Bis heute wollte die EU-Kommission die Folgen der geplanten Fusion von Bayer und Monsanto prüfen. Es wird nun erwartet, dass sich Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zu den Ergebnissen äußert. Kritiker hoffen, dass sie eine vertiefte Prüfung einleitet, zumal die Übernahme überall in Europa für Empörung sorgt.
Bereits vor vier Monaten haben grüne Europaabgeordnete aus Deutschland, Frankreich und Spanien die EU-Kommission schriftlich aufgefordert, den transatlantischen Milliardendeal zu verbieten, weil die Fusion von Bayer und Monsanto aus ihrer Sicht zu einer Konzentration von Großkonzernen im sensiblen Saatgutmarkt führen würde, berichtet das zu Tagesschau.
Der neue Konzern könne dann fast im Alleingang entscheiden, was auf den Feldern wächst und auf den Tellern landet, argumentieren die Fusionsgegner im EU-Parlament. Bereits zwei Großfusionen auf dem Markt der Agrarchemie hatte die EU-Kommission in diesem Jahr schon genehmigt: im März die Elefantenhochzeit der US-Konzerne Dow und Dupont und im April die Übernahme des Pflanzenschutzherstellers Syngenta durch den Konzern Chem China.
Bayer-Chef Baumann versichert unterdessen, dass die Fusion dazu beitragen wird, die Ernährung in der EU sicherzustellen. Auf keinen Fall werde Bayer nach einer Fusion mit Monsanto genmodifiziertes Saatgut durch die Hintertür nach Europa schleusen.
An ein einfaches Brüsseler Durchwinken der Übernahme des Saatgut-Riesen Monsanto durch den Pflanzenschutz-Giganten Bayer glaubt allerdings auch der Initiator des Milliardendeals nicht. Auch er geht davon aus, dass die EU-Kommission eine vertiefte Prüfung der Fusion Bayer-Monsanto ankündigt.