Nach vorläufigen Ergebnissen für 2018 ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland auf rund 267.700 zurückgegangen. Das sind gegenüber dem Vorjahr gut 1 Prozent weniger Betriebe. Bauernpräsident Joachim Rukwied sieht daher Anlass für eine positivere langfristige Entwicklung. „Der Strukturwandel hat sich im Vergleich zur Jahrtausendwende verlangsamt“, sagte er bei der Präsentation der Zahlen aus dem DBV-Situationsbericht in dieser Woche in Berlin.
Zwischen 2010 und 2016 ging die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um rund 8 Prozent zurück. Das sei pro Jahr eine Abnahmerate von weniger als 2 Prozent und damit niedriger als die zuvor üblichen Abnahmeraten von 2 bis 3 Prozent gewesen, erläuterte Rukwied weiter.
Deutlich stärker ist der Strukturwandel jedoch unter den Viehhaltern, die rund 67 Prozent aller Betriebe ausmachen. Im gleichen Zeitraum von 2010 bis 2016 verringerten sich die viehhaltenden Betriebe um 14 Prozent und schrumpften damit prozentual fast doppelt so stark wie die Gesamtzahl der Betriebe.
Der Trend ist auch 2018 sichtbar. Die Zahl der im Mai 2018 gemeldeten Rinderhalter verringerte sich im Vergleich zu 2017 um 2,2 Prozent auf 140.600. Die Zahl der Milchkuhhalter in Deutschland sank erneut um 5 Prozent auf 64.000 Milchviehhalter. Die Anzahl der Schweine haltenden Betriebe ging von 2017 auf 2018 um 3,8 Prozent auf 22.900 Betriebe zurück. Die Zahl der Sauenhalter verringerte sich dabei besonders stark, und zwar um 4,7 Prozent auf 8.100.
Als Treiber der Strukturentwicklung macht der DBV in seinem Situationsbericht folgende Faktoren aus:
- Schwache Marktstellung – Internationaler Wettbewerb
- Technischer und züchterischer Fortschritt
- Wirtschaftliche Größenvorteile
- Gesetzlicher Regelungsdruck
- Wachsende Kundenanforderungen
- Kritische öffentliche Diskussion über Landwirtschaft
Der aktuelle Situationsbericht des DBV mit vielen weiteren Zahlen und Auswertungen ist online auf der DBV-Homepage abrufbar.