Waldschäden-Beseitigung
Brandenburg bevorzugt externe Firmen statt eigene Forstleute
Für die aktuellen Aufräumarbeiten in den Wäldern und den in den kommenden Jahren geplanten Waldumbau müsste Brandenburg eigentlich mehr Forstleute einstellen. Das passiert aber nicht.
In den deutschen Wäldern stapelt sich wortwörtlich die Arbeit: Zum einen gilt es, die massiven Schäden von Dürre, Borkenkäfer und Sturm aufzuarbeiten und das Holz zu bergen. Zum anderen schließt sich direkt der Wiederaufbau an. Gefordert ist ein "klimagerechter Umbau der Wälder". Das Problem ist aber die Personalknappheit.
Die Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) aus Brandenburg fordert schon länger eine Aufstockung des Forstpersonals, etwa in der Lausitz. Das ist aber politisch nicht gewollt. So will die Brandenburger Landesregierung stattdessen die Situation aufwendig durch ein externes Unternehmen evaluieren. Neue Stellen seien bisher nicht in Aussicht. Hinzu kommt, dass aktuell sogar 90 Försterstellen unbesetzt sind, sagte die Bezirksvorsitzende der IG BAU in Cottbus, Regina Grüneberg laut RBB und WochenKurier.
Die Gewerkschaft geht unter Berufung auf Zahlen des Landwirtschaftsministeriums davon aus, dass in den Jahren 2018 bis 2020 insgesamt 5,7 Mio. Kubikmeter Schadholz in Brandenburger Wäldern anfallen. Bis zum Jahresende könnten so rund 6.800 ha Wald durch extreme Wetterlagen und Schädlinge wie den Borkenkäfer vernichtet sein.
Abhilfe gegen das Absterben von Wäldern soll laut IG BAU ein Waldumbau mit mehr Mischwäldern leisten. Um die Wälder für den Klimawandel zu wappnen, müssten zusätzliche Mischwälder angelegt und resistente Baumarten angeplanzt werden. "Das aber ist eine Mammutaufgabe, für die es viel mehr Förster und Forstwirte braucht als bislang. Betriebe sollten deshalb auch mehr ausbilden und Azubis übernehmen", so Grüneberg.
In Brandenburg gibt es laut Gewerkschaft rund eine Million Hektar Wald. Drei Viertel davon seien Nadelbäume, meist in Monokulturen, so die IG BAU.