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topplus Fachkräftemangel

Verdienen Mitarbeiter in der Landwirtschaft zu wenig?

Um trotz Fachkräftemangel zukünftig gute Mitarbeiter zu finden, kommt es in der Landwirtschaft vor allem auf einen Faktor an. Wenn die Faktoren stimmen, sind Fachkräfte öfter zum Job-Wechsel bereit.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf der diesjährigen Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft am 8. und 9. November in Göttingen ging es um das Thema „Fachkräftesicherung für zukunftsfähige ländliche Räume“.

Dabei thematisierten die Referentinnen und Referenten in zahlreichen Vorträgen u.a. die Entwicklung des Arbeitsmarktes im ländlichen Raum, die Herausforderungen bei der Gewinnung von Fachkräften und auch die konkrete Situation in der grünen Branche.

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Mehr Fremd-Arbeitskräfte auf den Höfen

Zur zahlenmäßige Entwicklung bei den landwirtschaftlichen Fachkräften berichtete Matthias Brandner, Fachreferent Arbeitnehmerberatung bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen in der grünen Branche nach wie vor stetig zunehme.

Laut Bernhard Forstner vom Thünen-Institut in Braunschweig lag der Zuwachs der ständigen Fremdarbeitskräften auf den Betrieben innerhalb von 10 Jahren bei fast 20%. Und anders als in anderen Branchen sei die Anzahl der Azubis in der grünen Branche vergleichsweise stabil, so die Referentin Dr. Viktoria Graskemper vom Deutschen Bauernverband.

Immer weniger Bewerber

Allerdings, so Brandner, gebe es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2022 bundesweit nur noch 1,4 Bewerber auf eine ausgeschriebene Stelle in der Land- und Forstwirtschaft. Im Jahr 2015 waren es noch 4,5 Bewerber auf eine ausgeschriebene Stelle in der Landwirtschaft. Diese Entwicklung sei vergleichbar mit der Situation in der Gastronomie.

Dabei gebe es aber keine einheitliche Entwicklung in den ländlichen Räumen, so Prof. Dr. Annekatrin Niebuhr, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung & Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zunehmende Fachkräfteengpässe zeigten sich vor allem in ländlichen Regionen mit hoher Dynamik. In strukturschwachen ländlichen Regionen gebe es Probleme durch die Abwanderung von potenziellen Fachkräften.

Reicht der Lohn, um eine Familie zu versorgen?

Der Verdienst landwirtschaftlicher Fachkräften, so Brandner, liege aktuell bei einem mittleren Wert von 2.472 €/Monat (Median des monatliches Vollzeitbruttoentgelt) und damit unter dem Verdienst von Fachkräften zahlreicher anderer Branchen. Dies gehe aus dem Entgeltatlas BRD der Bundesanstalt für Arbeit hervor.

Auch Bernhard Forstner trug vor, dass die in der Land- und Forstwirtschaft gezahlten Bruttolöhne nur halb so hoch seien, wie in anderen Branchen. Zu der geringen Bezahlung in der Landwirtschaft käme eine vergleichsweise hohe Arbeitszeit.

Wichtig sei, zu erkennen, so Matthias Brandner, dass ein Alleinverdiener mit einem Bruttolohn von rund 2.500 €/Monat kaum eine Familie ernähren könne. Darüber müsse man sprechen. Gegebenenfalls sollten Arbeitgeber prüfen, ob ein höherer Lohn möglich sei, um einen Mitarbeiter zu halten. Hilfreich sei auch, Mitarbeiter in Sachen Wohngeld und Kinderzuschlag zu unterstützen.

Ein weiteres Problem: Fachkräfte zeigen sich zunehmend bereit, den Job zu wechseln und haben dabei auch viele und gut bezahlte Optionen.

Trend: Arbeitgeber „bewerben“ sich

Im Verlauf der Tagung ging es darüber hinaus auch darum, wie die Regionen und die Unternehmen im ländlichen Raum auf den Fachkräftemangel reagieren. Dabei erläuterten verschiedene Referentinnen und Referenten, dass große und mittelständische Unternehmen sich oft ganz aktiv und mit erheblichem Aufwand um zukünftige Mitarbeiter bemühen, z.B. durch transparente und schnelle Bewerbungsverfahren, durch Benefits wie einer Fahrtkostenübernahme oder einem Jobbike u.ä., durch Social Media-Aktionen oder durch die Berücksichtigung von Mitarbeiterwünschen z.B. in Sachen Arbeitszeit. Deutlich wurde auch, wie wichtig zufriedene Mitarbeiter sind – auch um neue Mitarbeiter zu gewinnen.

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