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BVES präsentiert Branchenzahlen: 300.000 Hausspeicher installiert

Die Speicherbranche ist im Aufwind. Trotzdem sieht der Bundesverband Energiespeicher Systeme dringenden Nachholbedarf bei der Regierung.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Markt für Heimspeicher ist wichtigster Wachstumstreiber in Deutschland: Kürzlich wurde das 300.000ste System in Deutschland installiert. Das zeigen die aktuellen Branchenzahlen des Bundesverbandes Energiespeicher Systeme (BVES), den der Verband im Vorfeld der internationalen Konferenz „Energy Storage Systems 2021“ am 15. März präsentierte. Danach ist der Umsatz der Energiespeicherbranche über alle Technologien und Segmente im Jahr 2020 um über 10 % auf 7,1 Mrd. € gewachsen.

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Wachstumstreiber sind die Trends zu Systemintegration, flexibler Sektorenkopplung und Elektromobilität insbesondere in den Bereichen Haushalt und Gewerbe. „Ein Zubau von über 100.000 allein an Hausspeichern in einem Jahr ist ein tolles Ergebnis. Und gleichzeitig ein deutliches Signal, dass die Bürger in Haushalt, Gewerbe und Industrie zunehmend auf Speichertechnologien setzen wollen, um ihre Energieversorgung sicher, grün und kosteneffizient zu gestalten“, sagt Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer BVES. Vor diesem Hintergrund fordert er, dass die Bundesregierung der deutschen hochinnovativen Speicherbranche endlich passende Rahmenbedingungen für ihre Produkte gib. „Allein auf den Netzausbau zu setzen und die Menschen in ein veraltetes Energiesystem zu quetschen, wird für eine erfolgreiche Energiewende nicht ausreichen.“ Überall in Europa würden Länder auf die Speichertechnologie setzen. Das zeige sich auch bei der Konferenzbeteiligung: Während viele Minister anderer Länder als Referenten auftreten, wäre dazu kein deutscher Politiker bereit. „Nur in Deutschland meint man, dass ein dickes Kabel ausreicht und Speicherkapazität noch nicht nötig sei“, kritisiert er.

Schlechte Rahmenbedingungen für Großspeicher und Wasserstofflösungen

Während das Haushaltssegment überproportional auch im Corona-Jahr 2020 wachsen konnte, musste die Sparte Industrie- und Gewerbespeicher pandemiebedingt einen Rückgang von etwa 20 % hinnehmen.Auch dem internationalen Trend zum verstärkten Einsatz von Großspeichern in der Systeminfrastruktur entzieht sich Deutschland weiterhin. Dieses Marktsegment stagniert auf niedrigem Niveau. Einen Grund sieht der BVES in den gesunkenen Erlösen für die Primärregelleistung, was Großspeicher aus Sicht der Energieversorger uninteressant mache. Der Trend zu Wasserstofflösungen findet in Deutschland ein schwieriges Umfeld vor, so dass Marktanwendungen im industriellen Maßstab sich (noch) nicht durchsetzen können. Eine gute Entwicklung zeigen dagegen thermische Speichersysteme, die insbesondere in der Industrie zunehmend Anwendung finden und zur Dekarbonisierung beitragen.

Insgesamt erwartet die Branche für 2021 im Industriesegment eine deutliche Erholung des Speichermarktes. Treiber sind hier speziell die flexible Sektorenkopplung in Richtung Wärme, der Trend zur Elektromobilität mit cleveren Ladelösungen inklusive Speicher sowie Eigenversorgungslösungen mit grünem Strom bis zu grünem Wasserstoff.

Windelen: "Politik muss handeln!"

„Verschiedene Technologien für alle Sektoren und alle Anwendungen sind fertig und einsatzbereit. Jetzt müssen nur endlich die regulatorischen Bremsen gelöst werden. Insbesondere wenn wir die heimische technische Exzellenz und hohe Wertschöpfung der Branche in Deutschland und Europa sichern und unterstützen wollen“, sagt Windelen.

Er hält die Sichtweise der Bundesregierung für falsch, die aktuell Speicher nicht für nötig hält. „Angesichts der geringsten Stromausfälle, die Deutschland im europäischen Vergleich hat, erscheint es plausibel, dass wir Speicher zur Stabilisierung nicht brauchen. Aber das wird sich in Zukunft ändern. Darum müssen wir heute anfangen, Speicher zu installieren“, fordert er. Die Frage, wie viel Speicher nötig sein, hält er für unangebracht: „Niemand fragt, wie viel Handys oder wie viel Autos wir in Deutschland brauchen und wie systemdienlich sie sein müssen, das entscheidet allein der Markt. Und das muss auch bei den Speichern so gelten!“

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