„Die Alten wissen, wie man schwere Zeiten durchsteht.“
Lesezeit: 2 Minuten
Frau Rabe, Sie sind Pastorin bei der evangelischen Kirche in Hannover. Wie ist Ihre Einschätzung: Vereinsamen die Senioren auf den Höfen?
Rabe: Auf dem Land haben wir eine viel höhere Chance, der Vereinsamung entgegenzuwirken! Ich sehe aber die Gefahr, dass Menschen, die sich schon zuvor zurückgezogen haben, jetzt mit ihren Ängsten allein bleiben. Andererseits erlebe ich auch, dass die Nachkriegsgeneration den Jungen im Moment viel Trost spendet. Die Alten wissen, wie man schwere Zeiten durchsteht.
Wie gehen die Landwirtsfamilien in Ihrer Region mit der Situation um?
Rabe: Im Moment ist vieles wie immer. Die Frühjahrsbestellung steht an und die Kühe muss man auch in Krisenzeiten melken. Ich sehe aber deutlich, dass Nachbarschaftshilfe und das Gespräch über den Gartenzaun wichtiger werden.
Sind die Senioren jetzt, wo es auf dem Hof rund geht, allein im Altenteil?
Rabe: Das ist in jeder Familie unterschiedlich. Einige äußern von selbst den Wunsch nach mehr Abstand. Andere Familien können das in ihrem Alltag durch die engen Wohnverhältnisse nur schwer umsetzen. Viele Senioren verstehen die Situation aber auch nicht, weil sie z.B. keine Nachrichten hören. Doch die Bauern – und auch die Kirche – sind kreativ, wenn es darum geht, Lösungen zu finden.
Wie sehen solche Lösungen aus?
Rabe: Ich kenne eine kirchliche Jugend, die Senioren im Altenheim Briefe schreibt oder Landwirtskinder, die den Großeltern Bilder malen. Aber auch der normale Klönschnack mit weitem Abstand auf der Terrasse hilft. Vieles geht!
Haben Sie in den letzten Tagen selbst schon eine Online-Predigt gehalten?
Rabe: Nein, aber ich habe mir einige Predigten meiner Kollegen angesehen. Die ganz normalen Fernsehpredigten haben im Moment übrigens auch wieder erhöhte Einschaltquoten.
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Frau Rabe, Sie sind Pastorin bei der evangelischen Kirche in Hannover. Wie ist Ihre Einschätzung: Vereinsamen die Senioren auf den Höfen?
Rabe: Auf dem Land haben wir eine viel höhere Chance, der Vereinsamung entgegenzuwirken! Ich sehe aber die Gefahr, dass Menschen, die sich schon zuvor zurückgezogen haben, jetzt mit ihren Ängsten allein bleiben. Andererseits erlebe ich auch, dass die Nachkriegsgeneration den Jungen im Moment viel Trost spendet. Die Alten wissen, wie man schwere Zeiten durchsteht.
Wie gehen die Landwirtsfamilien in Ihrer Region mit der Situation um?
Rabe: Im Moment ist vieles wie immer. Die Frühjahrsbestellung steht an und die Kühe muss man auch in Krisenzeiten melken. Ich sehe aber deutlich, dass Nachbarschaftshilfe und das Gespräch über den Gartenzaun wichtiger werden.
Sind die Senioren jetzt, wo es auf dem Hof rund geht, allein im Altenteil?
Rabe: Das ist in jeder Familie unterschiedlich. Einige äußern von selbst den Wunsch nach mehr Abstand. Andere Familien können das in ihrem Alltag durch die engen Wohnverhältnisse nur schwer umsetzen. Viele Senioren verstehen die Situation aber auch nicht, weil sie z.B. keine Nachrichten hören. Doch die Bauern – und auch die Kirche – sind kreativ, wenn es darum geht, Lösungen zu finden.
Wie sehen solche Lösungen aus?
Rabe: Ich kenne eine kirchliche Jugend, die Senioren im Altenheim Briefe schreibt oder Landwirtskinder, die den Großeltern Bilder malen. Aber auch der normale Klönschnack mit weitem Abstand auf der Terrasse hilft. Vieles geht!
Haben Sie in den letzten Tagen selbst schon eine Online-Predigt gehalten?
Rabe: Nein, aber ich habe mir einige Predigten meiner Kollegen angesehen. Die ganz normalen Fernsehpredigten haben im Moment übrigens auch wieder erhöhte Einschaltquoten.
