Deutschland hat den ersten Platz als attraktivstes Land für Investitionen in erneuerbare Energien verloren. Diesen nimmt jetzt Frankreich ein, zeigt der aktuelle Allianz Klima- und Energiemonitor. Er vergleicht die G20-Staaten hinsichtlich ihrer Attraktivität für Investitionen in eine emissionsfreie Energie-Infrastruktur. Zudem berechnet er den momentanen und künftigen Investitionsbedarf – davon ausgehend, dass die Klimaziele des Pariser Abkommens, deutlich unter 2 Grad bzw. möglichst 1,5 Grad Erwärmung, eingehalten werden sollen.
Weitere zentrale Ergebnisse des Monitors
- Italien steigt vier Plätze aufgrund deutlich verbesserter Bedingungen auf.
- Alle Länder müssen die politischen Rahmenbedingungen für nötige kohlenstoffarme Investitionen verbessern.
- Zur Einhaltung der Pariser Klimaziele müssten Investitionen in erneuerbare Energien deutlich wachsen: jährlich sind 886 Milliarden Dollar im Stromsektor nötig.
Der Monitor wurde zum dritten Mal von der Allianz SE in Kooperation mit Germanwatch und dem NewClimate Institute erstellt.
Aiwanger fordert bessere Rahmenbedingungen
„Wir brauchen eine Energiewende 2.0. Dazu müssen die Rahmenbedingungen für Investitionen in erneuerbare Energien deutlich verbessert werden“, forderte Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger in Bezug auf die Ergebnisse des Energiemonitors. Insbesondere im Süden Deutschlands müsse die dezentrale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verstärkt werden. „Die Wertschöpfung generieren wir vor Ort, anstatt Milliarden in umstrittene Trassen zu investieren. Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und gesellschaftliche Akzeptanz stehen dabei an oberster Stelle,“ so Aiwanger. Aktuell sei die Nutzung von Photovoltaik für den Eigenverbrauch ein wichtiger Ansatz mit hoher gesellschaftlicher Akzeptanz.
Auch bei der gestrigen Runde der deutschen Energieminister in Berlin sei deutlich geworden, dass die Energiewende dringend ein Gesamtkonzept benötige. Bayern gebe den Startschuss zur Energiewende 2.0 unter Einbeziehung aller wichtigen Akteure beim Energiegipfel am 13. Dezember 2018 im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.