BASF hat mitgeteilt, seine diesjährige Ernte der GVO-Kartoffel Amflora aus Mecklenburg-Vorpommern einzulagern und untersuchen zu wollen. Es stehe noch nicht fest, ob sie 2011 nochmals gelegt werden könne, heißt es. Unterdessen macht die EU-Kommission nach einem Treffen mit Vertretern des deutschen Konzerns weiter Druck. Aus Brüssel hieß es, man habe die ausführlichen Erläuterungen von BASF zur Kenntnis genommen. Es seien aber noch Fragen offen. Jetzt soll eine Laborbesichtigung bei BASF Hinweise darauf geben, wie es zur Freisetzung der GVO-Kartoffel Amadea kommen konnte. Entdeckt wurde Amadea übrigens dadurch, dass sie blüht, Amflora hingegen violett. Am Dienstag hatte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) die Ernte und den Anbau allgemein untersagt, nachdem auf Amflora-Feldern in Schweden die noch nicht zugelassenen BASF-Genkartoffel Amadea gefunden worden war. Diese Sorte wurde als Nachfolger für die Amflora gezüchtet, ist aber bisher nur für Feldversuche und nicht zum kommerziellen Anbau zugelassen. Backhaus hält nach eigenen Angaben ein Nebeneinander von genveränderten Pflanzen und konventionellem sowie Bio-Anbau für unmöglich. Laut der WELT hatte er Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) mehrfach erfolglos aufgefordert, den Anbau genveränderter Kartoffeln zu verbieten. Das Ministerium in Schwerin will jetzt noch einmal die Lieferlisten und -wege überprüfen, um auszuschließen, dass Amadea-Knollen auf das Feld bei Zepkow gelangt sind. BASF betonte unterdessen erneut, in Zepkow habe es - anders als in Schweden - keine Vermischung der beiden Stärkekartoffeln auf dem Feld gegeben. Ursache der Panne in Schweden sei laut dem Chemiekonzern menschliches Versagen gewesen.
vgl.:
Backhaus stoppt gesamte Amfloraernte (8.9.2010) Amflora-Nachfolger auf Acker in Schweden entdeckt (8.9.2010)