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Septoria und Gelbrost drohen im Weizen - Handeln Sie jetzt!

3. Mai 2023: Unkrautbekämpfung im Getreide | Raps: Blütenbehandlung gegen Weißstängeligkeit | Wachstumsreglereinsatz | Kartoffeln: Probleme bei Spintor GR gegen Drahtwurm | Schnecken in Rüben.

Lesezeit: 15 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Am heutigen Mittwoch und morgigen Donnerstag überwiegt freundliches und trockenes Wetter, bevor von Westen her wieder Regen (teils mit Gewittern) aufkommt. Nachts ist es noch sehr kalt. In der Nacht auf Mittwoch tritt verbreitet Bodenforst auf, in der Nacht auf Donnerstag vor allem im Nordosten. Vor dem Regen am Freitag wird am Donnerstag der wärmste Tag der Woche erwartet: Im Südwesten sind Höchstwerte bis 25°C möglich. Das Wochenende soll überwiegend wechselhaft werden. Am ehesten trocken mit freundlichen Abschnitten wird es im Nordosten.

Wintergetreide gesund halten

Septoria oder Gelbrost im Weizen können eine Zwischenlage notwendig machen. In der Gerste steht schon bald die Abschlussbehandlung an.

Winterweizen

Dort, wo immer wieder auftretende Regenereignisse und morgendlicher Tau die Bestände lang genug nass gehalten haben, sind auch die obersten, jüngsten Blätter von neuen Infektionen durch Septoria tritici gefährdet. Es liegen z.B. folgende Situationen vor:

  1. Fahnenblatt noch nicht entwickelt, Septoria tritici-Befall, evtl. Gelbrost: Spätere Weizenbestände, die jetzt EC 32/33 erreichen und noch nicht geschützt sind, sollte man gezielt auf Krankheiten kontrollieren und je nach Befall behandeln. Ein Schutz gegen Septoria tritici wird empfohlen. Hier gelten immer noch die Empfehlungen der letzten Wochen. Es bietet sich an, z. B. 1,0 l/ha Input Classic/ Input Triple mit 1,5 l/ha Folpan 500 SC zu kombinieren. Diese Prothioconazol-haltigen Produkte wirken auch gegen Halmbruch. Bei einem sehr starken Befall mit Septoria tritici ist z. B. Balaya, je nach Befallsdruck, mit 1,0 – 1,5 l/ha eine gute Wahl. Mit den genannten Mitteln ist auch eine Wirkung auf Halmbruch und Rost zu erzielen.
  2. Fahnenblatt vorhanden: In weiter entwickelten Weizenbeständen, ab EC 37, kann bereits die Blattbehandlung durchgeführt werden. Gerade Gelbrost entwickelt sich durch noch frische Temperaturen von 10 – 15°C sehr gut und kann die obersten Blätter befallen. Tage wie der 1. Mai mit viel Sonne und Temperaturen in der mittleren Tageshälfte von 18 – 20°C können zudem den Beginn von Braunrostinfektionen fördern. Eine Blattbehandlung ist erst zu empfehlen, wenn das Fahnenblatt entwickelt ist, um so auch die neue Blattfläche zu schützen. Es empfiehlt sich der Einsatz eines Carboxamids. Mögliche Produkte wären z. B.: 1,0 – 1,5 l/ha Ascra Xpro, 1,5 – 2,0 l/ha Univoq (erst ab EC 41) oder 0,8 – 1,0 l/ha Elatus Era + 1,5 l/ha Folpan, 1,2 – 1,5 l/ha Revytrex + 0,5 l/ha Comet oder der Avastel Pack (Pioli + Abran) (80 – 100% der Aufwandmenge) + 1,5 l/ha Folpan. Zur Vermeidung einer Resistenzbildung ist es wichtig, Carboxamide nur in Verbindung mit einem anderen Wirkstoff einzusetzen. Die genannten Produkte erfüllen dies, bei alternativen Produkten ist auf eine Wirkstoffkombination zu achten. Die Intensität der Behandlung sollte man dabei von der Sorte, Standort und dem Krankheitsdruck abhängig machen.

Achten Sie besonders darauf, dass Sie Carboxamide sowie Strobilurine nur einmal in Ihrer Fungizidstrategie verwenden (wenn z. B. zur ersten Behandlung Balaya eingesetzt wurde, eignet sich später z. B. Ascra Xpro). Weiterhin ist auf einen Azolwechsel Wert zu legen: Ist z. B. ein prothioconazolhaltiges Produkt vorgelegt worden (z. B. Input Classic/Triple, Proline etc.), sollte in der zweiten Maßnahme ein anderes Azol (z. B. Mefentrifluconazol: u.a. in Revytrex enthalten) folgen.

Vorsicht: Einzelne Sorten zeigen Blattaufhellungen. Oft sind nur die Spitzen betroffen, teils verteilen sich einzelne Sprenkel aber auch über die gesamte Blattspreite. Diese sind nicht pilzlichen Ursprungs, sondern eine Reaktion auf das Wetter – es besteht schnell eine Verwechslungsgefahr mit Gelbrost.

Wintergerste

Wintergerste entfaltet bundesweit verbreitet das letzte Blatt, erste Bestände in warmen Lagen oder frühe Sorten, ganz vorne z. B. Sensation, schieben die Ähren. In vielen Beständen steht in Kürze die Abschlussbehandlung ab EC 49 an.

In Wintergerste ist je nach Bodenart eine Absicherung gegen ein breites Krankheitsportfolio empfehlenswert. Gerade auf schweren Lehm- und Lössböden mit wiederholtem Auftreten von Ramularia in der Vergangenheit, sollten Sie besonders auf eine Wirkung gegen diese Krankheit achten. In diesem Jahr ist Folpan 500 SC zum ersten Mal auch in der Gerste zugelassen. Dies erweitert die Möglichkeiten, Ramularia besser zu bekämpfen. Eine Soloanwendung des Produkts wird jedoch nicht empfohlen. Die beste Wirkung von Folpan 500 SC ist in Kombination mit Prothioconazol, Revysol oder mit einem Carboxamid zu erzielen. Mögliche Produktkombinationen sind z. B. 1,0 l/ha Ascra Xpro oder 1,25 l/ha Balaya mit jeweils 1,5 l/ha Folpan. Achten Sie auf die einzuhaltenden Abstände zu Gewässern und, bei mehr als 2 % Hangneigung, zur Böschungsoberkante.

Auf leichteren Standorten mit weniger Ramulariadruck sind auch weitere Kombinationen möglich, achten Sie dennoch auf eine ausreichende Wirkung gegenüber Ramularia. Mögliche Kombinationen wären z. B. 1,5 l/ha Revytrex + 0,5 l/ha Comet, der Avastel Pack (Pioli + Abran) mit 1,2 l/ha + 0,5 l/ha oder 0,8 – 1,0 l/ha Elatus Era. Sehr häufig wird man auch mit einer Kombination aus reinem Prothioconazol mit Folpan 500 SC einen ausreichenden Schutz der Wintergerste erreichen.

Wintertriticale

Bezüglich des Krankheitsgeschehens gilt das zum Weizen Geschriebene. Septoria tritici hat hier aber keine Bedeutung. In Höhenlangen kann hingegen Rhynchosporium stärker auftreten. Prothioconazol-haltige Produkte sind dann besonders geeignet. Zulassungen sind in Triticale zu beachten (kein Folpan).

Winterroggen

Die Roggenbestände stehen in EC 35 – 39/49. Gelegentlicher Befall mit Braunrost hat noch keine große Bedeutung erlangt. Kontrollieren Sie Ihre Bestände aber weiterhin, um Erstbefall frühzeitig zu erkennen. Die längeren Tage und die steigenden Temperaturen können den Befall in der nächsten Zeit fördern. Tritt Rhynchosporium auf (siehe auch proPlant-Karte), sollten Sie auf ein Prothioconazol-haltiges Produkt zurückgreifen. Die Abschlussbehandlung mit Wirkung gegen Braunrost sollte dann erst frühestens ab EC 51 erfolgen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Wachstumsregler in Wintergetreide

Mit Erscheinen des letzten Fahnenblattes endet das Wachstumsreglerfenster im Weizen. In der Gerste können Sie bis zum Grannenspitzen die Standfestigkeit absichern und das Ährenknicken verhindern.

Wichtig ist es, die Aufwandmengen situationsbedingt anzupassen. Beachten Sie dazu auch die Empfehlungen der vergangenen Wochen.

Winterweizen

Winterweizen kann letztmalig bis EC 37 eingekürzt werden. Für die späte Nachlage hat sich in den vergangenen Jahren der Einsatz von Medax Top + Turbo (je 0,3 – 0,6 l/ha) bewährt. Bei bedeckter Witterung sollten > 12°C sowohl zur Behandlung als auch einige Tage danach gegeben sein, da der neben Prohexadion enthaltende Wirkstoff Mepiquatchlorid eine lange Wirkungsdauer besitzt.

Wintergerste

Es empfiehlt sich, die erste Wachstumsreglermaßnahme ab EC 39 mit einer Nachlage abzusichern. Der Erfahrung nach ist dieser Aufbau nötig, um Lager und mögliches Ährenknicken zu verhindern. Bis EC 49 (Grannenspitzen) ist dazu der Einsatz von Ethephon möglich.

Ethephon wirkt ab 13 °C, optimal sind Temperaturen um 17 °C. Frische Nachttemperaturen sollte man in jedem Fall abwarten. Die schnell wechselnden Wetterbedingungen sollte man durch variable Aufwandmengen versuchen, auszugleichen. Unter bedeckten Verhältnissen kann die Aufwandmenge gegenüber sonnigen Tagen um 20 % angehoben werden (je nach Temperatur und Bestandesüppigkeit 0,2 bis 0,6 l/ha Cerone 660/Camposan Top).

Wintertriticale

Auch in Triticale werden für den Einsatz von Ethephon Temperaturen > 14°C benötigt. Um EC 37 können Camposan Top/Cerone 660 noch mit CCC kombiniert werden. In der Phase von EC 39 bis EC 49 sind Cerone 660/Camposan Top ohne CCC zu favorisieren (situationsangepasst: 0,2 – 0,5 l/ha).

Winterroggen

Roggen schiebt vielfach das letzte Blatt, sodass man im Laufe der Woche nachkürzen kann. Bei Temperaruten > 17°C empfehlen sich ab EC 37 bis EC 49 0,2 – 0,6 l/ha Cerone 660/Camposan. Bei kühler Witterung hat Prodax mit 0,2 – 0,35 kg/ha Vorteile.

Welche Mittel bis wann einsetzbar sind, entnehmen Sie dem nachstehenden Download.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Unkrautbekämpfung im Getreide

Feucht warme Witterung ist günstig für die Wirksamkeit von Herbiziden im Getreide. Im Wintergetreide geht es aktuell um Nachbehandlungen gegen Klettenlabkraut, Kamille, Ampfer, Mohn, Kornblumen und Disteln.

Geeignet sind unter anderem Mischungen aus 25 – 37,5 g/ha Pointer SX (die hohe Menge gegen Disteln) + 0,5 l/ha Tomigan 200 oder + 0,3 l/ha Pixxaro. Alternativ mit sehr guter Wirkung auch gegen Kornblumen steht Ariane C mit 1,0 – 1,5 l/ha (hohe Menge gegen Disteln) zur Verfügung. Pixxaro ist zu bevorzugen, wenn auch Melde/Gänsefuß aufgelaufen ist. In Wintergerste sollten Unkrautmaßnahmen abgeschlossen sein. Mischungen mit Wachstumsreglern (außer Ethephon: z. B. Cerone 669/ Camposan Top) sind möglich, wenn ausgeglichene Temperaturen gegeben sind.

Die hohen Mengen gegen Disteln sollten aber vorzugsweise solo gefahren werden. Der Abstand zu Wachstumsreglermaßnahmen sollte in dem Fall fünf Tage betragen. Die Mischung mit Pointer SX kann man noch bei EC 37 (letztes Blatt spitzt) ausbringen. Ariane C ist bis zur vollständigen Ausbildung des letzten Blattes einsetzbar.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Winterweizen: Zuflug der Sattelmücken beobachten

Sattelmücken legen jetzt ihre dünnen, orangeroten Eier in langen Schnüren auf die Unter- und Oberseite der Blätter. Geschlüpfte Larven dringen an der Blattscheide ein und fressen anschließend im Stängel.

Betroffen sind in der Regel Flächen in engen Fruchtfolgen mit schweren und feuchten Böden. Besonders gefährdet sind neben Winterweizen auch Sommerkulturen. Verhindern Sie größeren Schaden, indem Sie:

  • ab EC 33 bis 34 die Flugaktivität mit Gelbschalen kontrollieren und
  • bei 20 % mit Eiern belegten Halmen (aufgereihte rote Eier, zumeist auf der Blattoberseite), etwa fünf bis sieben Tage nach dem Flughöhepunkt behandeln.

So werden die abwandernden Larven in Richtung Blattscheide getroffen. Zur Bekämpfung eignen sich Pyrethroide mit der Indikation Zweiflügler. Auf Zuflugsflächen (nicht Vorjahresbefallsflächen, sondern deren Nachbarflächen) reicht oftmals eine Randbehandlung aus. Ein witterungsbedingter später Zuflug Ende Mai/Anfang Juni ist meist weniger schädigend.

Wichtig: Achten Sie bei Mischungen mit Fungiziden/Wachstumsregerlern auf den Bienenschutz! Sofern blühende Unkräuter im Getreide vorhanden sind, kann sich die Bienenschutzklasse von Tankmischungen aus Insektiziden mit Fungiziden zu B2 oder auch B1 ändern.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Sommergetreide: Unkraut und Läuse ausschalten

Bei moderaten Temperaturen sind auch im Sommergetreide günstige Bedingungen für Herbizidbehandlungen gegeben. Die Kultur selbst sollte vier bis fünf Blätter bzw. ein bis zwei Bestockungstriebe gebildet haben.

Im Vergleich zum Wintergetreide sind deutlich geringere Aufwandmengen erforderlich. Mischungen mit Insektiziden (sofern gegen Läuse erforderlich) und oder Blattdüngern sind möglich. Nicht empfehlenswert ist eine Mischung aus Wuchsstoffen (z. B. Duplosan Super, U-46 M-Fluid) + Lebosol Mangan Nitrat. Hier ist es in der Vergangenheit teils zu Mischungsproblemen gekommen. Im Folgenden sind einzelne Möglichkeiten aufgeführt.

Kontrollen auf Blattläuse: Aktuell ist eine Virusübertragung durch Blattläuse in Sommergetreidearten möglich. Sofern 10 % der Pflanzen Läusebesatz aufweisen, sollte eine Insektizidmaßnahme mit einem Pyrethroid, z. B. Karate Zeon (75 ml/ha), erfolgen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Winterraps: Blütenbehandlung gegen Weißstängeligkeit

Bei der Blütenbehandlung im Raps geht es in erster Linie um die Kontrolle der Weißstängeligkeit/Sklerotinia. Für eine gute Wirkung sollten auch alle Seitentriebe blühen.

Mittlerweile haben viele Rapsbestände die Vollblüte erreicht oder werden dies in den nächsten Tagen tun. Zur Blütenbehandlung steht eine breit wirksame Auswahl an Fungiziden zur Verfügung. Von den Produkten Propulse, Cantus Gold und Efilor sind sehr gute Wirkungsgrade zu erwarten. Aber auch von Kombinationen aus 0,6 l/ha Azbany + 0,6 l/ha Tokyo, 0,4 l/ha Zenby + 0,4 l/ha Patel oder auch von 0,4 l/ha Abran + 0,6 l/ha Sinstar sind gute bis sehr gute Wirkungen zu erwarten. Zusätzlich zu einer fungiziden Wirkung auf Sklerotinia haben Fungizide eine Nebenwirkung auf eine verbesserte Stängelgesundheit. Im Optimalfall sollte nach der kühlen Witterung behandelt werden, wenn die Temperaturen steigen und zudem eher feuchtes Wetter vorherrscht.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Kartoffeln: Probleme beim Einsatz von Spintor GR gegen Drahtwurm

In den letzten Tagen gab es in NRW und Rheinland-Pfalz vermehrt Probleme beim Abdrehen von Spintor GR. Das belegen auch eigene Abdrehproben der LWK NRW, die nun zur Vorsicht mahnt.

Der Grund ist der, dass der Feinanteil des Granulates sehr hoch ist und daher die Gefahr der Brückenbildung besteht. Die Folge: Es kann nicht sichergestellt werden, dass die zugelassene Aufwandmenge von Spintor GR richtig dosiert bzw. gleichmäßig verteilt wird. Trotz korrekter Mengeneingabe und/oder Abdrehprobe, war der Granulatstreuer in einigen Fällen deutlich schneller leer als geplant – eine Überdosierung die Folge. In einem Fall hat sich der Behälter sogar trotz geschlossenem Streuer zum Teil entleert. Hier sind konkrete Hinweise der Firma zum sachgerechten Einsatz dringend erforderlich.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rüben: Planen Sie den Herbizideinsatz und achten Sie auf Schnecken

Je nach Saattermin der Rüben und Unkrautdruck stehen schon bald erste Herbizidmaßnahmen an. Achten Sie bei Feldkontrollen auch stets auf Schnecken.

Für die erste Nachauflaufbehandlung sollten die Rüben das Keimblattstadium erreicht haben. Darüber hinaus bestimmen vor allem die Witterung und das Entwicklungsstadium der Unkräuter den richtigen Anwendungstermin.

Hier einige Anwendungsbeispiele:

Weißer Gänsefuß und Raps im 1. Laubblattstadium (LB): 1,1 l/ha Belvedere Duo + 1,4 l/ha Metafol SC + 0,35 l/ha Betasana SC + 0,026 g/ha Debut + 0,25 l/ha Trend.

Bingelkraut und Knöterich im 1. LB (hier sollte Quinmerac hinzugefügt werden): 1,1 l/ha Belvedere Duo + 0,35 l/ha Betasana SC + 1,4 l/ha Goltix Titan + 0,026 g/ha Debut + 0,25 l/ha Trend

Im Conviso Smart-System sollten Sie auf besonders auf den Weißen Gänsefuß achten. Dieser ist am besten in BBCH 12 zu bekämpfen. Auf undrainierten Fläche können Sie dann mit 0,5 l/ha Conviso One plus Additiv behandeln.

Vorsicht Schnecken! Die weiterhin feuchten Böden sind optimale Bedingungen für Schnecken. Es ist ratsam, die eigenen Flächen weiterhin auf Nacktschnecken zu kontrollieren. Dazu kann Schneckenkorn unter feuchten Stoffsäcken oder Schneckenfolien ausgelegt werden. Wenn ein massives Auftreten festgestellt wird, empfiehlt sich ein rechtzeitiges Ausbringen von Schneckenkorn.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Leguminosen: Notfallzulassung gegen Blattläuse

Leguminosenanbauern stehen mit Teppeki und Mospilan SG in dieser Saison zwei weitere Insektizide zur Läusebekämpfung zur Verfügung. Die Notfallzulassungen unterscheiden sich im Detail.

Teppeki mit dem Wirkstoff Flonicamid hat eine Notfallzulassung gegen virusübertragende Blattläuse in Ackerbohnen und Futtererbsen (nicht in Lupinen) bekommen. Die Zulassung wurde für die Zeit vom 27. April bis zum 24. August 2023 erteilt. Nach dem Erreichen des Schwellenwertes oder nach Warndienstaufruf darf das Mittel in diesen Kulturen von BBCH 11 bis 71 einmal pro Jahr angewendet werden. Die Aufwandmenge beträgt 140 g/ha Teppeki in 200 – 600 l/ha Wasser.

Für Blattläuse als Virusvektoren (z. B. Schwarze Bohnenlaus, Grüne Erbsenblattlaus, Pfirsichblattlaus u. a.) liegt der Bekämpfungsrichtwert bei 10 % befallenen Pflanzen vor der Blüte. Treten diese Läusearten auf, so sollte das nützlingsschonende Insektizid Teppeki eingesetzt werden. Die Wartezeit beträgt 14 Tage. Der Wirkstoff des Insektizides wird systemisch in der Pflanze verteilt, sodass auch versteckt sitzende Blattläuse sicher erfasst werden. Dieses können die Pyrethroid-haltigen Mittel, deren Wirkung über Kontakt und Fraß erfolgt, nicht leisten. Zum Bienenschutz sollten Insektizidmaßnahmen nach dem täglichen Bienenflug erst erfolgen. Alle Mittelauflagen sind zu beachten.

Mospilan SG mit dem Wirkstoff Acetamiprid hat eine Notfallzulassung gegen Blattläuse in Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen erhalten. Die Zulassung wurde für die Zeit vom 30. April bis zum 27. August 2023 erteilt. Die Anwendung darf einmal pro Kultur/Jahr nach dem Erreichen der Schadschwelle oder nach dem Warndienstaufruf ab dem BBCH 41 – 71 der Kultur mit 250 g/ha in 200 – 600 l Wasser/ha erfolgen. Die Wartezeit beträgt 28 Tage.

Blattläuse schädigen die Pflanzen in erster Linie durch ihre Saugtätigkeit. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei der Schwarzen Bohnenlaus bei 10 % befallener Pflanzen mit Kolonienbildung (Kolonie > 20 Tiere) und bei der Grünen Erbsen-/Pfirsichblattlaus bei 10 – 15 Tiereen/Trieb. Mospilan SG wirkt gegen beißende und saugende Schädlinge. Der Wirkstoff verteilt sich systemisch in der Pflanze und wirkt über Kontakt und Fraß. Da Nützlinge nicht geschont werden, sollte man vor der Anwendung folgende Punkte berücksichtigen: Reicht zur Schonung der Nützlinge ggf. eine Randbehandlung aus? Wie viele Nützlinge, wie Marienkäfer, -larven, Florfliegen und andere Nützlinge, kommen vor? (Bereits eine Nützlingsdichte von 5 Tieren/m² kann ausreichen, die Schädlinge im Griff zu halten.) Zum Bienenschutz sollten Insektizidmaßnahmen erst nach dem täglichen Bienenflug erfolgen. Alle Mittelauflagen sind zu beachten.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Körnerleguminosen: Mechanische Unkrautbekämpfung konsequent fortführen

Bei der mechanischen Unkrautbekämpfung in Leguminosen heißt es konsequent dranbleiben. In manchen Kulturen sind die Maßnahmen in sensiblen Phasen aber auszusetzen.

Die Unkrautbekämpfung in Leguminosen mit dem Striegel beruht auf der Zerstörung der Keimfäden und dem Ausreißen oder Verschütten von kleinen Unkräutern. Sie beginnt in der Regel mit dem Blindstriegeln, bevor die Kulturen auflaufen. Diese erste Maßnahme konnte witterungsbedingt nicht überall durchgeführt werden.

Im Gegensatz zu Lupinen und Sojabohnen, die beim Durchstoßen der Kultur nicht gestriegelt werden dürfen, kann in Futtererbsen und Ackerbohnen mit Fingerspitzengefühl durchgängig gearbeitet werden. In der Futtererbse sind Maßnahmen bis zum Verranken der Pflanzen und bei Ackerbohnen bis zu einer Wuchshöhe von ca. 30 cm möglich.

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