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Hochbeete im Bauerngarten: Das müssen Sie bei Standort, Auswahl, Bau, Sortenwahl und Pflege beachten

Hochbeete sind vor allem für Hobbygärtner interessant, die etwas ernten möchten, ohne gleich einen ganzen Gemüsegarten anzulegen. Wir haben die Grundlagen zusammengefasst.

Lesezeit: 6 Minuten

Holz, Stein, Ziegel, Plastik oder Metall: Hochbeete sieht man inzwischen auf vielen Höfen. Mal sind sie klein und lassen auf der Terrasse zahlreiche Sommerblumen strahlen, mal sind sie hüfthoch und übervoll mit Gemüse und Kräutern. Gerade für ein Küchenbeet im kleinen Stil oder als grüner Blickfang und Gestaltungselement im Gartenambiente sind Hochbeete ein lohnenswerter Gedanke.

Wer ein Hochbeet bauen möchte, sollte zunächst überlegen, wie er es nutzen will. Sollen im Beet hauptsächlich Blumen oder Gemüse und Kräuter wachsen? Auch die Frage, wer das Beet pflegt, sollte früh in die Überlegungen einfließen. Gibt es Kinder, die mitgärtnern? Ergibt es vielleicht Sinn, das Beet so anzulegen, dass die Seniorin mit einem Stuhl oder Rollstuhl bei der Arbeit sitzen kann?

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Die richtige Höhe und der passende Greifraum

Es empfiehlt sich, das Beet so zu planen, dass man alles erreichen kann, ohne sich zu bücken. Oft reicht eine Höhe von 70 bis 80 cm. Für hochgewachsene Landwirtsfamilien sollte man ggf. nach oben variieren. Der Greifraum richtet sich zum einen nach dem Platz, der zur Verfügung steht. Zum anderen sollte man gemütlich, also ohne sich zu strecken, die Mitte des Hochbeets erreichen. Dafür ist die Tiefe der Küchenplatte ein guter Orientierungswert. Sie misst in den meisten Küchen 60 bis 70 cm. Ist das Beet von beiden Seiten zugänglich, kann man diesen Wert entsprechend verdoppeln.

Je weiter der Weg zum Pflücksalat, desto seltener nimmt man ihn im Alltag auf sich.

Am besten steht das Hochbeet an einem sonnigen Platz möglichst nah bei der Küche. Denn je weiter der Weg zum Pflücksalat, desto seltener nimmt man ihn im Alltag auf sich. Zudem ist es sinnvoll, die Längsseite des Beetes in Nord-Süd-Ausrichtung aufzustellen. So bekommen alle Reihen möglichst viel Licht, ohne sich gegenseitig stark zu beschatten.

Holz, Stein, Beton, Metall oder Plastik?

Bleibt noch die Wahl des Materials. Wer bereit ist, etwas mehr Aufwand zu betreiben, ist mit Holz oder Stein bzw. Beton gut beraten. Die selbst gebauten Beete kann man ideal an den Garten anpassen und so z. B. auch auf Hanglagen bauen. Hochbeete aus Holz brauchen regelmäßige Pflege durch eine Lasur. Dafür kann man oft schon aus Resten auf dem Hof etwas Ordentliches zimmern. So gibt es online z. B. Anleitungen für Hochbeete aus Europaletten, Aufsatzrahmen oder ausgedienten Kartoffelkisten.

Baut man dagegen mit Steinen oder Beton, gilt es, für dieses Gewicht ein tiefes, tragfähiges und vor allem frostfestes Fundament zu gießen. Besonders modern sind aktuell übrigens Hochbeete aus Metall. Hierfür eignen sich z. B. Rohstahlplatten, die mit der Zeit eine typisch rostfarbene Patina ent­wickeln.

Tipp: Die Metallwände können im Sommer sehr heiß werden. Isolieren Sie die Innenseiten des Metall-Hochbeets deshalb mit Styroporplatten.

Kaufen statt bauen

Natürlich gibt es auch fertige Hochbeete zu kaufen. Je nach Material und Ausstattung kann das allerdings ins Geld gehen. Hochwertige Holzhochbeete liegen etwa im vierstelligen Bereich. Hier hat man optional die Wahl, z. B. einen Schneckenschutz oder automatisch öffnende Frühbeetaufsätze zu bestellen. Bewährt hat sich z. B. das Hochbeet der Firma Gartenfrosch aus Egling an der Paar in Bayern. Es steht etwa im Park der Gärten in Bad Zwischenahn, Niedersachsen, und wird dort seit 2016 unter anderem von unserer Gartenexpertin Gerda von Lienen bewirtschaftet. Auch unsere Redaktionskollegen der LandLust bieten in ihrem Shop ein schnell zusammengebautes Holz-Hochbeet in zwei verschiedenen Größen an.

Hochbeete aus Kunststoff oder Metall haben dagegen den Vorteil, dass sie oft deutlich günstiger in der Anschaffung sind und man sie durch das geringe Gewicht leichter versetzen kann. Ein relativ preiswertes Modell aus Metall mit Aufsatz gibt es beispielsweise von der Firma blumfeldt aus Berlin für 230 €. Die Höhe ist mit 45 cm jedoch recht ­niedrig.

Steht das Beet dann in gewünschter Form an Ort und Stelle, gilt es, reichlich Hohlraum zu füllen. Um Problemen mit Maulwürfen und Wühlmäusen vorzubeugen, kommt ein engmaschiges Gitter auf den Boden. Die erste Schicht darüber darf aus Gartenabfällen wie Heckenschnitt, Staudenstängeln oder Ästen bestehen. Auch einfache Feuerholzscheite kann man hier stapeln. Wichtig ist, vor allem diesen Teil der Füllung gut festzudrücken, damit das Beet später nicht zu stark absackt. Außerdem sollte man darauf achten, dass alle Teile der Füllung gut wasserdurchlässig sind.

Die zweite Schicht bilden Rasensoden, also die abgeschnittene Grasnarbe. Die Wurzelseite zeigt dabei nach oben. Dann folgt eine je nach Beethöhe etwa 20 cm starke Schicht aus Rohkompost und Laub. Darauf kommen wiederum etwa 15 bis 20 cm Feinkompost und schließlich eine ca. 10 cm hohe Schicht Blumenerde. Falls Sie im Gartenbeet z. B. Probleme mit Kohlhernie haben, lohnt es sich, für das Hochbeet Erde zu kaufen, statt Gartenboden zu nehmen.

Tipp: Es ist normal, dass die Beete im ersten Jahr ein gutes Stück einsacken. Im Frühjahr kann man dann mit Blumen- oder Komposterde auffüllen.

Pilze im Beet

Mit torffreier Erde oder Strauchgut und anderem Holz holt man sich zuweilen Pilze ins Hochbeet. Das ist erst mal nicht schlimm. Die Pilze sind fester Bestandteil der Humusbildung und wichtig für den Boden. Eine gesunde Pilz­population wird auch ab und zu mit einem niedrigen ph-Wert im Boden in Zusammenhang gebracht. Grundsätzlich sollte man aber immer erst den ph-Wert bestimmen, bevor man z. B. kalkt. Beim Gießen gilt daneben grundsätzlich dasselbe wie im normalen Gemüsebeet: Lieber einmal durchdringend wässern, als ständig nur leicht die Erde zu ­benetzen.

Pflanzen und pflegen

Für die Aussaat eignet sich fast alles, das auch in den Bauerngarten kommt. Kürbisse, Brokkoli, Butterkohl, Tomaten, Kräuter und Blumen: Die Pflanzen sollten ihrer Größe entsprechend genug Platz bekommen. Außerdem gilt auch hier, im einen Jahr Starkzehrer und im anderen Schwachzehrer anzubauen. Achten Sie darauf, welche Pflanzen in direkter Nachbarschaft stehen dürfen. So könnte man z. B. im frühen Frühjahr Schnitt- oder Pflücksalate ins Hochbeet setzen, die dann im Mai von Tomaten und Mangold abgelöst werden. Wer ­Inspiration sucht, findet online viele Pflanzpläne. Prinzipiell gelten die Maßgaben, die auch im normalen Gemüsebeet zum Tragen kommen. Darüber hi­naus geben einige Saatguthersteller auf ihren Verpackungen an, welche Sorten besonders gut im Hochbeet gedeihen.

Auch das Nährstoffmanagement ist im Hochbeet ein wichtiges Thema. Sobald im Herbst keine Kulturen mehr in der Erde sind, kann man eine Gründüngung ausbringen, die dann im Frühjahr eingearbeitet wird. Kompost möglichst erst im Frühjahr verwenden. Gleiches gilt für Hornmehl. Der Stickstoff ist im feinen Pulver schnell verfügbar und wäscht sich sonst nur über die Wintermonate aus. Schafwolle und Brennnesseljauche sind in der Kulturzeit ebenfalls gute Stickstoffdünger. Auch das Mulchen, z. B. mit Grasschnitt oder Kakaoschalen, liefert Nährstoffe und hält gleichzeitig die Feuchtigkeit im Boden.

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