Rinder und Hühner halten, wo vorher Panzer rangierten: In Goch am Niederrhein haben ein Geflügel- und ein Rinderzuchtbetrieb 20 ha einer ehemaligen Bundeswehr-Liegenschaft gekauft, um dort vorhandene Hallen und Freiflächen als Ställe, Lager und Weiden zu nutzen. Insgesamt sollen in den nächsten 5 bis 10 Jahren deutschlandweit ca. 150 bis 200 weitere Liegenschaften geschlossen bzw. verkauft werden, berichtet Projektentwickler und Berater Dr. Roland Pietsch aus Kranenburg.
Die Flächen werden vor dem Verkauf in der Regel auf Altlasten untersucht und bei Bedarf saniert. Werden nicht alle festgestellten Altlasten entfernt, zeigt ein Gutachten auf, welcher Handlungsbedarf noch besteht und was bei der Nutzung der Fläche zu beachten ist. Beim Kauf ist dann Vorsicht geboten: Die Kosten einer Altlastensanierung sind nur sehr schwer abschätzbar.
Kauft ein Landwirt ehemalige Militärflächen, können dort landwirtschaftliche Vorhaben, z. B. die Umnutzung bestehender Hallen, oft innerhalb weniger Monate realisiert werden. Die Realisierung gewerb-licher Bauten kann hingegen über 2 Jahre dauern, da hierzu oft der Flächennutzungsplan geändert werden muss. Interessierte Landwirte sollten sich z. B. an die zuständige Kommune wenden, erklärt Experte Pietsch (www.dropko.net).