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Auf Neuland mit Freiland

Lesezeit: 3 Minuten

Hermann und Daniel Janning setzen auf die Freiland- und Biohaltung. Den Einstieg in die Hennenhaltung hat der ehemalige Milchviehbetrieb nicht bereut.


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Ein wachsender Markt mit einem Selbstversorgungsgrad deutlich unter 100 %, das ließ sich Hermann Janning (48) aus Twist im Emsland nicht zweimal sagen, als ihm sein Berater den Einstieg in die Legehennenhaltung schmackhaft machte. Der neue Betriebszweig rechnete sich auf dem Papier gut und die Familie war an tägliche Arbeiten im Stall bei damals 25 Kühen gewohnt.


Janning verkaufte Kühe und Quote und investierte in 19 800 Freilandplätze. Die erforderlichen 8 ha Auslauffläche waren auf dem 80-ha-Betrieb vorhanden und auch Sohn Daniel (21) konnte sich für den neuen Betriebszweig begeistern. Den Schritt hat die Familie nicht bereut und entschied sich 2008, weiter in der Legehennenhaltung zu wachsen. Sie baute einen Stall für 16 200 Bio-Hennen. „Wir wollten eigentlich einen Stall mit 22 000 klassischen Freilandplätzen bauen“, sagt Sohn Daniel „Aber Bio rechnete sich besser, und die Anforderungen, z. B. an die erforderliche Stallfläche, sind kaum höher.“


Erster Durchgang im Lohn


Vater und Sohn investierten rund 800 000 € in den Bau des Bio-Stalles inklusive Zuwegung. Sie entschieden sich aber wegen des hohen Kapitalbedarfs und der fehlenden Erfahrung im ersten Jahr für eine vertragliche Lohnhaltung. Sie bekamen die Hennen, das Futter und die Medikamente von einem Marktpartner gestellt und sparten so 150 000 € Umlaufkapital. Dafür liegt der Auszahlungspreis der Eier bis heute um ein knappes Viertel (etwa 3,5 Ct) niedriger. „Für den Einstieg war die Lohnhaltung das Richtige“, sagt Hermann Janning: „Zum Ende der 13,5-monatigen Legeperiode werden wir aber wieder ganz in Eigenregie produzieren.“


Dafür sind die neuen Hennen schon bestellt. Die Produktionskette bei Legehennen ist straff organisiert. Die Jannings müssen mit einem halben Jahr Vorlauf planen.


Eier für Aldi und Co.


Die Eier vermarkten Vater und Sohn an einen Wiederverkäufer mit eigener Packstelle. Dieser beliefert Discounter wie Aldi und Lidl. Die Produktionskosten der mit 1 und 0 gekennzeichneten Freiland- und Bioeier liegen zwar deutlich über den Kosten von Eiern aus Boden- oder Kleingruppenhaltung, der Kunde honoriert den Mehraufwand aber mit Preiszuschlägen von 100 % und mehr. „Die Auslistung der 3er-Eier durch die großen Discounter kommt uns sicherlich zugute“, sagt Hermann Janning. Er erwartet nicht zuletzt durch den europaweiten Ausstieg aus der Käfighaltung in den nächsten Jahren feste Preise – trotz des steigenden Angebotes.


Dabei waren die Zeiten nicht immer so rosig. „Durch die hohen Getreidepreise war die wirtschaftliche Situation 2007/2008 deutlich angespannter“, erklärt Hofnachfolger Daniel. „Denn 40 % der Produktionskosten sind Futterkosten.“ Auch sind die Margen so eng, dass ein schlechter Durchgang gleich die Wirtschaftlichkeit von mehreren guten mit nach unten reißt.


Aktuell verdient die Familie aufgrund der guten Marktlage sowohl mit der konventionellen als auch mit der biologischen Freilandhaltung gutes Geld. Im direkten Vergleich der beiden Verfahren hat zurzeit die Biohaltung die Nase vorn. Dafür ist der Verwaltungsaufwand fast doppelt so hoch. Es herrschen straffe Vorgaben, die mehrmals im Jahr kontrolliert werden. Nicht jede Bio-Auflage kann dabei überzeugen: Die Jannings dürfen z. B. den Mist aus der Biohaltung nicht im eigenen Ackerbau ausbringen, weil dieser konventionell läuft. Die Folge: Der „Bio-Mist“ wird verladen und über 200 km zu einem reinen Biobetrieb transportiert.


Matthias Schulze Steinmann j

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