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Schulze macht eigenen Vorschlag zur Honorierung des Waldumbaus

Das Bundesumweltministerium hat ein Fördermodell für Waldbesitzer erarbeitet, das eine Honorierung der Klimaschutzleistung mit Biodiversitätsstandards verknüpft.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Bundesumweltministerium hat Eckpunkte für ein Umsteuern in der deutschen Waldpolitik und für eine Honorierung der vielfältigen Leistungen für den Erhalt artenreicher und naturnaher Ökosysteme vorgelegt. Bedingung: Förderung von Maßnahmen im Wald gibt es nur, wenn eine gezielte Lenkungswirkung für mehr Klima- und Biodiversitätsschutz dabei herauskommt.

Laut Bundesumweltministerin Svenja Schulze hätten die letzten Jahre gezeigt, dass viele Wälder den Auswirkungen des Klimawandels nicht gewachsen sind. Die Waldbesitzer als Folge der Dürrejahre und in der Corona-Krise mit 1,5 Mrd. € zu unterstützen, war ihrer Ansicht nach als Sofortmaßnahme richtig. Künftig sei nun aber eine Waldförderung erforderlich, die die Ökosystemleistungen der Wälder als Ganzes in den Blick nimmt und so die Waldbesitzenden und Kommunen unterstützt, sagte Schulze.

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Folgendes Fördermodell verknüpft daher eine Honorierung der Klimaschutzleistung untrennbar mit ambitionierten Biodiversitätsstandards:

  • Erstens muss der Waldumbau hin zu naturnahen Mischwäldern mit überwiegend heimischen Baumarten gezielt gefördert und vorangebracht werden.



  • Zweitens müssen weitere Waldflächen aus der Nutzung genommen werden. Das Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie sieht vor, 5 % der Waldfläche Deutschland für die natürliche Entwicklung zu sichern. Bisher sind 3,1 % erreicht.



  • Drittens ist darüber hinaus für die Bewirtschaftung der Wälder eine finanzielle Förderung notwendig, die eine Lenkungswirkung hin zu mehr Naturnähe und Biodiversität entfaltet.

Als erste Komponente sollten Klimaschutzleistungen honoriert werden, um den Erhalt und Ausbau der im Wald gebundenen Kohlenstoffvorräte sowie die fortdauernde Einlagerung von Kohlenstoff zu fördern.

Als zweite Komponente sieht das Positionspapier vor, die Biodiversitätsleistung des Waldes gezielt zu honorieren. Die Lenkungswirkung soll dabei auf Erhalt und Wiederherstellung einer ökosystemtypischen Biodiversität im Wald abstellen.

Für beiden Komponenten schlägt das Positionspapier des BMU geeignete Parameter wie zum Beispiel die natürliche Waldentwicklung, die Zusammensetzung der Baumarten, den Erhalt von Biotopbäumen, Totholz, Bodenbearbeitung und natürliche Verjüngung für ein Honorierungssystem vor.

Verband lehnt Honorierung vonNichtnutzung ab

Max v. Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, begrüßt den Vorschlag. Damit eine solche Leistung aber eine echte Lenkungswirkung hat, müsse sie auf einer nachhaltigen Waldwirtschaft beruhen. „Geld fürs Nichtstun lehnen wir aus waldbaulichen und fiskalpolitischen Gründen ab.“

Bei der Bemessung der Klimaschutzleistung sei insbesondere der Fokus des BMU auf den Vorrat falsch: „Die Klimaschutzleistung des Waldes besteht neben der Biomasse im Wald zu über 50 % aus der Holznutzung: Holz kann in Produkten dauerhaft CO2 binden und zudem andere klimaschädliche Rohstoffe und Materialien ersetzen. Das muss in einem Honorierungsmodell berücksichtigt werden.“

Die Nichtnutzung des Waldes zu belohnen schade zudem der globalen Nachhaltigkeit: „In der Folge müssten wir Holz aus anderen Ländern, die weniger nachhaltig wirtschaften, importieren. ‚Naturschutz hier – Naturgefährdung woanders‘ kann nicht Ziel unserer Waldpolitik sein“, so Elverfeldt.

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