebe, die bereits eine Fungizidbehandlung durchgeführt haben, brauchen vorerst nicht erneut behandeln. Eine weitere Maßnahme gegen stärkeren Krankheitsbefall sollte erst nach dem Schieben des letzten Blattes erfolgen – denn andernfalls besteht kein Schutz des Fahnenblattes.

Winterweizen

Späte Bestände befinden sich in EC 30, weite in EC 33. Aktuell treten vielfach erste Gelbrostnester auf, z.B. in Schleswig-Holstein, Sachsen, Thüringen oder Baden-Württemberg. Kontrollieren Sie daher unbedingt Ihre eigenen Bestände!

Eine frühe Erkennung des Gelbrosts ist wichtig, da er sich bei passender Witterung schnell ausbreitet. Der Pilz profitiert aktuell von den hohen Luftfeuchtigkeiten und kann auch bei niedrigen Temperaturen infizieren und ins Blatt eindringen. Optimal für den Erreger sind 10 bis 15 °C und eine stärkere Sonneneinstrahlung. Gegen Gelbrost ist Tebuconazol gut wirksam. Ist z.B. mit der ersten Behandlung ein Azol eingesetzt worden (z.B. Orius), wurde bereits eine gute Wirksamkeit gegen die Krankheit erzielt. Je nach Leistungsfähigkeit des Fungizides, das zur Behandlung der anderen Pilzkrankheiten eingesetzt wird, kann man die Wirkung gegen Gelbrost durch die Zugabe von z.B. 0,5 l/ha Orius komplettieren.

Septoria tritici ist noch in vielen Beständen aktiv. Flecken reichen oft bis auf das vorletzte Blatt. Besonders in frühen Saaten steigt der Infektionsdruck. Spätsaaten zeigen meist einen deutlich geringeren Befall als Bestände, die Anfang Oktober gesät wurden. Oft treten auch regionale Befallsunterschiede auf. So ist der Befallsdruck im Nordosten von Nordrhein-Westfalen höher als z.B. am Niederrein.

Im Übergang von EC 31 zu 32 wird das drittletzte Blatt (F-2) gebildet. Ab hier sind Behandlungen sinnvoll. Je nach Witterung ist dann bis EC 39 (Fahnenblatt voll entfaltet) ein Zeitraum von mindestens drei Wochen zu überbrücken. Da die heilende und vorbeugende Wirkung keines der Fungizide diesen Zeitraum abdecken kann, ist es besonders wichtig, infektionsnah (an Regenereignissen) zu behandeln. Prothioconazol und Mefentrifluconazol (Revysol) sind die leistungsstärksten Azole gegen Septoria. Bei geringerem Septoriabefall bzw. in Sorten mit geringerer Anfälligkeit reicht oft ein Prothioconazol (150 g/ha). In Septoria-anfälligen Sorten bietet es sich an, z.B. Input Classic oder Input Triple zu wählen und mit 1,5 l/ha Folpan 500 SC zu kombinieren. Diese Prothioconazol-haltigen Produkte wirken auch gut gegen Halmbruch und Gelbrost. Bei einem sehr starken Befall mit Septoria sind z.B. Balaya, je nach Befallsdruck mit 1,0 – 1,5 l/ha, oder 1,0 l/ha Revystar + 0,5 l/ha Flexity eine gute Wahl. Balaya wirkt zusätzlich gegen Rost. Gegen Halmbruch erreicht das Mittel eine Nebenwirkung. Die Kombination Revystar + Flexity bringt leichte Halmbruch- und Rostwirkung mit.

Bei einem sehr hohen Halmbruchrisiko bieten sich 0,5 l/ha Unix + 0,5 l/ha Pecari (Unix Pro Pack) + 1,5 l/ha Folpan 500 SC an. Die Kombination wirkt auch gegen Rost, besitzt gegen Mehltau vorwiegend eine Dauerwirkung, hat aber Defizite bei Septoria.

Beachten Sie, dass sich Halmbruch und Septoria ohne nennenswerte Niederschläge trotz Ausgangsbefall nicht weiterentwickeln können. Sind die Verhältnisse nicht eindeutig (immer mal wieder etwas Regen) sind breit wirksame Behandlungen angeraten. Wo die Bedingungen für Septoria-Infektionen in dieser Woche günstig sind, zeigt die proPlant-Karte „Weizen: Septoria tritici-Infektionen“.

Gegen Mehltau gelten die Empfehlungen der vergangenen Woche.

Wintertriticale

Im Rheinland schiebt Triticale bald die Ähren und befindet sich in EC 37/39. In Süd- und Ostwestfalen stehen Bestände in EC 32-37. Hinsichtlich der Krankheitskontrolle gelten die Empfehlungen, die zum Weizen geschrieben wurden. Septoria hat in Triticale keine Bedeutung, Rhynchosporium tritt jetzt auch in dieser Getreideart häufiger auf (sortenbedingt oft je nach Verwandtschaftsnähe zum Roggen). Ein beginnender Rhynchosporiumbefall tritt z.B. in Sachsen, NRW und in Thüringen auf (oft in Höhenlagen). Dann sind Prothioconazol-haltige Produkte besonders gut geeignet.

Achten Sie auch auf Gelbrost: Erstbefall ist Thüringen und Niedersachsen zu finden. Da erster Gelbrostbefall auf den untersten Blättern nicht ertragsrelevant ist, geht es um den Schutz der oberen Blattetagen. Eine zweite Behandlungen sollte daher erst durchgeführt werden, wenn auch oberste Blätter geschoben wurden. Behandelt werden kann dann u.a. mit einem reinen Tebuconazol (z. B. Orius mit 1,25 l/ha).

Wenn eine Halmbruchwirkung erzielt werden soll, empfiehlt sich die Kombination aus einem Prothioconazol mit 150 g/ha und 0,5 l/ha Azbany. Tritt zusätzlich etwas Mehltau auf, kann man auf 0,5 l/ha Unix + 0,5 l/ha Pecari zurückgreifen. Besonders betroffen sind hier die Sorten Ramdam und Lumaco. Bei stärkerem Mehltaubefall sind 1,0 – 1,2 l/ha Input Triple zu empfehlen (auch gut gegen Rost und Halmbruch).

Hinweis: Pronto Plus hat in Triticale keine Zulassung (gleiches gilt für Folpan 500 SC).

Roggen

Roggen steht in EC 33 – 37/39. Zu beachten sind derzeit besonders Mehltau und Rhynchosporium. Braunrost kommt oft noch nicht oder nur in Form erster Pusteln vor. Gegen Mehltau ist der Einsatz von Spiroxamine zu empfehlen. Vorsicht: Vegas Plus hat im Roggen keine Zulassung!

Bei stärkerem Ausgangsbefall können auch Behandlungen gegen Rhynchosporium sinnvoll sein (siehe auch proPlant-Karte bei Gerste). Sind nur Rhynchosporium-Blattflecken zu finden, kann nur mit Prothioconazol (150 g/ha) behandelt werden, z. B. 0,6 l/ha Tokyo. Bei erstem Braunrost empfiehlt es sich, 0,5 l/ha Torero zu ergänzen. Mit stärkerer Rostwirkung kann man z.B. 0,75 l/ha Fandango + 0,75 l/ha Pronto Plus oder 0,75 l/ha Orius einsetzen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Tipps zum Wachstumsreglereinsatz in Getreide

Aktuell drängt in einigen Beständen das Entwicklungsstadium zu Wachstumsreglermaßnahmen. Zum Wochenende werden die Bedingungen wieder günstiger.

Eine erste Einkürzung der Wintergerste ist in der Regel erfolgt, trotz oft schwieriger Bedingungen. Auf Flächen, auf denen noch kein Wachstumsregler gegeben wurde und die Gerste üppig steht, verbleibt nicht mehr viel Zeit für eine gute Stabilisierung. Dennoch sollte keine Behandlung in der kalten Phase um Donnerstag (0°C) erfolgen. Warten Sie besser bis zum Wochenende. Denn dann kündigen sich günstigere Bedingungen an. Für späte Behandlungen bis EC 37/39 eignet sich z.B. Medax Top mit Aufwandmengen von 0,5 bis 0,8 l/ha gut.

Ab EC 39 steht in der Wintergerste eine Nachlage an. Bis EC 49 (Grannenspitzen) ist der Einsatz von Ethephon möglich. Der Wirkstoff wirkt ab 13 °C, optimal sind jedoch Temperaturen um 17 °C. Daher empfiehlt es sich, auch diese Maßnahme bis zum Wochenende zu schieben. Die schnell wechselnden Wetterbedingungen sollte man durch variable Aufwandmengen ausgleichen. Bei bedecktem Wetter kann man die Aufwandmenge gegenüber sonnigen Tagen um 20 % anheben (je nach Temperatur und Bestandesüppigkeit 0,2 bis 0,6 l/ha Cerone 660/Camposan Top).

Auch Wachstumsreglermaßnahmen in Winterweizen stehen unter Zeitdruck. Eine erste Einkürzung ist häufig erfolgt. Wurde z.B. CCC solo zeitig im Winterweizen vorgelegt, sind unter wärmeren Verhältnissen bis EC 31 Kombinationen aus CCC + Moddus (oder andere Trinexapac-Produkte) als Nachlage möglich. Danach ist CCC nur noch in Form des Produktes Gexxo/Manipulator (Shortcut XXL bis EC 32) einsetzbar. Wurde der Bestand erstmals z.B. in EC 31 eingekürzt, empfiehlt es sich, den zweiten Wachstumsregler zeitlich am optimalen Fungizideinsatz auszurichten. Bis EC 37 kann Medax Top mit Aufwandmengen von 0,3 – 0,6 l/ha zum Einsatz kommen.

Vielfach wird auch in Triticale ein zweiter Wachstumsreglereinsatz notwendig. Wie in den anderen Getreidearten sollte dieser erst bei wärmerer Witterung erfolgen. In der Regel geht das optimal mit der Fungizidbehandlung. Bis EC 34 sind Kombinationen aus 0,3 – 0,5 CCC + 0,1 – 0,2 l/ha Moddus angeraten. Für den Einsatz von Ethephon werden Temperaturen von mehr als 14°C benötigt. Um EC 37 kann man Camposan Top/Cerone 660 noch mit CCC kombinieren. In der Phase von EC 39 bis EC 49 ist Cerone ohne CCC zu favorisieren (situationsangepasst mit 0,2 – 0,5 l/ha).

Roggen: Bis zum Wochenende – bei dann wieder steigenden Temperaturen – dürften die meisten Bestände EC 33 abgeschlossen haben. Wurde noch nicht eingekürzt, ist z.B. eine Einmalbehandlung mit 0,8 – 1,0 l/ha CCC + 0,25 kg/ha Prodax (oder Trinexapac wie Moddus) bis EC 37 möglich. Alternativ lässt sich auch eine Kombination aus z.B. 0,6 – 1,2 l/ha CCC + 0,2 – 0,3 l/ha Camposan anwenden. Hat eine erste Einkürzung stattgefunden, können z.B. 0,2 – 0,6 l/ha Camposan Top/Cerone 660 ab EC 37 bis EC 49 die Wirkung nach hinten absichern.

Welche Mittel bis wann einsetzbar sind, entnehmen Sie dem nachstehenden Download.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Schalten Sie die Unkrautkonkurrenz in Wintergetreide aus

Mit steigenden Temperaturen zum Wochenende verbessern sich die Bedingungen zur Unkrautbekämpfung. Kontrollieren Sie Ihre Flächen jetzt auf Klette, Distel, Kamille und Co.

Bleiben die Temperaturen auch nachts über 8°C, können Sie Herbizidmaßnahmen im Getreide platzieren. Gegen Disteln und Kletten eignen sich z.B. Kombinationen aus 0,5 l/ha Tomigan 200 oder 0,3 l/ha Pixxaro + jeweils 37,5 g/ha Pointer SX. Diese Mischungen können Sie bis EC 37 (letztes Blatt spitzt) des Getreides einsetzen. Alternativ kann man auch Ariane C mit 1,25 l/ha verwenden. Dieses ist bis EC 45 (Fahnenblatt voll geschoben) einsetzbar. Die genannten Möglichkeiten wirken auch gegen andere Unkräuter wie Kamille, Mohn, Vogelmiere und Kornblume. Pixxaro hat Vorteile, wenn zusätzlich Erdrauch, Taubnessel und Sommerunkräuter wie Melde/Gänsefuß und Windenknöterich zu beseitigen sind. Bei starkem Besatz mit Kornblume, ist Ariane C zu bevorzugen. Weitere Empfehlungen, je nach Situation, können Sie der nachfolgenden Übersicht entnehmen.

Wie gut welches Herbizid gegen Unkräuter wirkt, entnehmen Sie der Übersichtstabelle (Download). Generell empfiehlt es sich, für gute Wirkungsgrade in den Vormittagsstunden auf noch weiche Pflanzen zu behandeln oder bei „Waschküchenwetter“ (feucht-warm).

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Empfehlungen zur Blütenbehandlung

Der Raps ist je nach Region, Saattermin und Sorte unterschiedlich weit entwickelt. Auf einzelnen Schlägen in wärmeren Lagen steht bald die Vollblüte an.

Die Auswahl an Fungiziden für die Blütenbehandlung ist breit. Von den Produkten Propulse, Cantus Gold und Efilor sind sehr gute Wirkungsgrade zu erwarten. Aber auch Kombinationen aus 0,6 l/ha Azbany + 0,6 l/ha Tokyo oder 0,4 l/ha Zenby + 0,4 l/ha Patel oder 0,4 l/ha Abran + 0,6 l/ha Sinstar wirken gut bis sehr gut.

Ob die Blütenbehandlung auf gerade in die Blüte kommende Bestände schon durchgeführt werden soll, hängt neben der Rapsentwicklung auch von der aktuellen Witterung ab. Im Optimalfall sollte man nach der kühlen Witterung behandeln, wenn die Temperaturen wieder ansteigen und es zudem eher feucht ist.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Botrytis-Befall in Raps

In einzelnen Rapsbeständen in Teilen Deutschlands tritt Botrytis (Grauschimmelfäule) auf, der in der Anfangsphase leicht mit Cylindrosporium verwechselt werden kann.

Ob Botrytis vorkommt, hängt auch von der Rapssorte ab. In NRW tritt Befall momentan nur vereinzelt auf. Das Risiko wird deswegen als gering eingeschätzt, sodass eine Behandlung zurzeit nicht notwendig ist. Zu beobachten ist, dass Bestände, in denen im März eine Fungizidbehandlung zur Wachstumsregulierung durchgeführt wurde, weniger betroffen sind. Die jetzt anstehende Blütenbehandlung wird zudem für einen Schutz sorgen. Wird regional jedoch ein stärkerer Befall beobachtet, empfiehlt es sich, den örtlichen Berater hinzuzuziehen. Eine pauschale direkte Behandlung ist ausdrücklich nicht zu empfehlen!

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Noch spielen Schotenschädling keine Rolle

Zurzeit sind die Zuflugbedingungen für den Kohlschotenrüssler und die -mücke eher ungünstig, außer im Südwesten Deutschlands.

Momentan können Sie in der Regel auf eine Zumischung von Insektiziden zur Kontrolle der Kohlschotenmücke sowie des Kohlschotenrüsslers verzichten. Nur wo im Vorjahr im Umfeld von ca. 500 m stärkere Schäden der Kohlschotenmücke vorgekommen sind, kann der Zusatz von Karate Zeon (75 ml/ha) oder Mavrik Vita (200 ml/ha) sinnvoll sein. Der Schaden wird meistens überschätzt, sodass Randbehandlungen (falls überhaupt nötig) ausreichen. Die Schadwirkung des Kohlschotenrüsslers ist niedriger als die der Kohlschotenmücke einzustufen.

Bei einer Behandlung mit den oben genannten Mitteln wechselt die Bieneneinstufung in Kombination mit den meisten Fungiziden auf B2. Das bedeutet, dass die Anwendung nur nach dem täglichen Bienenflug bis 23.00 Uhr durchgeführt werden darf. Behandlungen sollten unabhängig hiervon möglichst immer in den Abendstunden erfolgen. Der Raps ist dann viel stabiler, sodass Durchfahrtverluste reduziert werden. Wichtig ist dabei auch, langsam zu fahren (6 bis 7 km/h). Mit Wasseraufwandmengen ab 250 l/ha, besser 300 l/ha, gelingt eine gute Benetzung.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Mais: Erste Vorauflaufeinsätze können erfolgen

Die Maisaussaat hat begonnen. Auf den vielerorts feuchten Böden bieten sich nun Behandlungen im Vor- bzw. frühen Nachauflauf an. Hier einige Empfehlungen dazu.

Erste Flächen sind mit Mais bestellt. Auf Schlägen, auf denen bekanntermaßen mit einem starken Unkrautaufwuchs (z.B. Melde/Gänsefuß und/oder Hirsen) zu rechnen ist, bieten sich Behandlungen im Vorauflauf bzw. im frühen Nachauflauf an. Das gilt vor allem dann, wenn die Böden feucht und gut abgesetzt sind. Wurde in 2021 und 2022 kein Terbuthylazin-haltiges Produkt eingesetzt, können Sie mit 2,0 l/ha Spectrum Gold arbeiten. Alternativ steht für alle Flächen Adengo mit 0,25 l/ha zur Verfügung. Durch Zumischung von 0,7 l/ha Spectrum kann die Wirkung von Adengo noch verbessert werden.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rüben: Problemunkräuter im Vorauflauf behandeln

Sofern auf der Fläche Problemunkräuter wie z.B. Hundspetersilie erwartet werden, ist eine Vorauflaufbehandlung sinnvoll.

Bei der Applikation von Vorauflaufherbiziden ist eine ausreichende Bodenfeuchte und ein feinkrümeliges Saatbett wichtig. Gegen Hundspetersilie, Knöterich und Wilde Möhre kann z.B. Goltix Titan (2,0 l/ha) und gegen Kamille z.B. Metafol SC (2,0 l/ha) zum Einsatz kommen.

Achten Sie zudem auf Schnecken, die sich im feuchten Boden zurzeit sehr wohl fühlen. Die Schädlinge können den unterirdischen Keimspross und später die Keimblätter beschädigen oder abfressen. Flächen, auf denen in der Vergangenheit Schneckenbefall auftrat, sollten nach der Saat auf Nacktschnecken kontrolliert werden. Dazu können Sie Schneckenkorn unter feuchten Stoffsäcken oder Schneckenfolien auslegen. Stellen Sie ein massives Auftreten fest, empfiehlt sich ein rechtzeitiger Einsatz von Schneckenkorn.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Erste Nachauflaufbehandlungen in Rüben

Auf Flächen, die früher gesät werden konnten und auf denen die Rüben auflaufen, sollte die erste Nachauflaufbehandlung geplant und durchgeführt werden.

Bei der aktuell hohen Bodenfeuchte wirken die Bodenwirkstoffe gut. Somit sollte man den blattwirksamen Anteil reduzieren. Als Basisaufwand gegen leicht bekämpfbare Unkräuter kann z.B. 1,0 l/ha Belvedere Duo + 0,35 l/ha Hasten + 1,4 l/ha Metafol SC eingesetzt werden. Auf Standorten mit Knöterich empfiehlt es sich, zusätzlich 0,25 l/ha Venzar 500 SC auszubringen.

Hier drei Beispiele:

  1. Wenn auf der Fläche Weißer Gänsefuß, Vogelmiere und Schwarzer Nachtschatten im 1. Laubblatt vorkommen, ist eine Behandlung mit z.B. 1,0 l/ha Belvedere Duo + 1,4 l/ha Metafol SC + 0,35 l/ha Hasten möglich.
  2. Sind Taubnessel sowie Windenknöterich und Klettenlabkraut bereits im 1. Laubblatt, kann man z.B. 1,0 l/ha Belvedere Duo + 0,35 l/ha Betasana SC + 1,4 l/ha Goltix Titan + 0,35 l/ha Hasten anwenden.
  3. Auf Flächen, auf denen das Conviso Smart-System eingesetzt wird, sollte die erste Behandlung auf undrainierten Flächen mit 0,5 l/ha Conviso One plus Additiv durchgeführt werden, wenn der Weiße Gänsefuß (oder ein anderes Leitunkraut) im 2-Blattstadium ist.

Hinweis:

Die Zulassung des Mittels Domark 10 EC mit der Zulassungsnummer 004329-00 wurde widerrufen. Der Widerruf gilt für Produkte, die vor dem 24. März 2023 hergestellt worden sind. Diese enthalten die alte Formulierung und unterliegen somit der Abverkaufsfrist (24.06.2023) und der Aufbrauchfrist (24.03.2024). Mehr unter: www.bvl.bund.de

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Pamira startet im Mai

An fast 400 Sammelstellen können Pflanzenschutzanwender ab dem 11. Mai leere Kanister kostenlos zurückgeben.

Das Rücknahmesystem für Pflanzenschutzmittel- und Flüssigdüngerverpackungen in Deutschland PAMIRA (PAckMIttel-Rücknahme Agrar) startet in diesem Jahr am 11. Mai. Ziel von PAMIRA ist es, die Umwelt und das Klima zu schützen, indem eine verantwortungsvolle und kontrollierte Rücknahme und Verwertung von restentleerten Pflanzenschutzmittel- und Flüssigdüngerverpackungen gewährleistet wird. Landwirte, Gartenbaubetriebe, Baumschulen und andere professionelle Anwender können ihre restentleerten und gespülten Verpackungen abgeben. Die Abgabe ist kostenlos und Sie können ihre Entsorgung nach der Gewerbeabfallverordnung rechtssicher nachweisen. Markeninhaber ist der Industrieverband Agrar e.V.

In Zusammenarbeit mit dem Handel werden an bundesweit fast 400 Sammelstellen über geschultes Kontrollpersonal an festgelegten Terminen die Verpackungen sicher und umweltgerecht angenommen und an die Recycling-Partner weitergeleitet. Über 90 % der zurückgegebenen Verpackungen finden über die stoffliche Verwertung ein zweites Leben als Kunststoffprodukte für die Europäische Kabelschutzrohrindustrie.

Alle Sammelstellen und Termine von PAMIRA können mit der kostenlosen PAMIRA-APP über Smartphone abgerufen werden. Mehr Informationen unter: https://www.pamira.de/

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