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topplus H5N1

Anspannung wegen neuer Geflügelpestfälle

In Rietberg und Münster gibt es neue Geflügelpestfälle. Das FLI warnt, dass es nun in die Hauptausbruchszeit geht, dabei war das Virus schon den ganzen Sommer da. Entsprechend nervös sind die Bauern.

Lesezeit: 4 Minuten

Jetzt im Herbst drohen wieder vermehrt Ausbrüche des Geflügelpest Virus H5N1. Die bisher gültige Saisonalität gibt es allerdings nicht mehr, das Virus ist bereits jetzt ganzjährig in Umlauf. Durch die kühlen Temperaturen und den Vogelzug gilt der Herbst allerdings als Hochrisikozeit.

So meldet der Kreis Gütersloh aktuell einen Ausbruch in Rietberg-Varensell. Das Veterinäramt des hat bereits die Tötung des Bestandes von zirka 8.000 Tieren (Enten, Gänse, Hühner) veranlasst. In der Überwachungszone liegen Stadtteile Delbrücks und Hövelhofs; Details hier in der Karte auf www.kreis-paderborn.de. In dem Gebiet darf Geflügel nicht transportiert werden.

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Einen weiteren Fall gibt es in Münster-Albachten. Hier ist eine Tierhaltung von 90 Vögeln unterschiedlicher Rassen betroffen. Der Bestand wurde bereits gekeult. Ab sofort besteht nun Stallpflicht für Geflügel im gesamten Stadtgebiet von Münster.

In den Niederlanden gilt seit dem 5. Oktober bereits eine landesweite Stallpflicht. Das Agrarministerium reagierte damit auf die zuletzt wieder stark gestiegenen Nachweise der Geflügelpest.

Schwerste Epidemie Europas

Von der schwersten Vogelgrippe-Epidemie Europas sprach kürzlich die EU-Gesundheitsbehörde ECDC. Erstmals kam es auch den Sommer über zu massiven Ausbrüchen. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erwartet mit dem beginnenden Vogelzug eine Verschärfung der Situation. Man sei besorgt, dass eine empfängliche Wildvogelpopulation, die jetzt bei uns einfliegt, auf Virus trifft, das bereits hier im Ökosystem zirkuliert.

Laut FLI gab es die Vogelgrippe früher zwischen Oktober und April. In diesem Sommer sei das ganze Konzept quasi komplett über den Haufen geworfen worden, sagte ein Fachmann gegenüber der dpa. Beim Geflügel sei es im Frühsommer etwa im Norden Italiens bei Putenhaltungen zu massiven Ausbrüchen gekommen. In Frankreich habe es besonders die Entenhaltung getroffen.

Ungewöhnlich sei zum einen, dass dieses Mal auch Spanien und Portugal betroffen sei. Außerdem habe es dieses Mal auch viele Ausbrüche quer durch die Geflügelsparten im Vereinigten Königreich gegeben. Laut ECDC wurden während der Vogelgrippesaison 2021/2022 48 Mio. Tiere in Betrieben in Europa gekeult.

In Deutschland habe es den Sommer über immer wieder sporadisch Ausbrüche bei Haltern gegeben. Im überwiegenden Maße seien Legehennen-Haltungen betroffen gewesen, so das FLI weiter. Aber auch Gänse- und Putenbetriebe seien hierzulande betroffen gewesen.

Laut FLI-Risikoeinschätzung von Anfang Juli ist das Risiko für Einträge in Haltungen an den Küsten hoch und ansonsten gering. Allerdings gibt es laut den Wissenschaftlern Anzeichen, dass sich das Infektionsgeschehen von den Küsten aus, wo es den Sommer über vor allem auftrat, wieder über Gesamtdeutschland verteilt.

Warum sich die Entwicklung so verschärft hat, ist indes weiter unklar. Das fängt beim Klimawandel und verändertem Wildvogelverhalten an. Auch die schiere Menge des zirkulierenden Virus werde genannt, zitiert die dpa die Forscher. Teilweise werde vermutet, dass die Viren, die sich über den Sommer ausgebreitet haben, eine höhere Fitness besäßen. Aber für keine dieser Vermutungen gebe es wirklich hieb- und stichfeste Beweise.

Noch recht junge Seuche

Der Vorläufer der bis heute grassierenden Vogelgrippeviren wurden übrigens erstmals 1996 bei einer Gänseherde in Südchina festgestellt, sagt Timm Harder, Leiter des Nationalen Referenzlabors für Aviäre Influenza am FLI. In Südostasien habe sich das Virus gehalten und sei auch immer wieder auf Wildtiere übergesprungen. Einen ersten großen Ausbruch habe es 2003 bei Wildvögeln in Nordchina und der Mongolei gegeben.

In Deutschland habe es dann im Februar 2006 einen ersten Nachweis bei einem Schwan gegeben. 2014 habe es eine weitere schwere Welle gegeben, die sich über Russland nach Westen bis Europa und Afrika und im Osten erstmals über die Beringstraße bis nach Nordamerika ausgebreitet habe. Seit 2016 habe die Vogelgrippe Deutschland relativ regelmäßig heimgesucht.

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