LsV Original
Bauern stellen Strafanzeige gegen Svenja Schulze und Beate Jessel
Land schafft Verbindung Original zeigt Bundesumweltministerin Schulze und BfN-Präsidentin Prof. Jessel an. Sie werfen ihnen vor, der Landwirtschaft die alleinige Schuld für Umweltprobleme zu geben.
Am 19. Mai 2020 haben Umweltministerin Svenja Schulze und BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel ihren Bericht zur Lage der Natur 2020 vorgestellt. Aus Sicht von Maike Schulz-Broers und Marcus Vianden von Land schafft Verbindung Original waren dies durchweg "diffamierende Äußerungen". Alleine die konventionelle Landwirtschaft solle für den berichteten schlechten Zustand der Natur verantwortlich sein, schlussfolgern Schulz-Broers und Vianden aus dem Bericht.
Aufgrund dieser Feststellungen und "dem Fehlen einer wissenschaftlich fundierten Basis" hat LsV Original gegen Schulze und Jessel "Strafanzeige wegen Volksverhetzung, Verleumdung und rechtswidrigen Vermögensvorteil (§§ 130, 187 StgB und 263 StgB)" gestellt, teilt LsV Original mit.
Der Bestand vieler Tierarten der Agrarlandschaft ist eingebrochen – auch wegen einer immer intensiveren Landwirtschaft. Umso wichtiger, dass wir mit dem neuen Düngerecht und dem Aktionsprogramm Insektenschutz hier die Trendwende schaffen! https://t.co/h5oqVwLKEm
— Svenja Schulze (@SvenjaSchulze68) May 19, 2020
Gemischtes Bild beim Zustand von Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräumen in Deutschland: Neben positiven Entwicklungen in Wäldern und ersten Lichtblicken in Städten ist der Zustand der Natur vor allem in der Agrarlandschaft überwiegend schlecht: https://t.co/nwaqPUEM5x @BfN_de pic.twitter.com/3mJWWlAQmd
— Bundesumweltministerium (@bmu) May 19, 2020
"Sämtliche Rückmeldungen derer, die tagtäglich in und mit der Natur arbeiten und leben, beweisen das Gegenteil", argumentieren Schulz-Broers und Vianden. Der Bericht sei anhand der gesammelten Daten von ehrenamtlichen „Laien-Naturschützern“ verfasst, der gerade einmal die schlechtesten 193 von insgesamt über 50.000 Arten der Flora und Fauna berücksichtigte, so LsV Original.
"Offensichtlich soll mit diesem 62-seitigen wertlosen Papier ein vermeintlich dringend notwendiger Naturschutz publiziert und gefördert werden. Nutzniesser dessen werden aber allein die Naturschutzverbände sein. Speziell der NABU hat bekanntlich einige Mitglieder im BMU platziert, z. B. Frau Schulze, Herr Flasbarth, Herr Tumbrinck", heißt es in einer Pressemitteilung weiter.
Das Modell der "unseriösen Datenbeschaffung" ähnelt laut Schulz-Broers und Vianden "dem Desaster mit den fehlerhaften Grundwassermessstellen und der daraus resultierten Düngeverordnung", gegen die aus diesem Grunde bereits juristisch vorgegangen werde.
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Enderle fordert Umweltministerin zum Rücktritt auf
Auch der schwäbische Bauernpräsident Alfred Enderle wirft Bundesumweltministerin Svenja Schulze vor, sie sei von Ideologie getrieben. So habe sie bei der Vorstellung des Berichts Fakten verdreht und bewusst falsch dargestellt, beschwert sich Enderle. Er fordert deshalb ihren Rücktritt.
In einer Pressemitteilung beklagt der Landwirt, die Agrar- und Umweltpolitik der Bundesregierung sei fachfremd und von Ideologie getrieben. Auf Basis "fragwürdiger Daten" werde vieles verdreht und bewusst falsch dargestellt, sagt er.
Schulze selbst habe zuletzt am Dienstag, 19.5.20, bei der Vorstellung des Berichts zur Lage der Natur gezeigt, dass sie „nicht in der Lage ist, den notwendigen Dialog zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu moderieren.“ Gerade kleinere und mittlere Betriebe in Schwaben würden an den Pranger gestellt und von oben herab mit praxisfremden Regelungen und ausufernder Bürokratie belastet, kritisiert Enderle.
Jetzt live: BMin @SvenjaSchulze68 stellt den Bericht zur Lage der Natur in Deutschland vor. https://t.co/ftEo3woQvN
— Bundesumweltministerium (@bmu) May 19, 2020
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