Im schleswig-holsteinischen Hoisdorf (Kreis Stormarn) macht der CDU-Ortsverband mächtig Stimmung gegen einen neuen Schweinestall mit 1 460 Plätzen. Das sei Massentierhaltung, empört sich der CDU-Vorsitzende Wolfgang Andresen in der monatlich erscheinenden Mitgliederinformation. „Wohin mit der gesundheitlich schädlichen Gülle?“, fragt sich die CDU und prognostiziert eine Güllemenge von rund 4 200 m3. Selbst ein Filter sei keine Lösung, weil die Anlage dann über kurz oder lang noch größer werde.
Die Union in Hoisdorf habe die „bäuerliche Landwirtschaft immer unterstützt“, heißt es zum Schluss versöhnlich, um aber gleich hinterherzuschieben, dass man „eine Schweinemastanlage und jegliche andere Masttierhaltung ablehne“ (www.cdu-hoisdorf.de).
top agrar meint: Die CDU-Position strotzt vor Unwissenheit und Fehlern. Wenn man von 1,3 m3 Gülle pro Mastplatz ausgeht, fallen bei 1 460 Plätzen max. 1 900 m3 Gülle pro Jahr an. Und Massentierhaltung sind 1 500 Tiere sicher auch nicht. In Schleswig-Holstein hat die Hälfte aller Mäster mehr als 1 000 Schweine.