Eine Mischsilage aus Mais und Bohnen lässt sich nicht getrennt bilanzieren. „Daher würde die komplette Erntemenge als Maissilage auf den sogenannten Maisdeckel angerechnet werden“, sagt Manfred Kremp von der Firma EC Umweltgutachter und Sachverständigen GmbH aus Karow in Mecklenburg-Vorpommern. Der Maisdeckel begrenzt seit dem EEG 2012 den Einsatz von Mais und Getreidekorn in der Biogasanlage. Nach §39 h EEG 2017 liegt die zulässige Höchstmenge aktuell bei 50 Masseprozent und sinkt bis 2021 auf maximal 44 Prozent.

Bei dem Gemenge ersetzt man nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) etwa 25000 Maispflanzen pro Hektar durch 50000 Bohnenpflanzen. Laut FNR bauten im Jahr 2016 etwa 30 Praktiker in Kooperation mit dem Saatzuchtunternehmen KWS das Gemenge in Deutschland versuchsweise an. Ihre Erträge reichen von „etwa gleich hoch“ bis zu Minder-erträgen von etwa zehn bis fünfzehn Prozent. Nach Angaben der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) könnte die neue Düngeverordnung den Misch- anbau attraktiver machen. Denn die Verordnung limitiert künftig die Stickstoffdüngung und begrenzt damit die Ertragsleistung des Maises im Rein-anbau. Auch können Landwirte mit der Bohnenmischung Auflagen zum Leguminosenanbau erfüllen. Sollte sich der Anbau ausweiten, müsste der Gesetzgeber aber Verfahren zur Bilanzierung des Bohnenanteils entwickeln und diese in der Gesetzgebung berücksichtigen, fordert Kremp.