Ï Fritz Stegen (61), bisheriger Präsident der Landwirtschaftskammer Hannover, wird auch an der Spitze der fusionierten LWK Niedersachsen stehen, die im Januar 2006 an den Start geht. Sein Stellvertreter wird Friederich Scholten (56), seit mehr als sieben Jahren Präsident der LWK Weser-Ems. Als gleichberechtigte Doppelspitze bleiben die beiden bisherigen Kammerdirektoren Bernd- Udo Hahn (Hannover) und Jürgen Otzen (Oldenburg) bis zum Februar 2009 im Amt. Die beiden Hauptversammlungen stimmen Anfang Dezember über die Fusion ab. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff hatte die beiden Kammern zur Blitzfusion gedrängt und gleichzeitig Oldenburg als Verwaltungssitz festgelegt. Die politische Einflussnahme ist eine bittere Pille für die Kammern, zumal das Land gleichzeitig zögert, ihnen für die zusätzlichen hoheitlichen Aufgaben bei der EUFördergeldverteilung ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen. Es bestehe noch eine Differenz von rund 1 Mio. E, räumte Oldenburgs Kammerpräsident Scholten kürzlich ein. Den beiden Kammern steht eine harte Phase der Umstrukturierung bevor. Ab 2005 müssen sie ca. 300 Beschäftigte bei den Bezirksregierungen und den Ämtern für Agrarstruktur übernehmen. Dafür will das Land die volle Finanzierung garantieren. Insgesamt wird die LK Niedersachsen ab 2006 über rund 2 300 Mitarbeiter verfügen. Mittelfristig sollen durch die Fusion 150 Stellen eingespart werden. Bis zum Jahr 2012 muss der Personalabbau jedoch verdoppelt werden, so Fritz Stegen. Die Aufgabenverteilung sieht künftig wie folgt aus: ? In Hannover werden Förderung, Landwirtschaft (Pflanzenbau und Pflanzenschutz) und Forstwirtschaft, ? in Oldenburg Verwaltung, Landwirtschaft (tierische Erzeugung, Unternehmensberatung, ländliche Entwicklung) und die LUFA angesiedelt.
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