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Rohstoffe aus Abfall

Fünf neue Bioraffinerien in Baden-Württemberg erzeugen Dünger, Biogas, Wasserstoff & Co.

Mit dem EFRE-Programm „Bioökonomie Bio-Ab-Cycling“ fördert das Umweltministerium Baden-Württemberg den Aufbau von Bioraffinerien, um hochwertige Rohstoffe aus Abfall und Abwasser zurückzugewinnen.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Umweltministerium in Baden-Württemberg hat fünf vorbildliche und zukunftsweisende Projekte für Bioraffinerien ausgewählt. Sie sollen zeigen, wie sich mittels nachhaltiger Bioökonomie hochwertige Rohstoffe aus Abfall und Abwasser zurückgewinnen lassen. Für die fünf Projekte stehen insgesamt rund 19 Mio. € aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und an Landesmitteln zur Verfügung. Das Fraunhofer IGB ist an allen fünf Bioraffinerie-Projekten beteiligt, an drei der Projekte in Federführung.

„Wir befinden uns mitten in einem umfassenden gesellschaftlichen Wandel, an dessen Ende eine klimaneutrale und umweltfreundliche Lebens- und Wirtschaftsweise stehen muss. Dazu gehört auch, dass wir in Zukunft Rohstoffe möglichst vollständig im Kreislauf führen. Neben der Ressourceneffizienz in der Produktion geht es dabei aber auch um die Nachnutzung aus Abwasser und Abfällen“, sagt Umweltministerin Thekla Walker.

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Neu: Fachinitiative Bioraffinerien

Parallel zu den Projekten unterstützt das Land den Aufbau einer Fachinitiative Bioraffinerien durch die Landesagentur Umwelttechnik BW. Die Fachinitiative wird unabhängig vom EFRE-Förderprogramm rein aus Landesmitteln gefördert. Hier werden unter anderem die Partner der Bioökonomie-Ab-Cycling-Projekte sowie weitere Experten und Unternehmen miteinander vernetzt, um gemeinsam Innovationen voranzutreiben.

Die Ansätze der Pilot- und Demonstrationsanlagen bieten die Chance, dass sie auf andere Kommunen und Unternehmen in Baden-Württemberg und darüber hinaus übertragen werden können. Kommunale Kläranlagen, Abfallbehandlungsanlagen oder Produktionsstätten könnten in Zukunft mit auf sie zugeschnittenen modularen Bioraffinerien ausgestattet werden, um so anfallendes Abwasser und Abfälle als Rohstofflieferant zu nutzen.

Die fünf Projekte

Zu den Projekten, für die die 35 Projektpartner in fünf Konsortien eine Förderung erhalten, gehören:

  • KoalAplan: Auf dem Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität Stuttgart in Büsnau sollen anhand verschiedener biologischer Verfahren hochwertige Produkte aus kommunalem Abwasser gewonnen werden. Dazu gehören unter anderem Ammoniumstickstoff als Dünger, Wasserstoff und Polyhydroxyalkanoate (PHA) als Rohstoff für bio-basierten Kunststoff. Das Projekt wird mit rund 2,3 Mio. € aus EFRE- und Landesmitteln gefördert. Das Projekt wurde bei der EU-Kommission als Projekt von strategischer Bedeutung angemeldet.
  • InBiRa– Die Insektenbioraffinerie: Für den Bau dieser hochinnovativen Insektenbioraffinerie erhält das Projekt InBiRa rund 3,9 Mio. € Fördermittel der EU und des Landes. In den Technikumshallen des Fraunhofer IGB in Stuttgart-Vaihingen sollen dann in Zukunft mithilfe von Insektenlarven hochwertige Produkte aus Abfall- und Restströmen gewonnen werden. Möglich machen das die Larven der Schwarzen Soldatenfliege, durch deren Aufbereitung unter anderem aus Lebensmittelabfällen Proteine, Fette und Chitosan hergestellt werden. Auch dieses Projekt wurde bei der EU-Kommission als Projekt von strategischer Bedeutung angemeldet.
  • BW2Pro– Biowaste to Products: Mit rund 5,9 Mio. € fördern EU und Land den Bau einer Bioabfallraffinerie auf dem Gelände der kommunalen Biogasvergärungsanlage der Abfallwirtschaft Rems-Murr AöR (AWRM) in Backnang. Hier soll in Zukunft täglich eine Tonne Bioabfall zu Produkten und Rohstoffen wie zum Beispiel Fasern, Blumentöpfe, Dünger und Biogas verarbeitet werden.
  • SmartBioH2-BW – Biowasserstoff aus industriellen Abwasser- und Reststoffströmen: Eine Bioraffinerie in eine bestehende Industrieumgebung am Standort der Evonik Operations GmbH in Rheinfelden zu integrieren, ist das Ziel des Projekts Smart-BioH2-BW, das mit insgesamt drei Mio. € gefördert wird. Mittels zweier miteinander verknüpfter biotechnologischer Verfahren (Purpurbakterien und Algen) sollen in dem Projekt aus anfallenden industriellen Abwasser- und Reststoffströmen Biowasserstoff und weitere Produkte wie beispielsweise Carotinoide erzeugt werden.
  • RoKKa – Rohstoffquelle Klärschlamm und Klimaschutz auf Kläranlagen: Um die Produktion von Wertstoffen auf der kommunalen Kläranlage Erbach/Donau zu demonstrieren, erhält das Projekt RoKKa rund 3,8 Mio. € an EU- und Landesmitteln. Dabei werden verschiedene Anlagen zur Stickstoff-Rückgewinnung, Phosphor-Rückgewinnung, die Abtrennung und das Recycling von CO2 sowie die Elektrosynthese und Mikroalgenproduktion eingesetzt und kombiniert.

Weitere Infos zu den einzelnen Projekten erhalten Sie unter: www.igb.fraunhofer.de

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