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Bioraffinerien: Deutsche Technik wandert ab

Die Spitzenstellung Deutschlands bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Chemieindustrie ist offensichtlich kein Garant dafür, dass diese Technologie auch hierzulande in die Praxis umgesetzt wird. Das ist vergangene Woche bei einer Tagung des Bundeslandwirtschaftsministeriums deutlich geworden. So warf Dr.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Spitzenstellung Deutschlands bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Chemieindustrie ist offensichtlich kein Garant dafür, dass diese Technologie auch hierzulande in die Praxis umgesetzt wird. Das ist vergangene Woche bei einer Tagung des Bundeslandwirtschaftsministeriums deutlich geworden. So warf Dr. Jörg Rothermel vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) die Frage auf, ob "das, was wir hier entwickeln in Deutschland auch umgesetzt" werde, oder nicht eher in Ländern mit einem größeren Biomasseangebot wie Brasilien.


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Dabei ist der Bedarf der Industrie für solche Chemikalien immens. Das machte Rothermel am Beispiel der größten Zuckerrohrmühle Brasiliens im Bundesstaat Sao Paolo mit einer Produktionskapazität von 600.000 t Ethanol pro Jahr deutlich. Aus dieser Menge, für die eine Fläche von rund 110.000 ha rund um die Anlage benötigt werde, könnten etwa 400.000 t Ethylen hergestellt werden. Das entspreche einem Drittel des Bedarfs eines großen Chemiestandortes in Deutschland, der einen eigenen "Cracker" zum Aufschluss von Kohlenwasserstoffen betreibe.


Deshalb will die Bundesregierung verstärkt so genannte Bioraffinerien in Deutschland ansiedeln, in den möglichst effizient sowohl energetisch wie auch stofflich nachwachsende Rohstoffe genutzt werden. Ein Vorzeigeprojekt für eine Bioraffinerie wurde im Frühjahr in Leuna angestoßen. Dort wollen Betreiber des Werkes alle Teile verschiedenster Pflanzen, besonders solcher, die nicht in der Nahrungskette gebraucht werden, für die Produktion von Chemikalien, Kraftstoffen, Strom und Wärme nutzen. In Frage kommen dafür unter anderem Holz, Stroh, Mikroalgen und biogene Abfälle.


Für Dr. Rainer Busch vom Normausschuss Biobasierte Produkte ist mit dem biochemischen Prozessen in Leuna der erste Schritt zur Kommerzialisierung von Bioraffinerien getan. Was derzeit aber noch fehle, sei eine funktionierende Demonstrationsanlage, die mindestens mehrere hundert Tonnen pro Jahr produzieren könne. Rothermel lobte Leuna ebenfalls, betonte aber auch, das Projekt sei nicht "eins zu eins" auf andere Standorte übertragbar. Beispielsweise verfolge man in Brasilien ein "einfacheres Konzept".

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