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Pfarrer Engeler: "Sich nicht in der Trauer verlieren"

Pfarrer Walter Engeler ist Trauerbegleiter und unterstützt Menschen in der schwierigen Zeit nach dem Tod eines geliebten Angehörigen.

Lesezeit: 3 Minuten

Pfarrer Walter Engeler ist Trauerbegleiter bei der Landwirtschaftlichen Familienberatung der Evangelischen Kirche in Bayern (ELKB). Im Interview spricht er über die Phasen der Trauer und wie man Trauernde in der schweren Zeit des Verlusts unterstützen kann.

Wie läuft Trauer ab und wie drückt sie sich aus?

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Walter Engeler:Zwar trauert jeder Mensch unterschiedlich, aber es gibt Phasen, die sind bei Trauernden ähnlich oder gleich. Nach dem Verlust kommt der Schmerz, teilweise hat dieserkörperliche Auswirkungen. Die Trauernden weinen oder sind ganz stumm und befinden sich in einer Phase des Schocks. Mit der Beerdigung kommt eine kontrollierte Phase: Man funktioniert, hat das Gefühl, alles im Griff zu haben. Die Phase der Regression bringt dann eine Zeit der Leere. Alles erscheint sinnlos, man fühlt sich einsam und macht Schuldvorwürfe. Die Phasen dauern unterschiedlich lange und können sich wiederholen. Schließlich kommt die letzte Phase, in der Trauernde allmählich zurück ins Leben finden.



Wie begegne ich einem Menschen, der offensichtlich in Trauer „versinkt“?

Engeler: Hier gilt es dranzubleiben, ohne zu drängen. Nehmen Sie sich Zeit, laden Sie den Trauernden ein, mit rauszugehen, lassen Sie ihn am „normalen“ Leben teilhaben. Gerade die dunkle Jahreszeit ist nach einem Verlust schwer zu ertragen.

Wie können Trauernde damit umgehen?

Engeler: Trauernde müssen vor allem gnädig zu sich selbst sein. Sie dürfen sich etwas gönnen, was ihnen guttut oder ihnen hilft. Manche stellen im Herbst und Winter eine Kerze auf.

Manchen hilft ein Blumenstrauß oder sogar eine kleine „Erinnerungsecke“ mit Bildern. Oft hilft es daran festzuhalten, was man gemeinsam Schönes erlebt hat. Es sollten die guten Erinnerungen sein, an denen sich Trauernde festhalten können. Es kommt auch vor, dass die Angehörigen Angst haben, die verstorbene Person mit der Zeit langsam zu vergessen. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass dem nicht so ist.

Trauern Männer anders als Frauen?

Engeler: Ja. Nicht immer, aber häufig. In der Beratung habe ich oft erlebt, dass der Friedhof und das Grab für die Frau ein wichtiger Ort ist. Bei Männern ist das seltener so, sie stürzen sich

eher in die Arbeit. Frauen sind emotionaler und wollen reden. Gerade wenn Partner so unterschiedlich trauern, z. B. beim Verlust eines Kindes, ist es wichtig, dass sie im Gespräch bleiben und sich nicht verlieren.



Wann sollten sich Trauernde Hilfe suchen? Welche Unterstützungen gibt es?

Engeler: Trauernde sollten auf ihr Gespür vertrauen. Wichtig ist, dass man sich nicht verkriecht, sondern auch jetzt Kontakte pflegt. Wenn man das Gefühl hat, man kommt nicht mehr eigenständig aus dem Tief heraus, sollte man sich Hilfe suchen. Diese findet man bei Seelsorgern, im Trauercafé, bei der Familienberatung oder einem Trauerseminar. Spätestens wenn man als Außenstehender mitbekommt, dass ein Trauernder Suizidgedanken hat, muss unmittelbar gehandelt und im schlimmsten Fall die Polizei verständigt werden.

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