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Leserfrage: Als Landwirt CO2 handeln?

Die CO2-Emissionen sind im vergangenen Jahr deutschlandweit angestiegen. In der Landwirtschaft hingegen sanken sie zuletzt. Hier bekommen Sie Informationen über den Handel mit CO2-Zertifikaten.

Lesezeit: 2 Minuten

Frage:

Ich möchte mit Feld- und Waldflächen in den CO2-Handel einsteigen. Folgende Fragen habe ich:

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1. Wo kann ich CO2-Zertifikate verkaufen? Ich habe gelesen, dass viele Anbieter über E-Autos CO2-Zertifikate handeln.

2. Wie wird die CO2-Anreicherung für Feld- und Waldflächen ermittelt und vergütet? Wir haben ein Angebot für 25 €/t CO2-Bindung.

3. Welche Risiken drohen für Landwirte beim CO2-Handel?

Antwort:

1. Es gibt den freiwilligen und den staatlich geregelten CO2-Handel. Sie wollen freiwillig Humus im Boden bzw. im Wald speichern, um die von Dritten verursachten CO2-Emissionen auszugleichen. Es gibt einige Organisationen, die für diese freiwillige Kompensation CO2-Zertifikate erstellen und an Unternehmen vermitteln, die ihre CO2-Ausstöße damit bezahlen. Mit Suchbegriffen wie "Humuszertifikat" oder "CO2-Zertifikate für Waldbesitzer" finden Sie diese im Internet.

Die Zertifikate für E-Autos sind ein staatlich geregelter CO2-Zertifikate-Handel. Die Mineralölindustrie ist gesetzlich verpflichtet, eine Treibhausgasminderungsquote zu erfüllen. Seit Anfang des Jahres kann die Mineralölindustrie die durch den Betrieb eines E-Autos eingesparten CO2-Emissionen einkaufen und sich auf die Treibhausgasminderungsquote anrechnen.

2. Auf dem Feld misst Ihr Vertragspartner am Anfang und zum Ende des Untersuchungszeitraums die Kohlenstoffvorräte im Boden. Aus der Differenz berechnet er die CO2-Bindung auf der Fläche. Im Wald bestimmt er die Kohlenstoffbindung im aufwachsenden Holz. 25 €/t CO2-Bindung sind nach Abzug der Kosten für die CO2-Messung und die Vermittlung der Zertifikate ein realistischer Preis.

3. Der CO2-Zertifikate-Handel über die Humusanreicherung oder Aufforstung ist umstritten.

  • Das Risiko, ob die CO2-Bindung gelingt, tragen Sie als Landwirt alleine. Das ist bei dem unvorhersehbaren Klimawandel schwierig einzuschätzen. Wie wollen Sie gewährleisten, ob Sie den Kohlenstoff speichern können, wenn beispielsweise Ihr Wald abbrennt oder Platzregen Ihre Felder flutet?
  • Wie stellen Sie sicher, dass der Kohlenstoff auf Ihren Flächen dauerhaft gespeichert wird? Was passiert, wenn die Fläche, auf der Sie Humus anreichern, eine Pachtfläche ist und ein neuer Pächter die Fläche humuszehrend bewirtschaftet?
  • Landwirtschaft vor allem als CO2-Speicher zu betrachten, ist einseitig. Denn Landwirte setzen durch ihre Produktion auch Treibhausgase frei. Ob die Gesellschaft es auf Dauer akzeptiert, wenn Landwirte vorrangig CO2-Zertifikate an andere verkaufen, anstatt erst die eigenen CO2-Emissionen zu vermindern, bleibt abzuwarten.

Unser Experte:

LWK Niedersachsen, Oldenburg

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