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Energiewende

Windräder stehen still, Uran und Erdgas werden verbraucht

Ein Beispiel aus Bayern zeigt die Defizite der aktuellen Energieversorgung: Klimaschonender Windstrom wird nicht genutzt, die Strompreise sinken ins Negative.

Lesezeit: 2 Minuten

An Feiertagen mit viel Wind und Sonneneinstrahlung zeigt sich immer häufiger, dass der rechtliche Rahmen des Energiesystems nicht zu den fluktuierenden Stromquellen passt. Ein Beispiel ist der Ostermontag 2020. „Der Wind bläst gut. Zusammen mit Bioenergie, Geothermie, Solar und Wasserkraft könnten uns heute die Windräder alleine versorgen“, sagt Raimund Kamm, Vorsitzender des Forums „Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.“ und des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE Bayern). Stattdessen produziert das Atomkraftwerk Gundremmingen kaum gedrosselt weiter. Denn die Atomanlagen lassen sich kaum drosseln. „Auch wird in Nahwärmenetzen weiter Erdgas verheizt anstatt nahezu kostenlosen Windstrom zu nutzen“, kritisiert Kamm. Schuld hieran sei das vom Bundeswirtschaftsminister nicht reformierte „SAU-System“. „SAU“ steht dabei für „Steuern, Abgaben, Umlagen.“

Strompreis wird "negativ"

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Die hohe Stromproduktion sorgt bei dem feiertagsbedingtem, geringen Verbrauch dafür, dass der Preis an der Strombörse ins Negative sinkt. „Dies wird sich erst mit dem überfälligen Abschalten der letzten AKW Ende 2021 (Brokdorf, Grohnde, Gundremmingen) und 2022 (Lingen, Neckarwestheim, Ohu) ändern“, sagt Kamm.

Doch dann bleibe ein weiteres Problem: Solar- und Windstrom werde vergeudet, anstatt ihn zeitweise in der Wärmeerzeugung zu nutzen. Dies zeige das Beispiel der am Lech liegenden Gemeinde Fuchstal. „Auch dort werden am heutigen Ostermontag tagsüber die vier Windkraftwerke wegen der negativen Strompreise (nicht wegen der Netzengpässe) stark gedrosselt“, erklärt Kamm. Die Bemühungen der örtlichen Windkraftbetreiber, in solchen Situationen den sonst vergeudeten Windstrom zur Heizung mittels günstiger Tauchsiedertechnik im Nahwärmenetz zu nutzen, werde durch das System der staatlichen Steuern, Abgaben und Umlagen verhindert. Denn dafür müssten die Betreiber EEG-Umlage und Stromsteuer zahlen, zusammen über 8 Cent je Kilowattstunde. „Dagegen kostet das aus Russland gelieferte umweltschädliche und mit weniger Abgaben belastete Erdgas nur rund 6 Cent je Kilowattstunde“, unterstreicht Kamm.

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