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Lesezeit: 3 Minuten

Ein Betriebsvergleich hilft Anlagenbetreibern, die eigenen Stärken und Schwächen zu finden. Was man daraus ablesen kann, zeigt Jens Fritzler, Unternehmensberatung BB Göttingen.


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Zufrieden lehnt sich Manfred Schwächer zurück: Das Jahr ist herum und die Bilanz sieht gut aus. Das Blockheizkraftwerk (BHKW) lief fast ohne große Unterbrechung und auch die restliche Biogasanlage ist gut durch die letzten zwölf Monate gekommen.


Daher staunt der Landwirt nicht schlecht, als ihm sein Berater mit ernster Miene die Ergebnisse im Detail analysiert und einige Schwachpunkte aufzeigt.


Mittel der Wahl dafür ist die Betriebszweigauswertung (BZA), die seit vielen Jahren in der herkömmlichen Landwirtschaft zur Auswertung des eigenen Betriebes und dem Vergleich mit anderen Betrieben dient. Der Buchabschluss reicht in vielen Fällen nicht aus, da er die einzelnen Erlös- und Kostenstrukturen nicht detailliert genug ausweist.


Die Datenbasis für die BZA ist die Geldrechnung aus der Finanzbuchhaltung zusammen mit Aufzeichnungen aus dem Betriebstagebuch der Anlage.


Die Vorteile des Verfahrens:


Betreiber können ihre Zahlen mit anderen Betrieben vergleichen.


Betriebserweiterungen lassen sich mit konkreten Zahlen besser planen.


Nur mit einer Ist-Analyse ist eine zielgerichtete Beratung möglich.


Die Zahlen der BZA schaffen bei den Banken Vertrauen und wirken sich positiv auf das Rating aus.


Die BZA setzt sich aus einem ökonomischen, einem anlagenspezifischen und einem prozessbiologischem Teil zusammen, wie die Übersicht in straffer Form zeigt. Die Werte beziehen sich auf Cent je produzierter kWh Strom.


Landwirt Schwächer hat höhere Kosten


Zum Vergleich sind in dem Beispiel neben dem Betrieb Schwächer auch die Ergebnisse von Landwirt Torsten Topp aufgeführt, einem der besten Betriebe im Beratungsring. Bei den Erlösen unterscheiden sich die Anlagen nur relativ gering. Topps Anlage weist ein kalkulatorisches Betriebszweigergebnis von 3,10 Ct/kWh aus. Schwächer dagegen macht ein Minus von 3,64 Ct/kWh.


Im Vergleich zur Anlage Topp fallen bei Landwirt Schwächer die höheren Kosten auf. Er gibt über 1 Cent je kWh mehr für die Substrate aus. Ob das an zu hohen Ernte-, Rohstoff- und Silierkosten liegt oder durch Verluste verursacht wird, kann jetzt nur eine genaue BZA-Analyse ergeben.


Eine weitere Schwachstelle sind in dem Beispiel die höheren Direktkosten (ohne Substratkosten). Darunter fallen in der Biogasproduktion Kosten wie die Gärrestausbringung oder Strom. Im Fall von Landwirt Schwächer werden sie durch einen um 3,3 Prozentpunkte höheren Eigenstromverbrauch (siehe Zeile 16) hervorgerufen.


Und noch eine andere anlagenspezifische Kennzahl ist für das schlechte Abschneiden von Landwirt Schwächer entscheidend: Die geringere BHKW-Verfügbarkeit. Zwar ist die Maschine 98 % des Jahres gelaufen und hat damit eine hohe Auslastung im Betrieb erreicht. Aber sie hat umgerechnet nur 7950 Volllaststunden erreicht.


Die Ursache dafür kann im Ausfall des BHKW liegen. Hier ist aber eine zu geringe Energieausbeute aus dem Substrat der Grund. Denn die Anlage bekommt 286 kWh weniger Strom aus der Tonne Trockensubstanz (siehe Zeile 18). Zur Ursachenforschung müsste jetzt der gesamte Vergärungsprozess näher analysiert werden. Liegt es am Substrat? Dessen Lagerung? Wie sind die örtlichen Gegebenheiten?


Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit kann der Betrieb Schwächer jetzt gezielt an diesen Problemen arbeiten.


Fazit


Wie das Beispiel von Betrieb Schwächer zeigt, kann eine Betriebszweigauswertung Schwachstellen aufzeigen und der Beratung Ansatzpunkte liefern, um die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage zu verbessern. Der größte Effekt dafür ist die Senkung der Kosten für Substrat, Technik, Eigenstrom sowie eine Steigerung der Auslastung des BHKW.

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